Vincennes, Sonntag, 25. Juni 2023. Fünf Rennen der höchsten Kategorie I - das gibt’s nicht mal am Tag des Prix d’Amérique, an dem dank der runden Million Euro, die allein im bekanntesten Trabrennen der Welt am letzten Januar-Sonntag auf dem Spiel steht, insgesamt mehr Preisgeld ausgeschüttet wird. Doch sehen lassen können sich 1.408.000 Euro an Preisgeldern, die am Ende der „Journée des Champions“ im Temple du Trot die Besitzer gewechselt haben werden, allemal.
Der international interessanteste der Klassiker wurde als vorletzte Prüfung erst kurz vor Abpfiff kredenzt. Auch wenn mit Etonnant, den Richard Westerink nicht sieben Tage nach dem Kraftakt im Kymi Grand Prix und der Flugreise hin und zurück schon wieder anspannen wollte - er wird erst Mitte Juli entweder im finnischen Mikkeli oder im Prix de Washington zu Enghien an den Ablauf kommen -, und Titelverteidiger Vivid Wise As, für den die Ausfuhrpapiere aus Italien nicht rechtzeitig vorlagen (auch so etwas gibt’s im 21. Jahrhundert in Traber-Europa noch!), die beiden derzeit gewinnreichsten aktiven Traber der alten Welt nicht am Start waren, konnte sich das Zwölferfeld in der 57. Auflage des Prix René Ballière allemal sehen lassen.
Ein Trio stach deutlich heraus: Hohneck als frischgebackener Elitloppet-Sieger, Ampia Mede SM als gewinnreichstes Pferd des Winter-Meetings 2022/2023 sowie Idao de Tillard, den Viele als potentiellen Amérique-Sieger anpreisen, setzten dem Zwölferfeld ganz klar die Krone auf. Die Losfee hatte diesem Trio als kleines Handicap die Startplätze sieben bis neun zugelost, was sich ganz zum Schluss als Zünglein an der Waage entpuppen sollte.
Ampia Mede SM (8) und Idao de Tillard (9) bzw. ihre Steuermänner boten um die Spitze nicht mit und verschwanden stante pede im Hintertreffen. Für Hohneck indes setzte Gabriele Gelormini auf die Taktik des frühen Gehens, doch musste Philippe Allaires Allzweckwaffe mächtig kurbeln, bis er im Scheitel des Joinviller Bogens endlich an den Longshots Elvis du Vallon (2) und Fric du Chêne (1) vorbei war, denen sich der am Start wackelnde Hip Hop Haufor (11) anschloss.
Gleich die Karten im Galopp hatte Fakir du Lorault geworfen. Außen gab etwas nach hinten versetzt zunächst Hokkaido Jiel vor Capital Mail den Windbrecher, bis sich Clément Duvaldestin bergauf seines Standings als 19:10-Favorit bewusst wurde und in Spur drei mächtig Betrieb machte. Im Schlepp hatte er Trainingskamerad Oracle Tile, der dadurch Ampia Mede SM die ideale Lage vermasselte.
Wuchtig stieß Idao de Tillard vor, und David Thomain akzeptierte ihn für die finalen 500 Meter als Lokomotive, was sich als geniale Idee zeigen sollte. Bereits kurz nach Erreichen der Zielgeraden fielen wichtige Vorentscheidungen: Erst Harlem de Bucy, dann Hip Hop Haufor und die sonst so zuverlässige Ampia Mede SM kamen aus dem Takt und landeten am Sünderturm, derweil Hohneck, mit dem sich Gelormini versucht hatte abzusetzen, gegen Idao de Tillard höllisch unter Druck geriet.
Ab 100 Meter vorm Ziel neigte sich die Waage immer deutlicher zugunsten des Séverino-Sohnes, der 50 Meter vorm Ziel in Galopp fiel. Ob er ohne den Aussetzer gewonnen hätte - darüber stritten anschließend die Geister, denn unerhört auf Touren kam aus seinem Fahrwasser Hokkaido Jiel.
Dem Brillantissime-Sohn, der seit drei Jahren fast ausschließlich im Gruppe-Konzert spielt, aber gegen die Cracks seiner Generation zum Leidwesen seines Ausbilders Jean-Luc Dersoir das Nachsehen hat, was Ehrenrunden betrifft - nur drei auf halbklassischem Niveau waren ihm bislang vergönnt, die letzte am 21. Januar im Prix de Brest -, passte diesmal alles aufs I-Tüpfelchen. Idaos Pech war sein Glück.
Um eine Länge raufte er sich an Hohneck vorbei zum natürlich wertvollsten seiner elf Siege. Der brachte ihn, der die Generalprobe vor 15 Tagen im Galopp versemmelt hatte, auf 661.680 Euro. Kurios: Zum dritten Mal in Folge nach Face Time Bourbon 2021 und Vivid Wise As 2022 wurde der „René Ballière“ in der Vincenner Bahnrekordzeit von 1:09,1 entschieden.
Glücklicher, aber auch starker Dritter wurde Oracle Tile, womit der in Schweden geborene Ready-Cash-Sohn seine vorzügliche Verfassung unterstrich, seit er im Dezember 2022 ins Team der Duvaldestins überstellt worden ist.
„Ich mochte Hokkaido schon immer und ahnte, dass er einen klassischen Sieg in den Hufen hat. Aber der ‚H‘-Jahrgang ist enorm stark, und er hat sich an seinen Altersgenossen immer wieder die Zähne ausgebissen. Man sieht, dass immer ein wenig Glück dazu gehört. Das war heute sein Tag - und der von David. Ich hoffe, es gibt noch weitere“, war selbst Dersoir ein bisschen perplex über diesen Coup.
57. Prix René Ballière (Gruppe I int., 4- bis 10jähr.; 10. Lauf des UET-Elite-Circuit 2023)
2100 Meter Autostart, 200.000 Euro
1. Hokkaido Jiel 09,1 David Thomain 223
6j.br. Hengst von Brillantissime a.d. Victory Jiel von Love You
Be / Zü: Jean Luck; Tr: Jean-Luc Dersoir
2. Hohneck 09,1 Gabriele Gelormini 59
3. Oracle Tile 09,4 Théo Duvaldestin 160
4. Capital Mail 09,5 Eric Raffin 440
5. Elvis du Vallon 09,6 Yoann Lebourgeois 1270
6. Happy Valley 09.6 Jean-Philippe Dubois 290
7. Fric du Chêne 10,0 Paul-Philippe Ploquin 1500
Ampia Mede SM dis.r. Franck Nivard 34
Idao de Tillard dis.r. Clément Duvaldestin 19
Harlem de Bucy dis.r. Alexandre Abrivard 800
Hip Hop Haufor dis.r. Christian Bigeon 720
Fakir du Lorault dis.r. François Lagadeuc 1450
Sieg: 223; Richter: sicher 1 - 3½ - 1 - Hals - ½ Länge; 12 liefen
Zw-Zeiten: 06,8/600m - 08,0/1100m - 09,8/1600m
Wert: 90.000 - 50.000 - 28.000 - 16.000 - 10.000 - 4.000 - 2.000 Euro
Video: https://www.equidia.fr/courses/2023-06-25/R1/C8
„JMB“ - das perfekte Orakel
Das gibt’s nicht nur in Deutschland: Weil ein Traktor der Bahninspektion auf dem Geläuf schlapp machte und abgeschleppt werden musste, fand die Wahl zum vierjährigen Präsidenten auf ein Jahr mit 40 Minuten Verspätung statt. Das hielt Jean-Michel Bazire nicht davon ab, einen weißen Fleck auf seiner persönlichen Landkarte zu füllen.
Weder in jungen Jahren (bis 36) als Reiter noch als Trainer hatte er sich auf der Ehrentafel des Prix du Président de la République für die vierjährige Monté-Elite verewigen können, einer auch wegen des Namens begehrtesten Prüfung der Grande Nation. „Nie“, so hatte der 52-jährige in seiner wöchentlichen Kolumne verlauten lassen, „ist die Chance größer gewesen, diesen Makel zu tilgen, als mit Jasper des Charmes“, den er nach ordentlichen, doch keineswegs berauschenden Vorstellungen erst am 15. Januar dieses Jahres in ein Trabreiten geschickt hatte.
Der Erfolg war frappant: Drei Siege, ein Ehrenplatz standen nach vier Auftritten im neuen Gewerbe für den schmucken Fuchs zu Buche, den Eric Raffin betont dezent ins Match führte. Wo Yoann Lebourgeois dabei ist, ist fast immer Tempo drin: Unverzüglich nahm der „Marschall Vorwärts“ mit dem noch später als Jasper des Charmes fürs Reitgewerbe entdeckten Jean Balthazar den Taktstock sofort in die Hand und gab vor J’Adore und Jolie Nana die kernigen Tempi vor.
Jane Aimée beackerte vor Jelyson, Joyeuse und J’Aime le Foot die Todesspur, während ganz außen Jaguar du Goutier die Krallen bald wieder einzog und 600 Meter vorm Pfosten ermattet sprang. Da hatte Raffin mit seinem Protegée längst die vornehme Zurückhaltung aufgegeben. Kurz nach dem Gipfel gab’s für Jasper das „Go“, das der Késaco-Phédo-Sohn von drittletzter Position willig annahm.
In Windeseile tauchte er bei Jean Balthazar auf, der schon an der letzten Ecke trotz allen Mumms erkennen musste, dass der Fuchs der Ecurie des Charmes der Stärkere sei. Der ließ den Favoriten wuchtig links liegen und war auch von der sich diesmal jeden Aussetzer verkneifenden Joyeuse nicht mehr einzuholen.
Vierter Treffer „lifetime“, 108 „Mille“ im Sack - insgesamt machen sich 278.750 Euro auf seinem Sparbuch breit -, mit 1:12,2 den Rennrekord Hirondelle du Ribs aus dem Jahr 2021 nur um 0,1 Sekunde verfehlt: Es war ein prächtiger Wurf zum Jubiläum der 20-jährigen Zusammenarbeit zwischen Jean-Michel Bazire und Lucien Urano, dem Patron der Ecurie des Charmes.
Prix du Président de la République - Monté - (Gruppe I nat., 4jähr. Hengste und Stuten)
2850 Meter Bänderstart o.Z., 240.000 Euro
1. Jasper des Charmes 12,2 Eric Raffin 31
4j. Fuchshengst von Késaco Phédo a.d. Une Toscane von Coktail Jet
Be / Zü: Ecurie des Charmes (Lucien Urano); Tr: Jean-Michel Bazire
2. Joyeuse 12,4 Mathieu Mottier 160
3. Jean Balthazar 12,5 Yoann Lebourgeois 27
4. Jacadi Brouets 12,8 Benjamin Rochard 330
5. Jane Aimée 13,4 Alexandre Abrivard 170
6. J’Adore 13,4 Alexis Collette 230
7. Jelyson 14,1 Adrien Lamy 360
8. Jabadao 20,3 Camille Levesque 740
9. Jolie Nana 20,9 Nathalie Henry 930
Jakartas des Prés dis.r. Jonathan Balu 120
J’Aime Le Foot dis.r. David Thomain 140
Jingle Délo dis.r. Anthony Barrier 150
Jaguar du Goutier dis.r. Damien Bonne 430
Jolystar Gédé dis.r. Paul-Philippe Ploquin 710
Sieg: 31; Richter: überlegen 4 - 2 - 5 - 8 Längen; 14 liefen
Zw-Zeiten: 12,2/1350m - 11,7/1850m - 11,9/2350m
Wert: 108.000 - 60.000 - 33.600 - 19.200 - 12.000 - 4.800 - 2.400 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-06-25/7500/7
Triumph für den Altmeister
Als aufgrund der vielfach nicht eben überzeugenden Vorleistungen der 13 Anwärter offene Angelegenheit kam der Prix de Normandie, das Pendant zum Kriterium der fünfjährigen Satteltraber, daher. Letztlich führte als Rarität Monté-Debütantin Iroise de la Noé den Wettmarkt an, und fast hätte der Schwarm der Wetter nach den geforderten 3.000 Metern mal wieder das richtige Näschen gehabt.
Der knapp dahinter rangierenden Sattelspezialistin Ina du Rib gelang beim 30. Auftritt mit dem fünften Volltreffer der erste ganz große Wurf, mit dem ihr Konto auf 412.460 Euro schnellte und einmal mehr der 75-jährige Joël Hallais seinem Ruf als ausgesprochener Fuchs in Sachen punktgenaue Vorbereitung speziell der Satteltraber neue Nahrung gab.
Der Patron der seit Jahrzehnten zu den besten Adressen im französischen Sport zählenden Ecurie Rib hatte mit Vollstrecker Jean-Loïc Claude Dersoir einen ebenso simplen wie wirkungsvollen Matchplan entwickelt: sich so lange es ging hinter dem breiten Kreuz Iroise de la Noés zu verstecken, die mit elf Podestplätzen am Stück mit einer grandiosen Bilanz angereist kam.
Alle Fragen, ob die Levesque-Stute im Monté überhaupt zurechtkommen würde, beantwortete Camille Levesque mit einem klaren „Oui“. Nachdem sich Yoann Lebourgeois wie gewohnt früh das Zepter gekrallt hatte und mit zeitweise drei, vier Längen vor Ibiki de Houëlle, Idéale du Chene und I Can Dream den frischen Takt vorlegte, legte Mademoiselle Levesque ihre vornehme Zurückhaltung bergauf ab, umflankte den die Nase im äußeren Fahrtwind haltenden Ies We Kan und war damit die ideale Lokomotive für Ina du Rib.
An der Einmündung der kleinen Bahn blies Ibiki de Houëlle kräftig zum Rückzug, wenig später hatte auch Ivrig Viking genug. Blieb ein Duo, das Richtung Zielgerade donnerte. Dersoir bedankte sich auf seine Art für die Schlepperdienste, denn seine Ina du Rib ging rasch besser als die sich verzweifelt wehrende Iroise de la Noé, für die es ganz bitter kommen sollte: In einer der berühmt-berüchtigten, durchaus diskussionswürdigen Enquête-Entscheidungen musste sie den hart erarbeiteten Ehrenplatz samt 60.000 Euro ersatzlos hergeben.
Glücksmarie wurde dadurch I Can Dream, die weit dahinter anschlug. Den totalen Triumph des schwachen Geschlechts fixierten Idéale du Chêne und Inès des Rioults als Dritte und Vierte.
Tüpfelchen auf dem I für Monsieur Hallais, der den „Normandie“ als Trainer in grauer Vorzeit 1974 mit Darold II hatte gewinnen können, war die neue Rennbestmarke: Mit 1:11,6 löschte die von Uhlan du Val gezeugte Ina du Rib jene 1:12,3 aus den Büchern, mit denen Gladys des Plaines und Happy and Lucky ihre Nasen 2021 bzw. 2022 ganz vorn hatten
Prix de Normandie - Monté - (Gruppe I nat., fünfjähr. Hengste und Stuten)
3000 Meter Bänderstart o.Z., 240.000 Euro
1. Ina du Rib 11,6 Jean-Loïc Claude Dersoir 38
5j.br. Stute von Uhlan de Val a.d. Tina du Rib von Hulk des Champs
Be / Zü: Ecurie du Rib (Joël Hallais); Tr: Joël Hallais
2. I Can Dream 12,2 Alexandre Abrivard 88
3. Idéale du Chêne 12,3 Paul-Philippe Ploquin 110
4. Inès des Rioults 12,6 Benjamin Rochard 230
5. Ivrig Viking 12,8 Yoann Lebourgeois 77
6. Ies We Kan 13,3 Eric Raffin 180
7. Isis de Paradis 13,4 Guillaume Martin 860
8. Izarra Most 14,1 David Thomain 730
Iroise de la Noé 2.dai Camille Levesque 35
Intuition dis.r. Adrien Lamy 150
Ibiki de Houëlle dis.r. Anthony Barrier 100
Inbreed dis.r. Alexis Collette 720
Isildur Paulois dis.r. Jean-Yann Ricart 1220
Sieg: 123; Richter: leicht (2½) - 6 - 3 - 5 - 2½ Längen; 13 liefen
Zw-Zeiten: 12,2/1500m - 11,7/2000m - 11,9/2500m
Wert: 108.000 - 60.000 - 33.600 - 19.200 - 12.000 - 4.800 - 2.400 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-06-25/7500/5
Schaulaufen zum Dreijährigen-Thron
Der Prix d’Essai, die erste Aufgabe der Kategorie I für dreijährige Satteltraber, eröffnete die Serie der Klassiker und wurde zu einer Demonstration des kleinen Kyt Kat, der nach drei Volltreffern auf Gruppe-II-Niveau auch den „Big Point“ auf seine Kappe brachte.
Ganz eng drehte sein Standardreiter Mathieu Mottier ein und war sofort im Vordertreffen engagiert, das lange aus einem Sextett bestand, dem der Rest ohne die am Start ausgefallene Kapaula de l’Epine ein Stück hinterher trudelte. Karlita vor Kyt Kat und Kelanie Lorraine lautete die innere Reihung, Sattel-Debütant Krafen vor dem ärmsten Kirchenmäuserich Killer for Lova und Katchina de Simm die äußere.
Mutig schickte Anthony Barrier Krafen voran und übernahm zu Beginn des Anstiegs das Kommando, so dass Kyt Kat der äußere Fahrtwind ungeschützt um die dunkelroten Ohren pfiff. 700 Meter vorm Ziel warf die erfahrene Karlita den Anker, während wenig später Kyt Kat richtig munter wurde.
Rasch war der Widerstand des sich mit dem Ehrenplatz dennoch brillant verkaufenden Krafen gebrochen, und die Zielgerade wurde zur neuerlichen Straße des Triumphs für den 18:10-Favoriten - sein Obmann hätte sich die zwei kräftigen Hiebe 200 Meter vorm Pfosten durchaus sparen können.
Unterm Sattel blieb der Dunkelfuchs auch beim fünften Auftritt (in Folge) unbezwingbar und kletterte auf 275.750 Euro - da konnte Trainer Thomas Levesque die späte Disqualifikation der mit Schwester Camille für die Familienkasse laufenden Kandora Bella halbwegs verschmerzen. Für Platz drei hatte Kelanie Lorraine gegen die spät aus dem Mittelfeld gebrachten Kaya Dream und Karina de Bomo nicht das geringste Problem.
Mit 1:13,4 wurde der erst im Vorjahr von Jelyson auf 1:14,8 gedrückte Rennrekord am Nachmittag der rasanten Zeiten förmlich zerbröselt.
Prix d’Essai - Monté - (Gruppe I nat., dreijähr. Hengste und Stuten)
2700 Meter Bänderstart o.Z., 200.000 Euro
1. Kyt Kat 13,4 Mathieu Mottier 18
3j. Dklfuchshengst von Booster Winner a.d. Diane de Brévol von Rieussec
Be / Zü: Ecurie des Pommiers; Tr: Thomas Levesque
2. Krafen 13,6 Anthony Barrier 150
3. Kelanie Lorraine 13,8 Paul-Philippe Ploquin 540
4. Kaya Dream 14,2 Eric Raffin 150
5. Karina de Bomo 14,2 Matilde Herleiksplass 910
6. Kimbo Berry 14,9 Christopher Corbineau 500
7. Koncord Délo 15,0 François Lagadeuc 320
8. Kobalt du Vallon 15,2 Yoann Lebourgeois 270
9. Killer Victory 15,5 Iina Aho 1170
10. Kyrielle des Vaux 15,6 Adrien Lamy 90
11. Killer for Lova 21,2 Damien Bonne 960
12. Karlita 23,2 Alexandre Abrivard 140
Katchina de Simm dis.r. David Thomain 110
Kandora Bella dis.r. Camille Levesque 320
Kifil de Bussy dis.r. Guillaume Martin 180
Kapaula de l’Epine dis.r. Nathalie Henry 310
Sieg: 18; Richter: überlegen 4 - 3½ - 6 - 1 - 8 - 1½ Längen; 16 liefen
Zw-Zeiten: 13,0/1200m - 12,7/1700m - 13,3/2200m
Wert: 90.000 - 50.000 - 28.000 - 16.000 - 10.000 - 4.000 - 2.000 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-06-25/7500/3
Aller guten Dinge sind Acht
Gerecht wurde Philippe Allaire seinem Namen als Frankreichs Primus, was die Vorbereitung junger Pferde betrifft, im mit 15 Aspiranten randvoll besetzten Prix Albert Viel, dem einzigen nationalen Attelé der Kategorie I an diesem geschichtsträchtigen Tag. Bereits zum achten Mal und nach Helgafell (2020), Italiano Vero (2021) und Just A Gigolo 2022 zum vierten Mal in Folge wanderte der wertvollste Scheck in seine Schatulle.
Schon früh hatte er Koctel du Dain als denjenigen aus seinem Lot ausgerufen, den er für den Besten der Generation „K“ halte, und der Boccador-de-Simm-Sohn hielt sich seither fast sklavisch an die Maxime seines Patrons. Bis auf den am Huf verletzten Kamehameha war alles dabei, was im Jahrgang 2020 Rang, Namen und Meriten gesammelt hatte.
Vier abgebrochene Startversuche spannten die Youngster gewaltig auf die Folter, und tatsächlich quittierten Kool des Champs und der frische Gruppe-II-Sieger King Opera dies beim gültigen „Ab“ mit Galoppaden bis zu roten Karten. Besser machte es William Bigeons zweite Waffe Kana de Beylev, die ruckzuck in Front düste und auf Zielschildhöhe von Koctel du Dain abgelöst wurde, mit dem David Thomain ebenfalls nicht lange gefackelt und ganz außen Schwung geholt hatte.
Lange hielt er sich jedoch nicht auf dem Platz an der Sonne: Der mächtig dräuende Ksar löste ihn vorm Joinviller Bogen ab und reichte den Staffelstab im Scheitel desselben an Kanada weiter. Das rief Thomain erneut auf den Plan. Bevor er vom aufrückenden Kanto Avis eingebaut werden konnte, dirigierte er seinen Partner nach außen und hatte mit Beginn des Anstiegs wieder das Sagen. Das sollte bis zum Pfosten so bleiben, obwohl Ksar ihm hart zusetzte.
Vorbeigekommen wäre der Follow-You-Sohn nicht und sprang als Pechvogel mit dem reichdotierten Ehrenplatz vor Augen durchs Ziel. Der fiel an Kana de Beylev, für die sich innen eine Lücke öffnete, die ihr ermöglichte, den außen raufenden Kanada abzubürsten. Im engen Gerangel waren Kompostel, der sich im zweiten Paar außen prächtig gegen die Granden seiner Generation wehrte, und seine Verfolgerin Kalamity d’Héripré die Nächsten.
Unübersehbar war Kanada ab Mitte der Zielegarden um mehrere Spuren nach außen gedriftet und dabei sowohl dem Face-Time-Bourbon-Sohn wie mittelbar der Un-Mec-d’Héripré-Tochter ins Gehege gekommen, so dass ihn die Stewards nach „Enquête“ hinter die Beiden setzten.
Nach dem Motto „Und täglich grüßt das Murmeltier“ setzte auch Koctel du Dain eine neue Rennbestmarke: Mit 1:12,1 blieb er 1,1 Sekunden unter der gerade ein Jahr alten Marke Just A Gigolos.
Prix Albert Viel (Gruppe I nat., 3jähr. Hengste und Stuten)
2700 Meter Bänderstart o.Z., 200.000 Euro
1. Koctel du Dain 12,1 David Thomain 15
3j.br. Hengst von Boccador de Simm a.d. Ophélie von First de Retz
Be / Tr: Philippe Allaire; Zü: Régis Merlet
2. Kana de Beylev 12,3 Benjamin Rochard 140
3. Kompostel 12,3 Gabriele Gelormini 680
4. Kalamity d’Héripré 12,4 Franck Nivard 110
5. Kanada 12,3* Théo Duvaldestin 130
6. Kanto Avis 12,5 Tony Le Beller 1280
7. Kabaka de Guez 12,7 Nicolas Bazire 840
King Opera dis.r. William Bigeon 100
Ksar 2.gdZ Matthieu Abrivard 330
Krack Time Atout dis.r. Alexandre Abrivard 220
Keserasera dis.r. François Lagadeuc 370
Kristal Josselyn dis.r. Eric Raffin 200
Kool des Champs dis.r. Yoann Lebourgeois 1380
Kancalais dis.r. Charles-Antone Mary 920
Krystal du Ruel dis.r. Antoine Lhérété 1720
*nach Überprüfung wegen Störens von Kompostel und Kalamity d’Héripré durch Fahrspurveränderung nach außen von Platz drei auf Platz fünf gesetzt
Sieg: 15; Richter: sicher (1) - 1 - 1 - ¾ - 1 - 2 Längen; 15 liefen
Zw-Zeiten: 12,3/1200m - 11,5/1700m - 12,2/2200m
Wert: 90.000 - 50.000 - 28.000 - 16.000 - 10.000 - 4.000 - 2.000 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-06-25/7500/6
Video Enquête: https://www.letrot.com/stats/fiche-course/2023-06-25/7500/6/resultats/film-enquete
Nummer 10 auf dem Weg zum Gipfel
Seinen scheinbar unaufhaltsamen Weg Richtung Jahrgangspitze setzte über die 2.175 Meter des Prix Raymond Fouard für Vierjährige der erst im Mai erstmals auf Gruppe-Ebene geprüfte Jushua Tree fort und wurde zum Nachfolger Idao de Tillards.
Nicht wenige sehen in dem Olmenhofer, der bei 13 Versuchen überhaupt nur einmal reell geschlagen wurde, auch was große und größte Prüfungen betrifft einen Aspiranten auf Augenhöhe mit dem Duvaldestin-Schützling. Romain Congard, der ihn zu Beginn der Laufbahn im Oktober 2021 viermal in Händen hatte, schwärmte damals schon von einem Flugzeug - und genau so präsentierte ihn Jean-Michel Bazire.
Jazzy Perrine, die am Elitloppet-Sonntag in Solvalla eine Fabelzeit aufs dortige Parkett genagelt hatte, übernahm rasch die Führung und wurde ausgangs des Bogens von Joinville von Jack Tonic abgelöst, den die Wetthasen als ärgsten Widersacher für den Tipp des Tages ansahen. Der kreuzte sofort neben dem Charly-du-Noyer-Sohn auf, dessen Gegenwehr nur kurz war.
900 Meter vorm Pfosten durfte Jushua Tree das Kommando übernehmen - und das war’s dann auch schon für den zehnten Volltreffer des unkomplizierten, nervenstarken Bold-Eagle-Nachkommen, hinter dem sich Bazire im Einlauf aufreizend lässig ansah, was die Konkurrenz so veranstaltete. Weit weg fuhr er nicht, so dass Jack Tonic nur durch einen Schlenker „hinten herum“ in Spur drei auf freie Bahn fand.
Das reichte 1½ Längen hinter dem je nach Gusto leichten oder überlegenen Sieger zu Platz zwei vor Jazzy Perrine. Mit 1:10,4 verbesserte Jushua Tree seinen Rekord um volle 2,1 Sekunden und hat nun 259.150 Euro auf dem Kerbholz. Finanziell zu Primus Just A Gigolos 932.250 Euro ein immenser Weg, doch in den Herzen der „turfistes“ könnte die Wachablösung längst erfolgt sein.
Prix Raymond Fouard (Gruppe III nat., Vierjährige)
2175m Bänderstart o.Z., 80.000 Euro
1. Jushua Tree 10,4 Jean-Michel Bazire 12
4j.br. Hengst von Bold Eagle a.d. Ma Sissi James von Buvetier d‘Aunou
Be: Ec. Olmenhof (Jan Kumpen) & Hugues Rosseau; Zü: Hugues Rosseau; Tr: Jean-Michel Bazire
2. Jack Tonic 10,6 Théo Duvaldestin 100
3. Jazzy Perrine 10,6 Eric Raffin 130
4. Juninho Dry 10,6 Paul Philippe Ploquin 520
5. Justin Bold 10,8 Jean-François Senet 600
6. Jaguar Griff 10,8 Romain Hue 420
7. Joyner Sport 10,9 David Thomain 250
8. Just For Lova 11,0 Antoine Lhérété 1080
9. Jazzie Belle 11,1 William Bigeon 380
10. Jaguar Marancourt 11,1 Gabriele Gelormini 810
11. Jérusalem 11,1 Benjamin Rochard 370
12. Jag Stryck 11,5 François Lagadeuc 350
Just Love You dis.r. Alexandre Abrivard 290
Sieg: 12; Richter: überlegen 1½ - ½ - Kopf - 2 - ½ - 1 Länge; 13 liefen
Zw-Zeiten: 08,8/1675m - 09,0/1175m - 10,9/675m
Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-06-25/7500/2
Eröffnet wurde der Super-Sonntag mit dem Prix de Nesles um „billige“ 68.000 Euro für acht- bis zehnjährige Einheimische, die keine 269.000 Euro auf der hohen Kante hatten.
In dem Course C hämmerte 33:10-Favorit Fanatic Flash mit Alexandre Abrivard trotz zweiter Startreihe hinter dem Auto mal eben 1:10,4 aufs Tapet und unterstrich, was für Fabelzeiten womöglich zu erwarten sind. Der achtjährige Offshore-Dream-Wallach aus dem Quartier Jean-Philippe Raffegeaus erhielt dafür 30.600 Euro gutgeschrieben.