Florenz, Sonntag, 8. November 2020. Nachdem er von Juni (bis 2011) über Dezember (2012) und Oktober (2013) augenscheinlich auf Dauer im Dezember angekommen war, ist der zum 74. Mal ausgetragene Gran Premio Duomo im November gelandet. Offenbar haben das die Wenigsten mitbekommen, denn lediglich sechs Aspiranten, die für 1600 Meter Kurzarbeit an Teile der 110.000 Euro ran wollten, sind für ein Rennen der Kategorie I ein ziemliches Armutszeugnis.
Das hinderte das Sextett, bei dem der Franzose Dream de Lasserie der einzige echte Ausländer war, nicht, ein ziemlich unerwartetes Ergebnis zu produzieren. Die Hälfte der Teilnehmer stellte wie fast üblich bei italienischen Hochkarätern das Team Gocciadoro. Spitzenkraft war der 1,4-fache Millionär Vitruvio, den sich der Mann in Gelb eigenhändig vorknöpfte und über einen idealen Rennverlauf nicht meckern konnte.
Nur Deimos Racing, der Anfang 2018 als Dauerimport von Svante Båth zu Erik Bondo nach Oberitalien gewechselte siebenjährige Schwede, kam schneller in die Hufe als der achtfache Gruppe-I-Sieger (darunter Kymi & Oslo Grand Prix), der sich mit dem schattigen Plätzchen hinter dem Quite-Easy-Sohn begnügte und davon zu profitieren gedachte, dass Trainingskamerad Zaccaria Bar die Drecksarbeit des Drückers versah. An ihn koppelte sich Dream de Lasserie vor dem frühzeitig nach hinten beorderten Ares Caf, innere Dritte war die an der letzten Ecke kurz anspringende und zur Feier ihres 111. Starts dennoch ausgemusterte Sharon Gar.
Überraschendes tat sich auf der Zielgeraden. Vitruvio hatte wenig zu bieten. Früh nahm Gocciadoro die Hände herunter und gab sich mit Platz drei zufrieden. Auch dem alles versuchenden Zaccaria Bar hielt Deimos Racing, dem Roberto Andreghetti für den lukrativsten jener fünf italienischen Erfolge immer neue Reserven entlockte, mit viel Herz um eine halbe Länge stand.
Nie ins vordere Geschehen einzubringen vermochte sich Dream de Lasserie, der lediglich Ares Caf hinter sich ließ. Der Kriegsgott bekam für seinen fünften Rang nichts: Die dafür vorgesehenen 4.000 Euro wurden Deimos Racing gutgeschrieben, dessen Scuderia Galla Placidia sich somit über 50.000 statt 46.000 Euro freuen durfte.
74. Gran Premio Duomo (Gruppe I int., frei für alle)
1600m Autostart, 110.000 Euro
1. Deimos Racing 10,9 Roberto Andreghetti 74
7j.dklbr. Wallach von Quite Easy a.d. Athena Håleryd von Pine Chip
Be: Scud. Galla Placidia; Zü: Mats Augustsson, SE; Tr: Erik Hansen Bondo
2. Zaccaria Bar 10,9 Federico Esposito 42*
3. Vitruvio 11,3 Alessandro Gocciadoro 16
4. Dream de Lasserie 11,7 Romain Derieux 41
5. Ares Caf 11,9 Giuseppe Lombardo jr 42*
Sharon Gar dis.r. Vincenzo-P. dell’Annunziata 132
*Stallwette
Sieg: 74; Richter: Kampf ½ - 2½ - 2½ - 1 Länge; 6 liefen
Wert: 50.000 - 22.000 - 12.000 - 6.000 sowie 20.000 Euro Züchterprämie