(nn) Cagnes-sur-Mer, Sonntag, 27. Dezember 2020. Stets ein wenig im Schatten des Vincenner Winter-Meetings steht jenes 900 Kilometer südlich in Cagnes-sur-Mer, das am großen Pariser Renntag mit vier Gruppe-Prüfungen mit einer der Kategorie III dagegenhielt: Im Grand Prix de Noël ging es für ältere Einheimische, die bis zu 599.999 Euro verdient haben durften, um 55.000 Euro Weihnachtsgeld.
Wie vom Wettmarkt prognostiziert stürmten die drei Meistgehandelten aufs Treppchen - mit dem kleinen Unterschied, dass nicht Favoritin Elsa de Belfonds, sondern Eclat de Gloire ganz oben landete. Mit dem Wallach hatte Loris Garcia schon wegen Startplatz „2“ der mit dem Auto begonnenen „zwei Runden rum“ den einfacheren Matchplan und versteckte den Tiégo-d’Etang-Sohn ohne viel Kraftvergeudung im vorderen Mittelfeld. Elsa hingegen musste von der „7“ los, ließ sich von Bad Boy du Dollar außenrum ziehen, bekam, nachdem jener die Spitze übernommen hatte, kurzfristig in Blues d’Ourville eine zweite Lokomotive, die dann selbst wieder in Front zog.
Das war Nicolas Ensch dann doch ein bisschen viel Hin und Her für die Sechsjährige, die die Mehrzahl ihrer 13 Treffer auf ihrer Heimat-, Leib- und Magenpiste gelandet hatte. Ein resoluter Tritt aufs Gaspedal - nach einer Runde gab Elsa die Kommandos. Die Führungsposition ging jedoch gleich wieder flöten, weil Ensch ihr ein weitere Körner kostendes Kräftemessen mit dem mächtig drückenden Bachar ersparen wollte. Das war das Zeichen für Garcia, in zweiter Spur nach dem Rechten zu sehen.
Bulle de Laumont koppelte sich an, und schon war Elsa weggesperrt und hatte Mühe, sich aus der Umklammerung zu lösen, als Bachar vor Erreichen der letzten Biegung den Rückwärtsgang einlegte und Eclat de Gloire in Front rauschte. Irgendwie gelang es Ensch, seine Stute um Bachar herum zu lavieren und nochmals hinter Eclat de Gloire einzuparken. Zu kippen vermochte sie ihn jedoch nicht mehr. Bombensicher hielt der Braune den 15. Karriere-Erfolg, der zugleich sein wertvollster war - mehr gab’s nur für Platz zwei hinter Cleangame im GNT-Finale am 1. Dezember 2019 -, und machte mit 499.780 Euro unmittelbar vor der halben Million halt.
Zwei Längen dahinter komplettierte Bulle de Lauxmont den Volkseinlauf haarscharf vor Dostoievski, den Dylan Garcia mit viel persönlichem Einsatz aus dem Mittelfeld auf Halslänge heran stukte. Das sollte für den jungen Mann ein Nachspiel haben: Die „Commissaires“ verknackten ihn zu vier Tagen Fahr- und Reitverbot; das erfuhr durch die oberste Behörde Frankreichs ein „Upgrade“, weil es ein Wiederholungsfall war. Nunmehr darf der 25-jährige vom 10. bis 17. Jänner zuschauen, wie man die Peitsche pferdefreundlicher einsetzt…
Grand Prix de Noël (Gruppe III nat., Sechs- bis Zehnjährige, keine 600.000 Euro)
2700m Autostart, 55.000 Euro
1. Eclat de Gloire 12,0 Loris Garcia 50
6j.br. Wallach von Tiégo d’Etang a.d. Vive Fée von Love You
Be: Ec. du Vieux Chêne; Zü: Ecurie D; Tr: Loris Garcia
2. Elsa de Belfonds 12,1 Nicolas Ensch 18
3. Bulle de Laumont 12,3 Stéphane Cingland 76
4. Dostoievski 12,3 Dylan Garcia 250
5. Désir Castelets 12,3 David Békaert 140
6. Estola 12,4 Martin Cormy 420
7. Et Voilà de Muze 12,5 Hugues Monthulé 250
8. Blues d’Ourville 12,6 Pierre Houel 180
9. Direct Way 12,8 Dominik Locqueneux 1580
10. Christo 13,4 Michel Lenoir 580
11. Callijo Delbi 13,6 Steve Stefano 2080
12. Bachar 13,8 Emmanuel Allard 1320
13. Clif du Pommereux 14,0 Jean-Charles Féron 430
14. Colonel Bond 14,1 Bruno Bourneil 2560
15. Cash des Caillons 14,1 Romuald Mourice 2740
16. Bad Boy du Dollar 14,3 Tanguy Devouassoux 2530
Sieg: 50; Richter: sicher 1¼ - 2 - Hals - k.Kopf - 1½ - 1¼ Längen; 16 liefen
Wert: 24.750 - 13.750 - 7.700 - 4.400 - 2.750 - 1.100 - 550 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-12-27/0601/3