++ Heute: Karin Walter-Mommerts Riverdale Z. (Hanna Lähdekorpi) und Timecatcher (Carl Johan Jepson) sowie Heavenly Laday (Conrad Lugauer) in Axevalla - Beginn 13:00 Uhr - Stall Habos Hooper des Chasses mit Yannick Alain Briand in einem 33.000er Course D in Hyeres (16:07 Uhr) ++ ++ Heute: Bayerischer Run auf Wels - Christoph Fischer mit Gina CG und Escada, Andreas Geineder mit Just Repeat und Red Like, Marisa Bock mit Princess Cat, Shadow of Night, Sven von Haithabu und Emmi Lou CG, Robert Pletschacher mit Favara Star, Ipanema Girl, Elisa Kronos und Hanke Palace Green, Anja Biss mit Musica Venus, Leopold Lindner mit Finch Hatton TU und Intouchable (ab 15:00 Uhr) ++ ++ Montag: PMU-Matinée in München mit sieben Rennen und den ersten deutschen Zweijährigen-Qualis ab 11:35 Uhr ++ ++ Mittwoch: Vier PMU- und zwei Rahmenrennen in Gelsenkirchen (Beginn 11:20 Uhr) - Am Abend beginnt das Hooksiel-Meeting mit sieben Prüfungen ab 18:00 Uhr ++
Breeders Crown: „Kalles“ heiße Rache
28. Oktober 2023

Anderson / Indiana, Freitag, 27. Oktober 2023. Die letzte der vier am ersten Tag des Breeder’s-Crown-Festivals im Hoosier Park von Anderson vergebene Krone, jene für die zweijährigen Traber, sollte in zweifacher Hinsicht in die Historie eingehen.

Die „Headlines“ waren schon geschrieben, T C I musste nur noch liefern: Mit dem elften Sieg aus zwölf Versuchen - nur beim Debüt hatte er eine haarscharfe Niederlage kassiert – oder Rang zwei hätte der nach den Turks and Caicos Islands, einer unter britischer Verwaltung stehenden Inselgruppe 150 Kilometer östlich von Kuba, benannte Überflieger die seit 2007 mit 1.252.646 Dollar regierende Snow White als gewinnreichster Traber-Youngster aller Zeiten abgelöst. Deweycheatumnhowe (2007; 936.191 Dollar) hatte er mit seinen 1.081.370 USD längst vom Thron gestoßen.

Es sollte tatsächlich reichen für den vor einem Jahr in Harrisburg für 150.000 Dollar an Ron Burke & Co versteigerten Cantab-Hall-Sohn, der als „Winner“ des Peter Haughton Memorial am 15. September nicht durch die Mühle des Vorlaufs musste, doch die Show stahl im ein Anderer: Karl, dem er nach einem Kampf der Titanen am 6. Oktober in Lexingtons International Stallion Stakes um eine Nasenspitze die erste Niederlage beschert hatte, nahm kalte Rache.

Wer sich auf eine erneute knüppelharte Auseinandersetzung gefreut hatte, wurde gründlich enttäuscht, obwohl das Drehbuch nicht perfekter hätte ausgefeilt sein können. Von der „1“ ließ Yannick Gingras den am 5. Oktober 2022 als Nummer 459 für 135.000 Dollar an „Nancy Takter und Konsorten“ verkauften Karl sich gemächlich einrollen. Ganz anders Dave Miller, der von der „5“ sofort aufs Ganze ging und noch vorm ersten Bogen vor Security Protected (4), Mr Bluebird (3), Karl und Private Access (2) in Front schmetterte.

Lange ließ allerdings der etwas überraschend mit 17:10 zum Favoriten gekürte Karl nicht auf sich warten. Nach einer Viertelmeile gab ihm Gingras den Marschbefehl, nach 700 Metern war er vorn - und blieb es unerwartet leicht bis ins Ziel in neuer Bahn- und Breeder’s-Crown-Rekordzeit von 1:09,5, obwohl die Piste im Hoosier Park nur 1.406 Meter weit ist.

Nie hatte T C I auch nur im Entferntesten die Hand an der „Krone“ und wurde um drei Längen abgeschüttelt - fast die gleiche Distanz, die ihm vor Security Protected den Ehrenplatz samt 175.000 „greenbacks“ bescherte. Die reichten, um Snow White bei 1.256.370 USD aus dem Sattel zu heben, wobei angemerkt sei, dass zu Zeiten der Self-Possessed-Tochter an die 2020 ins Leben gerufene Mohawk Million, als deren Sieger T C I allein eine halbe Million „bucks“ gescheffelt hat, noch gar nicht zu denken war.

Die Gewinnsumme Karls, der bisher eher bescheiden durchs Arbeitsleben gezogen war - die bis dato dickste Börse hatte er mit 200.000 USD im Finale der Kentucky Sires Stakes am 17. September in Lexington kassiert - verdoppelte sich mit diesem Donnerschlag auf 709.760 USD.

„Karl fühlte sich prächtig an, doch der größte Kredit geht an Nancy. Das Pferd, das ich heute gefahren habe, war ein völlig anderes als vor einer Woche im Vorlauf. Sie hat den Beschlag, das Gebiss und einige andere Sachen geändert, damit hoch gepokert und gewonnen. Sie hat mir gestern noch ein Trainings-Video geschickt, das mich begeistert hat. Er ist so schnell, hat mehrere Gänge, unglaubliche Kapazitäten - gut möglich, dass er zum besten Pferd wird, hinter dem ich je gesessen habe. Der beste Zweijährige ist er auf jeden Fall. Ich freue mich schon jetzt auf die Duelle mit T C I im kommenden Jahr, denn auch Ron Burke ist ein begnadeter Trainer“, sprudelte es aus Gingras heraus. Für Nancy Takter war’s der neunte BC-Titel.

Breeders Crown - Trot - (zweijährige Hengste & Wallache)

1609m Autostart, 700.000 USD

1.      Karl*                                09,5** Yannick Gingras                17

         2j.dklbr. Hengst von Tactical Landing a.d. Avalicious von RC Royalty

         Be: Christina & Nancy Takter, Black Horse Racing, Crawford Farms & Bender Sweden; Zü: Crawford Farms; Tr: Nancy Takter

2.      T C I                                 09,9     David Miller                        23

3.      Security Protected        10,4     Tim Tetrick                       345

4.      Private Access*             10,4     Louis-Philippe Roy         131

5.      Greenspan                     10,5     Dexter Dunn                    319

6.      Situationship                 11,0     Scott Zeron                       863

7.      Wild Ticket                     11,1     Brian Sears                    1677

8.      Mr Bluebird                    11,3     Åke Svanstedt                 670

9.      Dashing Danny             11,6     Kylie Wilfong                   478

10.    Musclefantastic             12,2     Robert Taylor                   270

*Vorlaufsieger; **Breeder’s-Crown- und Bahnrekord für zweijährige Hengste/Wallache

Sieg: 17; Richter: überlegen 3 - 3¾ - ¾ - 1 - 3¾ - 1 - 2 - 1¾ - 5¼ Längen; 10 liefen

Wert: 350.000 - 175.000 - 84.000 - 56.000 - 35.000 USD

Trainer: Takter – Burke – Melander – Blais – Campbell

Stallions: Tactical Landing – Cantab Hall – Father Patrick – Muscle Hill – Greenshoe

Zickenkrieg um jeden Zentimeter

Weitaus langsamer, dafür am Ende umso hitziger war es 80 Minuten vorher bei den Traber-Ladys zur Sache gegangen, die den Reigen der vier Krönungen eröffnen durften. Dabei sah es noch Mitte der Zielgeraden ganz danach aus, als solle Åke Svanstedt, der im Vorjahr mit Special Way obsiegt hatte, erneut locker nach Hause kommen.

Von der „4“ hatte er Warrawee Michelle hinter den mit wahrem Turbo-Antrieb von der „9“ bzw. „8“ an ihm vorbeidüsenden Senorita Palema und Sugar Instead installiert und wohl gerochen, dass Ronnie Gillespies Volstead-Tochter im Scheitel der Schlusskurve schwer aus dem Takt kommen würde. Kurz zuvor hatte der Schwede seine Walner-Tochter nach außen beordert, die somit ihren Stiefel stramm durchziehen konnte, ohne auf die springende Klippe achten zu müssen.

Mitte des Einlaufs bekam er Senorita Palema in den Griff, die an der famosen Flugshow vom Start immer mehr zu kauen hatte, je näher es dem Ziel ging, und sah 1½ Längen voraus wie der sichere Sieger aus. Das dicke Ende sollte jedoch in Gestalt von Soiree Hanover, der durchweg außen herum marschierenden Buy a Round und Drawn Impression kommen, die ihm bis zum Pfosten gewaltig zusetzten. Es wurde höchste Eisenbahn für die sich mit einer Nasenspitze ins Ziel rettende Warrawee Michelle, dass die imaginäre Linie erreicht war.

Warrawee BC

(Foto: Facebook Harness Racing Museum & Hall of Fame)

Der vierte Treffer aus neun Aufgaben ließ das Konto der in Lexington für 200.000 Dollar von einem Konsortium um Svanstedt ersteigerten Braunen auf 478.125 Dollar wachsen. „Sie ist mental und körperlich enorm stark und liebt es zu kämpfen. Alles war okay“, sah es Svanstedt im Nachgang weitaus entspannter, als es „aufm Platz“ zugegangen war.

Breeders Crown - Trot - (zweijährige Stuten)

1609m Autostart, 700.000 USD

1.      Warrawee Michelle*    10,7     Åke Svanstedt                    25

         2j.br. Stute von Walner a.d. Soundcheck von Yankee Glide

         Be: Åke Svanstedt, Santandrea Inc. & Young Guns; Zü: Warrawee Farm, CA; Tr: Åke Svanstedt

2.      Soiree Hanover            10,7     Tim Tetrick                          55

3.      Buy a Round*                10,7     Andrew McCarthy             76

4.      Drawn Impression*      10,7     Louis-Philippe Roy           35

5.      Senorita Palema          10,9     Yannick Gingras              687

6.      Sierra Girl                       11,0     Scott Zeron                       185

7.      Chapalonia                    11,0     David Miller                      332

8.      Chaparmbro                  11,1     Dexter Dunn                    116

         Sugar Instead                dis.r.    Ronnie Gillespie             377

         Date Night Hanover     dis.r.    Brian Sears                      562

*Vorlaufsiegerinnen                                                                            

Sieg: 25; Richter: Kampf k.Kopf - k.Kopf - ¼ - ¾ - ½ - Kopf - 1¼ Längen; 10 liefen

Wert: 350.000 - 175.000 - 84.000 - 56.000 - 35.000 USD

Trainer: Svanstedt – Wallin – Daley – Blais – Svanstedt

Stallions: Walner – Walner – Walner – Muscle Hill – Chapter Seven

Die Pacer-Kronen für Dexter Dunn

Agierte Dexter Dunn bei den Traber-Youngstern unterm Radar, so machte der „Kiwi“ bei den Passgehern gewaltig Kasse und brachte beide ebenfalls mit 700.000 USD dotierten Events auf seine Kappe.

Glasklar ging die Krone für die Pacer-Stuten an 47:10-Chance My Girl EJ. Die Sweet-Lou-Tochter dominierte drei Längen vor Pass Lane und weitere drei Längen vor Camerican, die allesamt aus dem Quartier von Trainer-Champion Ron Burke stammen. Für den seit 2009 die nordamerikanische Trainer-Gilde dominierenden 54-jährigen war’s der 19. Titel. Mehr „Kronen“, nämlich 34, hat auf Seiten der Übungsleiter lediglich Jimmy Takter gesammelt.

My Girl

My Girl EJ (Foto: Facebook Harness Racing Museum & Hall of Fame)

Auch bei den 2021 geborenen männlichen Pacer machte der Neuseeländer den Korken drauf. Für Chris Ryder jagte er mit 243:10-Longshot Gem Quality (von Captain Crunch) den vom „Aussie“ Todd McCarthy für Noel Daley gesteuerten 14:10-Favoriten Captain Albano um 1¼ Längen aus dem Winner Circle. Vier Längen dahinter holte Storm Shadow (von Bettor’s Delight) Rang drei.