Rouen-Mauquenchy, Montag, 11. Januar 2021. Bislang war Inspector Bros, Deutschlands Breeders-Crown-Sieger des Jahres 2019, eine Siegerehrung in Frankreich noch nicht vergönnt gewesen. Im achten Anlauf traf der Pastor-Stephen-Sohn aus dem Lot Leendert Gerrits' endlich ins Schwarze.
Ausgesucht hatte ihm Trainer Erwin Bot den Prix Phaéton, das einzige „Internationale“ der acht Prüfungen umfassenden frühabendlichen Karte - um 20.25 Uhr ist in Frankreich Schluss mit Pferderennen wegen der weiterhin bestehenden Ausgangssperre -, das sich an Sechs- bis Neunjährige richtete, die keine 106.000 Euro verdient hatten und in das der Sechsjährige mit 104.638 Euro fast punktgenau passte.
Robin Bakker ließ sich trotz des 2850 Meter weiten Weges auf keine Plänkeleien ein, knöpfte 36:10-Favorit Es tu la Javanais ausgangs der ersten Kurve das Kommando ab, einigte sich mit Espoir Caillerie (40:10) auf eine kurze Rochade, die eingangs der zweiten Biege abgeschlossen war, und regierte fortan souverän. Eine Runde lang konnte, er weil seine stärksten Rivalen wohlverpackt waren, eine gemütliche Kugel schieben.
Das behagte dem Wallach sichtlich, der eingangs der Zielgeraden Fersengeld gab und für lohnende 64:10 3½ Längen vor Espoir Caillerie in nicht der Rede werten 1:16,8 um 9.000 Euro reicher wurde. Pech hatte der von den Kolgjinis nach Frankreich beorderte Ganyboy (81:10), der beim Bänderstart patzte und vom Ende des Pulks nur den brotlosen neunten Platz erreichte; im Sulky des Derby-Dritten von 2017 saß Pierre Vercruysse.
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100 Minuten später nahm sich Reinier Feelders im Prix Intermède für vierjährige, maximal 9.999 Euro reiche einheimische Stuten die Herangehensweise des Inspektors fast eins zu eins zum Vorbild. Während Sébastien Guarato mit Hanna Bourbon (33:10) behäbig loslegte, umgehend im Hintertreffen verschwand und sich zu Beginn der Zielgeraden erst mit List und Tücke eine Lücke durchs vordere Getümmel suchen musste - mit tollem Spurt flitzte die Nichte solcher Größen wie Mara, Qualita und Sam Bourbon von „j.w.d.“ auf Platz vier -, war Feelders Hemma de Brikvil hellwach und schoss sofort in Front.
Trotz anspruchsvoller 2850 Meter ließ sich die Tornado-Bello-Tochter, die zu ihrem dritten Auftritt mit einem ersten und zweiten Rang aus La Capelle ins 350-Einwohner-Nest 30 Kilometer nordöstlich von Rouen gereist war, dort nie verdrängen, kurbelte ihren Part munter ab und hatte endgültig gewonnenes Spiel, als 30:10-Favoritin Hollywood Avenue beim - eher chancenlosen - Versuch, das Blatt doch noch zu wenden, 200 Meter vorm Ziel aus dem Takt geriet und am Turm landete.
Ohne dass ihr Steuermann die Hand auch nur ansatzweise aufmachen musste, schnappte sich die Braune sechs Längen voraus in 1:15,8 - Rekord um 0,8 Sekunden verbessert - 7.200 Euro und scheint bei nunmehr 15.600 Euro noch reichlich Luft nach oben zu haben. Der Toto würzte die sehenswerte Vorstellung mit Odds von 155:10.
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Äußerst kurz war hingegen der Solo-Auftritt Rick Ebbinges, dessen Schützling Hokus d’Hertals den Bänderstart im Prix Le Parfait im Vollgalopp versemmelte und als 17:10-Gemeinter umgehend ausgemustert wurde.