++ Herzliche Glückwünsche gehen heute nach Straubing, wo der langjährige Rennleiter Walter Popp seinen 70. Geburtstag feiert - Gefeiert wird auch in Mönchengladbach: Manfred Bandemer wird 65, Berthold Dahmen 70 Jahre alt ++ ++ Heute: Fortsetzung der PMU-Woche in Deutschland in Gelsenkirchen mit vier PMU- und drei Rahmenrennen (Beginn 11:50 Uhr) - Am Freitag vier Prüfungen in Hamburg (ab 12:00 Uhr) - Berlin am Samstag mit drei PMU und dem jeweils 6. Lauf zur Silber- und Newcomer-Serie (ab 11:30 Uhr) - Und schließlich München am Montag mit sieben Rennen und den ersten Zweijährigen-Qualis ab 11:35 Uhr ++ ++ Heute: Nacht des Pferdes in Baden mit Olivia Venus, Bellas Bijou (Martin Geineder), Finch Hatton TU, Light Petit Venus (Andreas Geineder), See You, Aconcagua (Rudi Haller) und Sama Pride Venus (Matthias Schambeck) - 113.861,93 Euro im Jackpot der Super 76-Wette - Beginn 16:00 Uhr - Karin Walter-Mommerts JFK und Man U (Markus Waldmüller) sowie Kunigunde für Henry Krüger und Riccardo Furian mit Malin Andersson erstmals im Reiten in Karlshamn - Ab 12:10 Uhr - Stall Franziskas Apollo Prophet Cal mit Wim Paal in Vaggeryd (13:04 Uhr) - Norrlands Grand Prix (540.000 Kronen) für Vierjährige in Bergsåker mit Stall Gerrits' Enea Font mit Robin Bakker (21:15 Uhr) ++ ++ Straubing: Doppelerfolge für Christoph Schwarz und das Quartier von Trainer Manfred Schub ++ ++ Samstag: Vierter Vorlauf zum Super Trot Cup in Wolvega mit Sangria Pellini (Michael Nimczyk) und Romanze (Robbin Bot) - Der Goldhelm im Rahmen mit Stall Germania Lady Gracia Heldia - Beginn 16:15 Uhr ++ ++ Sonntag: Bayerischer Run auf Wels - Christoph Fischer mit Gina CG und Escada, Andreas Geineder mit Just Repeat und Red Like, Marisa Bock mit Princess Cat, Shadow of Night, Sven von Haithabu und Emmi Lou CG, Robert Pletschacher mit Favara Star, Ipanema Girl, Elisa Kronos und Hanke Palace Green, Anja Biss mit Musica Venus, Leopold Lindner mit Finch Hatton TU und Intouchable (ab 15:00 Uhr) ++ ++ Sonntag: Vier C-Bahn-Rennen im niederbayerischen Pocking- Beginn 13:30 Uhr ++
Bienvenue au Prix d‘Amérique, Gu d’Héripré und Féerie Wood!
28. Dezember 2020

(nn) Vincennes, Sonntag, 27. Dezember 2020. Weder Rast noch Ruh kannten Frankreichs Traber über Weihnachten. Am dritten Feiertag lagen Prämien für vier Gruppe-Prüfungen unterm Baum, zwei davon als Klassiker um 170.000 Euro, sowie zwei Eintrittskarten zum Prix d’Amérique 2021 für die Sieger des Prix Ténor de Baune für die Generation 2015 und des Critérium Continental, das sich an die 2016 Geborenen wendete. Der Einzige, der bei diesem Gala-Sonntag nicht mitspielte, war der Wettergott: Sieben Grad und Regenschauer machten das Sporttreiben im Freien nicht wirklich zum Vergnügen.

Gus kalte Rache

Er ist ein ähnlich später Einsteiger aufs hohe und höchste Niveau wie beispielsweise Bold Eagle und Bélina Josselyn. Erst vor einem Jahr am 7. Dezember, mithin Ende dreijährig, wagte sich Gu d’Héripré erstmals in eine Gruppe-Prüfung - bescheiden in eine der Kategorie III - und löste sie mit Glanz und Gloria. Seitdem ging es steil bergauf mit dem für einen Hengst etwas schmächtig geratenen, dafür umso eleganteren Fuchs, der längst schon als Primus seiner Generation galt, wenngleich Gotland, Green Grass und die bereits ins Gestüt überstellte Gunilla d’Atout, was das Einkommen betrifft, ihm lange voraus waren.

Nur ein ganz großer Wurf der Kategorie I war ihm bisher versagt geblieben: Im Critérium des 3 Ans war er an Gunilla d’Atout gescheitert, in jenem der Vierjährigen wurde er vom später wegen Dopings disqualifizierten Go On Boy und Gunilla d’Atout überflügelt, im Grand Prix de l’UET versprang er im Kampf mit Ecurie D. den Ehrenplatz kurz vorm Zielstrich. Mit dieser vom Pech durchzogenen Serie war im Critérium Continental, dessen Sieger nebst (nur noch) 76.500 Euro Gage ein Ticket für den Prix d’Amérique 2021 erhält, in furiosem Stil Schluss.

Ausnahmsweise mal nicht durch die Todesspur, seiner bevorzugten Wegstrecke, sondern verdeckt im vierten Paar erst der zweiten, bergauf dann dritten Spur band der Coktail-Jet-Sohn den Sack auf der Zielgeraden gegen eine über sich hinauswachsende Goldy Mary und Go On Boy ohne Umschweife zu und bescherte den Franzosen einen Dreifach-Triumph über die starke Fraktion der schwedischen und italienischen Herausforderer. Von denen war für Axl Rose, dem in diesem Jahr wenig gelungen ist, bereits am Start die Messe gesungen wie für Green Grass, deren Sulky mit einer Kamera ausgestattet war, die für die Übertragung spektakulärer Bilder nutzlos war.

Im Sauseschritt stürmte Guzz Mearas vor Grand Art, dem mittlerweile von Erik Bondo in Italien trainierten Franzosen, und Waiting Hill Hall in Front. Die zweite Spur führte zunächst Gelati Cut vor dem für seine Verhältnisse exzellent in die Puschen gekommenen Aetos Kronos, Alrajah One, Gu d’Héripré und Always EK an, bis sich aus Spur drei sukzessive Gallant Way, Power und am Ende des Anstiegs Gamble River vor ihn setzten. Ab dort musste sich Go On Boy vor Goldy Mary, All Wise As und dem nach außen dirigierten Gu d’Héripré den Weg durch Spur drei selbst bahnen.

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Erleichterung bei Franck Nivard (Foto: canalturf.com)

Die Entscheidung zugunsten des äußersten Flügels fiel an der letzten Ecke. Guzz Mearas war zügig überrannt und stellte für Grand Art und Waiting Hill Hall einen unüberwindlichen Prellbock dar; eine ähnliche Rolle spielte Gamble River in der Todeslage. Während außen der Express vorbeirauschte, saßen Alrajah One, Aetos Kronos und Power schwer in der Falle. Steckte Goldy Mary zunächst gegen Go On Boy die Nase in Front, so war die Ready-Cash-Tochter gegen den Endspurt Gu d’Hériprés machtlos, der wie auf Schienen vorbeizischte, ohne von Franck Nivard sonderlich bemüht zu werden.

Vier Längen hinter diesem Trio schnappte sich der endlich freigekommene Aetos Kronos mit gewohnt kernigem Speed Platz vier haarscharf vor Alrajah One, für den das Match mit der Zieldurchfahrt noch lange nicht beendet war. Weil Örjan Kihlström mit dem italienischen Derby-Sieger 2019 auf der Suche nach einer Lücke Gelati Cut ins Gehege gekommen war und in eine Galoppade getrieben hatte, wurde er im Nachgang disqualifiziert; der „Iceman“ muss vom 7. bis 14. Januar die Fahrleinen aus der Hand legen. Des Italieners Leid war Powers Freud‘: Der ebenso knappe wie glückliche Sieger des Grand Prix de l’UET rückte auf Platz fünf vor, ohne wie der Rest für den engeren Ausgang je höhere Ansprüche angemeldet zu haben.

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Das Gu-d'Héripré-Team (Foto: province-courses.fr)

Franck Nivard: „Wir haben ein exzellentes Pferd für den Amérique! Ein wenig Bedenken hatte ich wegen des Wetters; vorn trägt er noch immer recht breite Eisen, die bei Matschbahn eine Saugwirkung haben können. Aber alles ging gut. Ich hab‘ die anderen sich austoben lassen und mich bergauf an den Zug in dritter Spur gehängt. Wenn Philippe ihn mal ohne Eisen starten kann, sollte er noch stärker sein. Sportlich war dieses Jahr sicher nicht mein bestes. Umso schöner, wenn‘s mit solch einem Sieg ausklingt!“

Ganz anders hörte sich Jerry Riordan an: „Natürlich ist Aetos Kronos kein rasanter Beginner, doch das ist in Schweden mit den kurzen Bahnen ein weit größeres Handicap als hier in Vincennes - und so schlecht ist der Kleine nicht weggekommen. Ab 500 Meter vorm Ziel wurde er immer weiter zurückgeschoben und zu lange blockiert. Schade, aber so ist nun mal der Rennsport. Wie es mit ihm weitergeht, weiß ich noch nicht. Vielleicht noch ein Auftritt, vielleicht auch gleich in die Winterpause? Wir wären zwar gern im Amérique angetreten, aber der läuft ihm ja mit seinen bald fünf Jahren nicht weg.“

Robert Bergh: „Ich denke, wir haben am Start zu viel verloren. Da war er ein bisschen wacklig. Und dann hatten wir halt Pech, dass unsere Lokomotive zu früh schlapp gemacht hat. Insgesamt bin ich dennoch zufrieden. Vermutlich wird er noch ein-, zweimal in Vincennes starten. Ich werde für die große Bahn mit der Bergab-Strecke den Beschlag etwas ändern, dann liegt er besser.“

Critérium Continental (Gruppe I int., vierj. europ. Hengste und Stuten)

2100 Meter Autostart, 170.000 Euro

1.      Gu d’Héripré               11,0         Franck Nivard                   30

         4j. Fuchshengst von Coktail Jet a.d. Vedetta d’Héripré von Orlando Vici

         Be: Ecurie Rolling; Zü: Ecurie d’Héripré; Tr: Philippe Billard

2.      Goldy Mary                 11,1        Matthieu Abrivard           650

3.      Go On Boy                  11,3        Romain Derieux                59

4.      Aetos Kronos              11,7        Jean-Michel Bazire        410

5.      Power                          11,9        Robert Bergh                   130

6.      All Wise As                  12,2        Adrien Lamy                  1080

7.      Gamble River             12,5        Eric Raffin                        470

8.      Always EK                   12,6        Alexandre Abrivard        500

9.      Grand Art                     12,6        Franck Ouvrie                1200

10.    Gallant Way                12,7        Anthony Barrier               180

11.    Waiting Hill Hall         12,8        Alexis Prat                      1660

         Alrajah One                5.dRL*   Örjan Kihlström               430

         Axl Rose                      dis.r.       Björn Goop                       220

         Guzz Mearas              dis.r.       Johan Untersteiner         170

         Green Grass               dis.r.       Mathieu Mottier               170

         Gelati Cut                    dis.r.       Gabriele Gelormini         200

*als Fünfter in 1:11,7 disqualifiziert wegen Behinderung Gelati Cuts eingangs der Zielgeraden

Sieg: 30; Richter: leicht 1½ - 2 - 4½ - (Kopf) - 2 - 2½ - 3½ - 1 - ½ Länge; 16 liefen

Zw-Zeiten: 07,0/600m - 09,9/1100m - 11,3/1600m

Wert: 76.500 - 42.500 - 23.800 - 13.600 - 8.500 - 3.400 - 1.700 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-12-27/7500/4

Wie im Vorjahr …

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Féerie Wood mit Alexandre Abrivard (Foto: prixdameriqueraces.com)

… hatten die Abrivards, wo’s zählt, die Nase vorn im Prix Ténor de Baune und sicherten sich die Eintrittskarte zum Prix d’Amérique. Hatte Alexandre Abrivard 2019 für die Familie - offizieller Besitzer des Hengstes ist sein Vater Laurent-Claude - mit Excellent vorneweg den Sack resolut zugebunden, so gelang ihm dies heuer für die eigene Haushaltskasse. In dem extrem taktisch gelaufenen Match, in dem Frisbee d’Am bis zum Anstieg führte und dann Fakir du Lorault das Zepter überreichte, legte sich der 27-jährige konsequent hinter Feydeau Seven auf die Lauer, der sich von Flaya Kalouma und Feliciano durch die Außenspur ziehen ließ.

Im Schlussbogen dirigierte Monsieur Bazire seinen Schützling in Spur drei, legte ab der letzten Ecke den wenig Gegenwehr leistenden Fakir du Lorault zu den Akten und konnte das Ticket fürs Millionenrennen doch nicht buchen: Mit deutlich mehr Elan stürmte die mächtige Braune zum siebenten Karriere-Sieg, der ihr Konto auf 357.350 Euro brachte. Zufrieden dürfte der 20-fache Sulky d’Or dennoch gewesen sein, denn wie üblich bekam seine zweite Schutzbefohlene Rebella Matters vom Ende des Pulks ganz flinke Beine und schnappte sich Platz drei vor einem Quartett, das der Zielrichter mühsam auseinander klamüsern musste.

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Alexandre Abrivard mit dem begehrten Ticket (Foto: presstories.com)

Der große Pechvogel hieß Feliciano; Mister Zuverlässig musste hinter einer Wand von Gespannen wehrlos zusehen, wie die Prämien ohne ihn verteilt wurden, und unterstrich die Worte seines Trainers, dass es momentan in seinem Lot nicht sonderlich gut laufe. Im letzten Jahr hatte sich Excellent mit 1:11,6, über die Prix-d’Amérique-Distanz von 2700 Metern zudem den Rennrekord an seine Fahne geheftet. Davon war Féerie Wood mit ihren 1:12,8 ein ganzes Stück entfernt - nicht nur wegen der regennassen Piste.

„Der Sieg ist keine wirkliche Überraschung, denn die Stute hat sich durchweg hervorragend verkauft. Im ‚Bretagne‘ sprach auch der Rennverlauf gegen sie. Danach war sie etwas müde. Ich habe in der Arbeit den Druck etwas herausgenommen, was ihr die nötige Frische zurückgegeben hat, und den Rest hat mein Sohn mit einer brillanten Fahrt erledigt. Unsere Pferde sind übers ganze Jahr top in Schuss, ohne wesentliche Rückschläge. Ich könnte die ganze Welt, in erster Linie meine Frau und meinen Sohn umarmen“, schwärmte Laurent-Claude, der mit 52 Jahren als Ausbilder auf dem Zenit seines Könnens steht und das Verwandeln gern seinen Söhnen Alexandre und Léo anheimstellt.  

Prix Ténor de Baune (Gruppe II int., fünfj. Hengste und Stuten)

2700 Meter Bänderstart o.Z.; 85.000 Euro

1.      Féerie Wood                  12,8     Alexandre Abrivard           62

         5j.br. Stute von Rockfeller Center a.d. Vive Fée von Love You

         Be: Alexandre Abrivard; Zü: Ecurie D; Tr: Laurent-Claude Abrivard

2.      Feydeau Seven            12,9     Jean-Michel Bazire           54

3.      Rebella Matters             13,0     Matthieu Abrivard           160

4.      Fiable                              13,0     Yoann Lebourgeois        840

5.      Fric du Chêne               13,0     Franck Nivard                1070

6.      Fiesta du Belver            13,0     Jean-Philippe Monclin   890           

7.      Frisbee d‘Am                 13,1     Anthony Barrier               270

8.      Feliciano                        13,2     David Thomain                  24

9.      Flaya Kalouma             13,2     Gabriel Angel Pou Pou  740

10.    Zlatan                              13,2     Björn Goop                    1010

11.    Activated                        13,4     Franck Ouvrie                  660

         Fakir du Lorault             dis.r.    François Lecanu               38

Sieg: 62; Richter: leicht 2 - 1 - ½ - k.Kopf - Kopf - Kopf - 2 - ½ - Kopf; 12 liefen

Zw-Zeiten: 13,6/1200m - 13,5/1700m - 13,6/2200m

Wert: 38.250 - 21.250 - 11.900 - 6.800 - 4.250 - 1.700 - 850 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-12-27/7500/6

Nobody mit dem großen Wurf

Man nehme eine Mutterstute - Luna Vroum -, die mit sechs Siegen aus 72 Starts und 174.499 Euro ein ordentliches, nie unterm Sattel eingesetztes Rennpferd war, das keine Bäume ausgerissen hat, paare sie mit dem wohl nur Frankreich-Insidern bekannten Love-You-Sohn Un Charme Fou, für den Gleiches gilt (67 Starts, 14 Treffer, 369.480 Euro, ebenfalls nie im Monté aktiv) - fertig ist ein Traber, der im Prix de Vincennes, dem mit 170.000 Euro honorierten ersten Meeting-Höhepunkt für die (dreijährigen) Satteltraber, der Konkurrenz in überlegener Manier Saures gibt und sein Konto im kraftvoll-schlanken Gang mal eben um 76.500 auf 129.300 Euro mehr als verdoppelt.

So einfach, wie es klingt, ist es natürlich nicht. Das weiß auch Besitzer und Trainer Franck Leblanc, der schon wesentlich bessere Zeiten erlebt hat und an dem das Meeting bislang ziemlich vorbeigelaufen ist. Für den 49-jährigen war dieser erste Big Point in der Karriere des Helitlopet (!) keineswegs die große Überraschung: „Er hat mir speziell beim letzten Erfolg am 20. Dezember ausnehmend gut gefallen, obwohl das nur ein Course C war. Bei den jungen Satteltrabern kann immer viel passieren, was Galoppaden betrifft. Adrien hat ihn wundervoll verdeckt geritten und punktgenau eingesetzt - so kann’s gehen. Keine Bange - im ‚Cornulier‘ werdet ihr ihn nicht wiedersehen“, wobei ein leises „Noch nicht“ mitschwang.

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Helitlopet im Prix de Vincennes (Foto: letrot.com)

Losgeschossen war der Underdog, mit Adrien Lamy ganz außen eindrehend, trotz der anspruchsvollen 2700 Meter wie ein Pfeil, hatte sich ruckzuck die Regie vor Héra Landia, Hope on Victory und Hytte du Terroir gekrallt, derweil etliche Kandidaten wie Favorit Heartbreaker One nur sehr behäbig in die Gänge gekommen oder wie Hélios du Goutier und Honneur du Cébé gleich ganz ausgefallen waren. Für die Schlussrunde überließ Lamy (28) Hope on Victory das Kommando und war nach dem nächsten Wachwechsel zum erfahrenen Héros de Fleur im unteren Bogen, in dem sich Hispanien im Galopp ausklinkte, innerer Dritter vor Heaven’s Pride und dem sich endlich heranraufenden Heartbreaker One.

Den Part des äußeren Leaders gab Happiness Ellis vor Hytte du Terroir und Héra Landia. An der Einmündung der kleinen Bahn hatte Happiness Ellis ausgespielt und fiel rasch zurück, wurde automatisch Hytte du Terroir erste Angreiferin und kam Helitlopet auf freie Bahn. Der Rest war fast ein Kinderspiel für den Fuchs mit der riesigen Blesse, der auf der Zielgeraden unwiderstehlich davon stob und fünf Längen vor der konsternierten Konkurrenz anschlug, aus der sich Héra Landia (von Ludo de Castelle) und Hytte du Terroir (von Boccador de Simm) gegen Héros de Fleur und Hope on Victory in etwa identischen Eine-Länge-Abständen für Silber und Bronze stark machten.

„Wir haben eher an eine gute Prämie denn an den Sieg gedacht. Aber dann lief‘s wie am Schnürchen für uns: Der Hengst hat sich unterm Sattel noch keinen Fehltritt geleistet, mag es, verdeckt zu laufen, und Franck hat ihn auf die Stunde top-fit gehabt. Ausgangs der letzten Kurve merkte ich, wie stark er noch war, und wusste, dass uns niemand mehr schlagen würde“, strahlte Lamy.

Prix de Vincennes - Monté - (Gruppe I nat., dreij. Hengste und Stuten)

2700 Meter Bänderstart o.Z., 170.000 Euro

1.      Helitlopet                        14,2     Adrien Lamy                       111

         3j. Fuchshengst von Un Charme Fou a.d. Luna Vroum von Vroum d‘Or

         Be / Tr: Franck Leblanc; Zü: Jérémy Duteuil

2.      Héra Landia                  14,5     Paul-Philippe Ploquin       570

3.      Hytte du Terroir             14,6     Alexandre Abrivard            130

4.      Héros de Fleur              14,6     Eric Raffin                              50

5.      Hope on Victory            14,6     Matthieu Abrivard                 73

6.      Happiness Ellis             15,3     Mathieu Mottier                   610

7.      Heaven’s Pride             15,3     David Thomain                   100

8.      Heartbreaker One        16,0     Hanna Huygens                   25

9.      Hudson Védaquais      21,0g  Yoann Lebourgeois           240

         Hélios du Goutier         dis.r.    Damien Bonne                   240

         Houston Berry               dis.r.    Jonathan Vanmeerbeck 2700

         Honneur du Cébé        dis.r.    Anthony Barrier                  210

         Hector des Champs     dis.r.    Pierre-Yves Verva              820

         Hispanien                      dis.r.    Guillaume Martin               630

Sieg: 111; Richter: überlegen 4½ - 1 - 1 - ½ - 9 - Hals - 9 Längen; 14 liefen

Zw-Zeiten: 14,1/1200m - 13,7/1700m - 14,5/2200m

Wert: 76.500 - 42.500 - 23.800 - 13.600 - 8.500 - 3.400 - 1.700 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-12-27/7500/5

Gladys auch mit Eisen

Kein Sahnestückchen der französischen Zucht präsentierten die vierjährigen Satteltraber im Prix Léon Tacquet, der, was Gruppe-Rennen betrifft, das Hors d’Œuvre des Super-Sonntags war. Nicht weniger als sechs der durchaus erfahrenen zehn Kandidaten, die zwischen 85.430 (Galloway) und 557.000 Euro (Gotland) auf der Uhr hatten, wurden von der Rennleitung vorzeitig nach Hause geschickt. Am Start erwischte es Galloway, die notorisch unsichere Grâce de Faël und Monté-Debütant Gotland, im ersten Bogen Galilea Money, im letzten Gabiano.

Gladys des Plaines

Gladys des Plaines im Galopp-Festival fehlerfrei (Foto: equidia.fr)

Der traurige Schlussstrich blieb dem wie ein Irrwisch um die Bahn fegenden Tempomacher Galactic vorbehalten, der 30 Meter voraus immer schlechter trabte und eingangs der Zielgeraden disqualifiziert wurde. Da waren’s nur noch Vier, von denen Gospel Pat als erster Verfolger bedenklich Wasser trat und nur deshalb endlos abgehängt „Silber“ festhielt, weil Guérilla de Simm und Goforme de Houëlle völlig überfordert waren. Was die Aufmachung „rundum beschlagen“ betrifft, sollte Gladys des Plaines wohl nur einen Durchpuster für größere Aufgaben bekommen, denn bei ihren grandiosen Auftritten zuvor war die Opus-Viervil-Tochter durchweg mindestens ohne Vordereisen unterwegs.

„Wenn sonst keiner will, nehm ich die 31.500 Euro gern unblutig mit“, wird sich Frankreichs neuer Sattelchampion Mathieu Mottier gedacht haben und ließ die Stute laufen wie sie wollte. Das gipfelte im turmhoch überlegenen siebenten Sieg der unscheinbaren Braunen, die Trainer Gilles Curens seinen Kumpels Augustin Radu und Julien Coulon vor drei Jahren auf einer Jährlingsauktion für 23.000 Euro empfohlen hatte. Keine schlechte Annonce bei nun 388.220 Euro Gage.

„So richtig wohl fühlte sie sich mit den Alu-Eisen nicht - barfuß ist sie einfach besser. Aber je weiter es ging, desto besser hat sie sich eingelaufen, und ab dem Gipfel ging die Post ab! Sie war um Klassen besser als das, was von unseren Mitstreitern übrig geblieben ist. Ob ihre Gewinnsumme fürs Cornulier-Feld ausreicht, weiß ich nicht. Die Klasse, dort in den Prämienrängen mitzumischen, hat sie allemal“, zog Mottier erfreut Bilanz.

Prix Léon Tacquet - Monté - (Gruppe III int., Vierjährige)

2175m Bänderstart o.Z., 70.000 Euro

1.      Gladys des Plaines      12,0     Mathieu Mottier                  33

         4j.br. Stute von Opus Viervil a.d. Thétis de Vaujours von Hernani

         Be: Augustin Radu (mit Julien Coulon & Gilles Curens); Zü: Ecur. des Plaines; Tr: Gilles Curens

         ersteigert als Jährling im Sept. 2017 in Deauville für 23.000 Euro

2.      Gospel Pat                     13,0     David Thomain                  29

3.      Guérilla de Simm         13,9     Benjamin Rochard         350

4.      Goforme de Houëlle    15,5     Anthony Barrier               900

         Galloway                        dis.r.    Alexandre Abrivard        120

         Galactic                          dis.r.    Alexandre Angot             550

         Gabiano                         dis.r.    Damien Bonne                100

         Galilea Money               dis.r.    Jean-Yann Ricart            350

         Grâce de Faël               dis.r.    Matthieu Abrivard           100

         Gotland                           dis.r.    Eric Raffin                           51

Sieg: 33; Richter: überlegen 10 - 9 - 16 Längen; 10 liefen

Zw-Zeiten: 08,2/675m - 09,0/1175m - 10,5/1675m

Wert: 31.500 - 17.500 - 9.800 - 5.600 - 3.500 - 1.400 - 700 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-12-27/7500/3