++ Wolvega: Thomas Freitags Gold Cap BR (Ronja Walter) bleibt im Monté als einziger der neun Teilnehmer fehlerfrei und gewinnt in 1:17,1/2100 Meter vor Jabellina (Marlene Matzky/1:29,4) - Der Rest landet am Turm - Im 11.000-Euro-Frei-für-Alle Stall For Pleasures Villeneuf mit Robbin Bot nach langer Führung GdZ.(4.) - Noah Newport (Micha Brouwer) bezwingt in 1:14,9/2600 Meter den mit 20 Meter Zulage gehandicapten Hades de Vandel (Robin Bakker) - Im Rahmen Dr. Marie Lindingers Under a Spell (Dion Tesselaar) in 1:15,4/2100 Meter vor dem zeitgleichen Stall Long Islands Werner (Jaap van Rijn) ++ ++ Kalmar: Karin Walter-Mommerts Under Contract mit Fehler 5. in 1:16,6/2140 Meter, Money Honey M.I. (Markus Waldmüller) 4. in 1:16,4/2160 Meter Bänderstart, Sunrise (Dante Kolgjini) 2. in 1:12,1/1640 Meter ++ ++ Århus: Carolin Schulz' 15:10-Favorit Hoss Power mit Birger Jørgensen nach einem Fehler beim Angriff im Schlussbogen unplatziert ++ ++ Karlshorst: Thorsten Tietz gewinnt vier der insgesamt sieben Rennen ++ ++ Am Montag, 17. Februar, ist Nennungsschluss für die gehobenen Rennen in Berlin-Mariendorf und Hamburg - Details auf www.rennbahn-berlin.de bzw. www.hamburgtrab.de ++ ++ Sonntag: PMU-Rennen in Wien mit den Schub-Schützlingen Lambo Fortuna und Lucky Steel (Christoph Fischer) - Beginn 16:45 Uhr ++ ++ Sonntag: Team Nimczyk wieder auf Punktejagd in Vincennes - Stall Tippel Toms Sangria Pellini (Matthieu Abrivard) und Alexander van Dijks Jimmy Ferro BR (Matthieu Mottier) unter Order ++ ++ Montag: PMU-Lunch in Straubing - Sieben Prüfungen ab 11:00 Uhr ++
Baustellen und Grabenkämpfe in Frankreich
14. Februar 2025

Paris, Donnerstag, 13. Februar 2025. Frankreichs Pferderennsport hat derzeit mit zahlreichen Baustellen und Grabenkämpfen zu tun. Über den zum 31. Dezember 2024 nach 50 Jahren ausgelaufenen, provisorisch verlängerten Pachtvertrag zwischen der Stadt Paris und dem Vincenner Rennverein bzw. LeTrot wurde bereits ausführlich berichtet.

Vom Tisch ist die Sache längst noch nicht, doch haben der Traberverband und die Stadt Paris bis zum März 2026, wenn bei den französischen Kommunalwahlen auch Paris einen neuen Bürgermeister bekommt, Zeit, sich darüber weitere Gedanken zu machen bzw. aneinanderzurücken. Das geradezu heilige Vincennes als „Temple du Trot“ wirklich aufgeben will wohl keine von beiden Seiten.

Weiter Querschüsse beim Tactical-Landing-Deal

Der Tactical-Landing-Deal ist schon lange in trockenen Tüchern. Die 60 glücklichen Züchter, die einen der für 2025 ausgelobten 60 Freisprünge des US-amerikanischen Deckhengstes ergattertet haben, sind längst ausgelost und scharren mit den Hufen, ihre Stuten mit dem Gefriersperma besamen zu dürfen.

Am 7. Februar hat das zuständige Landwirtschaftsministerium seine finale Zustimmung gegeben, das ansonsten seit Jahrzehnten streng geschlossene Gestütbuch der französischen Traber für Tactical Landing zu öffnen und eben auch die Besamung mit Gefriersperma zuzulassen.

Genau dagegen wettert die „Association Sauvegarde du Trotteur Français“ in einem von ihrem Präsident Antoine Bezière unterzeichneten offenen Brief vom 8. Februar und nimmt noch mal die Zweifel und Vorbehalte auf, die schon im Oktober 2024 in einem unbeantwortet gebliebenen Brief ans Ministerium vom Syndicat des Etalonniers Particuliers de Trotteurs (SEPT; Vereinigung der französischen Deckhengst-Besitzer) sowie der Société du Cheval Anglo-Normand aufgezeigt wurden.

Jeder sollte sich der Gefahren bewusst sein, die mit der Verabschiedung der neuen Verordnung verbunden sind, und der irreversiblen Folgen, die dies für die gesamte Branche haben könnte. „Zögern Sie nicht, uns in unserer ablehnenden Haltung zu unterstützen und unser Zuchtbuch und die davon abhängigen Rennveranstaltungen und Rennen zu schützen.“ 

PMU in Flammen

Wenngleich nicht nur hierzulande Frankreich als Schlaraffenland des Pferderennsports gilt, was Wettumsatz und Rennpreise betrifft, hat auch die staatliche Wettorganisation PMU mehrmals über deutliche Bremsspuren im Umsatz berichtet. Andere Wettanbieter und diverse Sportwetten nagen auch jenseits des Rheins am großen Kuchen.

Auf die Rennpreise ist dies bislang noch nicht durchgeschlagen, obwohl im November 2024 ein Minus von 6,2 %, im Dezember eines von 4,2 % jeweils im Vergleich zum Vorjahr in der Kasse war. Im Prix d’Amérique 2025 war das Manko mit 7,1 % sogar noch stärker.

Und obwohl eine Woche zuvor mit 25.000 Zuschauern die Bahn noch nie so gut besucht war wie an einem Cornulier-Tag, was daran lag, dass das Party-Event „La Folie Douce“ das Plateau de Gravelle in eine große Festbühne verwandelte, die 18.000 jüngere Besucher anlockte, gab’s ein Umsatz-Minus im wertvollsten Trabreiten der Welt von 3,5 %.

Weniger Geld in der Kasse - das könnte bald geringere Rennpreise bedeuten, was niemand will, um den hochtourigen und teuren Pferdesport-Motor in Gang zu halten. Bislang haben sich die SETF der Traber und France Galop die Gewinne aus den Wettumsätzen schiedlich-friedlich 50 zu 50 geteilt.

Dieser Verteilungsschlüssel wird nun seitens der SETF in Frage gestellt, die der Meinung ist, sie als der Partner, der mehr Umsatz generiert, solle 50,5, France Galop 49,5 Prozent aus dem kleiner gewordenen Topf erhalten.

France Galop stand selbstverständlich „in Flammen“. Patrick Klein, Mitglied des Direktoriums, sprach von einem Fauxpas, der einmalig sei in der 200-jährigen Geschichte des französischen Pferderennsports. Ein weiterer Offizieller der Galopp-Fraktion wird zitiert: „Seit PMU, SETF und France Galop ihren Sitz im selben Gebäude haben (dem Thémis-Gebäudekomplex im 17. Pariser Bezirk / Anm.d.Red.), ist noch nie so wenig miteinander gesprochen worden.“

Unter dem Motto „halte au feu“ - stoppt das Feuer - rufen inzwischen fast täglich neue Vertreter beider Lager, also SETF und France Galop wie die Union der Trabertrainer, -fahrer und -jockeys und der Verband der Galoppertrainer - dazu auf, diese Verteilungskämpfe im Sinne des gesamten Pferderennsports einzustellen.

„Der Aufruf zu Solidarität und Einigkeit, die bei der geplanten staatlichen Steuererhöhung im November 2024 so vorzüglich gelungen ist, ist umso wichtiger angesichts der besorgniserregenden wirtschaftlichen Lage der Wetten auf Pferde in Frankreich“, heißt es im gemeinsamen Kommuniqué der Galopper- und Traber-Profis.

Gefordert wird unter anderem ein Lenkungsausschuss, der die Aktivitäten der PMU auf den Wett- und Poker-Kanälen vorwärts bringt und neue Märkte erschließt. Zwietracht ist das Letzte, was der Pferde-Rennsport jetzt gebrauchen kann.