Es schien, als wolle Jairo mit einem ziemlich blutleeren Auftritt all jenen im Vorfeld den Mund stopfen, die ihn in Deutschland auf der Nominierungsliste zum Traber des Jahres vermisst hatten. Wobei anzumerken ist, dass er überhaupt nur einmal in seiner Laufbahn deutschen Boden beackert hat und in der Breeders Crown 2016 mit der roten Karte heimgeschickt worden war.
Wie fast zu befürchten entpuppte sich der Start als Achillesferse des aus 62 Ausfahrten 27-fachen Siegers. Während sich Art on Line, Justice Ås und Baron Gift munter ums Kommando balgten, fand der Lasbeker von der idealen Position „3“ beschwerlich in die Hufe. Prompt wurde ihm weit hinter dem Spitzentrio, aus dem sich zunächst Justice Ås, nach 600 Metern Baron Gift auf den Regiestuhl schwang, die Aufgabe des äußeren Anführers zugeschanzt. Nach dem ersten prickelnden Abschnitt ging’s deutlich gemütlicher zur Sache - ein Umstand, den Peter Ingves entschlossen nutzte, Olle Rols nach 900 Metern als äußerem Laternenträger gehörig Beine zu machen. Die Ablösung durch den kleinen schwarzbraunen Ready-Cash-Sohn auf dem Todessitz nutzte Jairo jedoch auch nicht mehr allzu viel. Den zaghaften Schnupper-Versuch in Spur drei 500 Meter vorm Ziel brach Lövgren sofort wieder ab, als er merkte, dass nichts mehr kam.
Olle Rols hingegen schien für Baron Gift, der ziemlich unbehelligt seines Weges ziehen durfte, doch noch ein brandgefährlicher Widerpart zu werden. „Als ich Mitte der Zielgeraden die Ohrstöpsel zog, reagierte er zunächst kaum, so dass ich befürchtete, wir würden nicht nach Hause kommen. Zum Glück erinnerte er sich doch noch an sein Kämpferherz“, kommentierte Rickard Svanstedt im Nachgang. Der Herr Baron machte sich auf zwei Längen letztlich sehr sicher zum zehnten Erfolg „lifetime“ - zugleich dem ersten in der obersten Spielklasse - frei, mit dem nun 2.610.379 Kronen auf seinem Konto prangen. „Ich war mir im Vorfeld längst nicht sicher, ob er nach nur einem Start nach sechs Wochen Pause schon auf Hundert sei. Letztlich lief alles wie erhofft. Der Hengst wird in Schweden bleiben. In den Gulddivisionen hat er ein ausgezeichnetes Betätigungsfeld“, blickte Åke Svanstedts Sohn optimistisch voraus.
Konträr fiel Joakim Lövgrens Resümee aus: „Das war nicht der Jairo, den wir kennen. Ich hatte früh das Gefühl, dass er mit dem Sieg nichts zu tun haben würde.“ Selbst für Rang drei reichte es bei dem Love-You-Wallach nicht; den musste er an seinen ständigen Schatten Stoletheshow abtreten.
Gulddivisionen (int.)
2140m Autostart, 409.500 SEK
1. Baron Gift 13,0 Rickard Svanstedt 27
6j.br. Hengst von Gift Kronos a.d. Countesse Photo von Fast Photo
Be / Zü: Stall Nöjd HB; Tr: Rickard Svanstedt
2. Olle Rols 3. Stoletheshow 4. Jairo 5. Lover Face 6. VästerboontheNews 7. Poet Broline 8. Justice Ås 9. Art on Line |
13,2 Peter Ingves 13,3 Rikard Skoglund 13,4 Joakim Lövgren 13,5 Ulf Ohlsson 13,6 Christoffer Eriksson 13,6 Henriette Larsen 13,8 Peter Untersteiner 15,5 Mikko Aho |
164 126 19 555 405 327 163 563 |
Sieg: 27; Richter: sicher 2 - ½ - 1 - 1 - 1 - 1 Länge; 9 liefen
Zw-Zeiten: 08,7/500m - 13,9/1000m - 13,7/1500m - 12,0/letzte 500m
Wert: 200.000 - 100.000 - 50.000 - 26.500 - 17.000 - 10.000 - 6.000 SEK
Von Trainingsgefährtin kaltgestellt
Eine taktische Anfängerleistung, wie man’s unter Trainingskumpels tunlichst nicht vortragen sollte, demonstrierten in einer „nicht-konzertierten“ Aktion Jörgen Sjunnesson und Peter Untersteiner in der zweiten Diamant-Sto, in der ihnen vier frühe „Galopper“ die Arbeit eigentlich erleichterten. 20 der 40 Meter Zulage arbeitete Stonewashd Diamant (18:10) zügig auf. Als Untersteiner, der heuer sein zehntes Halmstader Bahn-Championat unter Dach und Fach brachte, sie nach einer Runde in einer ruhigen Phase in dritter Spur einsetzte, um zur führenden Ipomea vorzurücken, war es ausgerechnet Sjunnesson, der ihm mit der Oesterdieker Ofelia OE das Leben schwer machte und ihn bis 600 Meter vorm Ziel an der extrem frischen Luft regelrecht verhungern ließ.
Dann war erst bei der Gustav-Diamant-Tochter, die die Linie als brotlose Achte erreichte, wenig später bei Ofelia OE, die als zweite 65:10-Kraft des Wettmarkts wenigstens Platz fünf und 10.000 SEK festhielt, der Ofen aus. Ein ideales Windschattenrennen in Ipomeas Rücken nutzte Stefan Persson, mit der 234er Außenseiterin Dancin in the Rain um eine halbe Länge nach Hause zu tanzen und die V75-Wette wenigstens etwas attraktiver zu machen.
Weil speziell zu Weihnachten die Enten hinten besonders fett sein sollen, legte Per Nordström in der abschließenden Bronsdivisonen mit dem nach einem Jahr Pause seinen zweiten Start absolvierenden Önas Nougat für 20,7-fachen Einsatz nach. Vom Fleck der 1640-Meter-Prüfung weg gab der Jägersroer Trainer ein kerniges Tempo vor, erstickte alle Attacken im Keim und feierte seinen zweiten V75-Sieg der Saison.
Durch diesen finalen Außenseiter-Doppelschlag konnten sich doch noch 454 Systeme über 43.541 Kronen Weihnachtsgeld freuen, nachdem es lange danach gerochen hatte, dass mindestens der dritte Gewinnrang mangels Masse nicht ausbezahlt und den Super-Jackpot am 31. Dezember füttern würde. Für „5 Richtige“ gab’s 37 Kronen, so dass es vorerst bei rund 16 Millionen Kronen im Silvester-Zusatztopf für Rang eins bleibt.
V75-1 (Klass I): V75-2 (Dia-Sto I): V75-3 (Guld): V75-4 (-): V75-5 (Klass II): V75-6 (Dia-Sto II): V75-7 (Brons): |
Hobby de l’Iton / André Eklundh Aura S.L. / Adrian Kolgjini Baron Gift / Rickard Svanstedt Vitro Diablo / Peter Untersteiner Walther På G. / André Eklundh Dancin in the Rain / Stefan Persson Önas Nougat / Per Nordström |
39 21 27 23 46 234 207 |
Umsatz V75: 76.089.057 SEK
1. Rang: 454,3 Systeme à 43.541 SEK
2. Rang: 387 SEK
3. Rang: 37 SEK
Umsatz Top-7 (Klass II): 1.713.151 SEK