(GelsentrabPR) – Der traditionelle »Bild-Renntag« mit großem Promi-Aufgebot und Live-Musik konnte aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen auch in diesem Jahr nicht stattfinden, was den Veranstalter im GelsenTrabPark jedoch nicht davon abhielt, ein gut besetztes Zwölf-Rennen-Programm für die treuen Fans an den Bildschirmen zusammenzustellen. Insbesondere das mit 5.000 Euro dotierte »Wettstar-TV-Rennen« lockte einige der besten Traber des Landes ins Ruhrgebiet.
Bärenstarker Prosperous
Von den Wettern zum Favoriten erkoren wurde hier erwartungsgemäß der siebenjährige Wallach Prosperous (8/Jaap van Rijn), der seine einzige Niederlage auf deutschem Boden 2018 im »Großen Preis von Deutschland« kassierte und – so viel sei vorweggenommen – auch dieses Mal nicht in Bedrängnis geriet. Dabei hatte der Rappe aus dem Trainingsquartier von Henk Grift sich drei hochkarätige Gegner eingeladen, darunter den mit tollen Auslandsformen angereisten Inspector Bros (7/Erwin Bot).
Der Pastor Stephen-Sohn war es dann auch, der mit schnellem Antritt die Spitze eroberte, diese aber nicht zu verteidigen bereit war, sondern noch im ersten Bogen an den aufziehenden Prosperous abtrat. Der marschierte fortan in prächtiger Haltung voran, erhöhte nach halber Strecke mühelos das Tempo und war mit einem zweiten Kilometer in 1:11er-Zeit schlussendlich überhaupt nicht anzutasten.
Ganz im Gegenteil hatte der Inspector auf der Zielgeraden mehr und mehr Schwierigkeiten dranzubleiben und musste schließlich nicht nur den unwiderstehlichen Piloten ziehen lassen, sondern auch noch den aus seinem Windschatten attackierenden Halva von Haithabu (6/Thorsten Tietz) vor sich anerkennen. Michael Nimczyk verpasste das vierte Geld mit dem bereits am Start kurz aus dem Takt geratenen Emilion (4) nach weiteren Fehlern.
Das halbe Programm für den »Goldhelm«
Der Champion wird es verkraften können, wenngleich er die weiße Gelsentrab-Weste mit dem Sechsjährigen sicher gerne verteidigt hätte. Schließlich hatte er am Ende des Feiertags nicht weniger als sechs Siege auf dem Konto und ein mit Spannung erwartetes Comeback zu feiern.
Gelungen war dieses mit Norton Commander (9), dem Fuchshengst der 2019 für Deutschland im »International Trot« in den USA an den Ablauf ging und nach einem schwachen Jahr 2020 nach Willich auf den Kaiserhof wechselte.
Dort hatte das Team Nimczyk offensichtlich gute Arbeit geleistet und den schmucken Fuchshengst aus dem Besitz von Karin Walter-Mommert bestens auf sein Jahresdebüt vorbereitet. Sohn Michael hatte keinerlei Schwierigkeiten mit dem Siebenjährigen im Rücken des Co-Favoriten Jank Summerland (4/Jaap van Rijn) auf seine Chance zu warten, schritt erst rund 200 Meter vor dem Zielpfosten zur Tat und sorgte dann schnell für klare Verhältnisse.
Trotz hohen Tempos spurtete Norton Commander grußlos an seinem Führpferd vorbei und hielt sich auch mit dem im ersten Bogen nach vorne gezogenen Exclusive Fire (5/Victor Gentz) nicht lange auf. Im Ziel hatte er lange nicht alle Karten aufgedeckt und dennoch eineinhalb Längen Vorsprung herausgelaufen.
Natürlich Zauni
Noch deutlicher über der Konkurrenz stand Deutschlands Sattel-König Zauni (6) im »Wettstar Mai-Monté«. Der inzwischen über 200.000 Euro reiche Hengst ließ sich unter Reiterin Ronja Walter auch durch eine Doppelzulage am Start nicht erschrecken, stellte den Anschluss an die 50 Meter vor ihm abgegangenen Konkurrenten zügig her, stieß auf der Überseite zum führenden Georgies Express (5/Nicole Holzschuh) vor und nahm sich diesen mit Erreichen des Zieleinlaufs zur Brust, um ihm bis zum Pfosten noch volle sechs Längen abzunehmen.
Ungelöste Wetträtsel
Während diese Empfehlung des Achtjährigen für weitere Auslandsstarts für niemanden eine Überraschung darstellte, blieb die V7-Wette am Samstag bei Gelsentrab eine ungelöste Aufgabe. Insbesondere der Volltreffer des 233:10-Außenseiters King Kong Newport (8/Jesse ter Borgh) war nicht leicht vorherzusagen und sorgte ganz nebenbei für einen Viererwette-Jackpot in Höhe von über 8.500 Euro, auch mit Ikarus Love (6/Jaap van Rijn) musste man in der Abschlussprüfung gegen Favori de la Basle (5/Michael Nimczyk) und den nur fünftplatzierten Easy Going BR (3/Rob de Vlieger) nicht unbedingt rechnen.