(nn) Mantorp, Mittwoch, 5. August 2020. Für die V86-Wette war an diesem Mittwoch ausschließlich Mantorp zuständig und wartete mit einem unterhaltsamen Programm auf, in dem für jeden etwas dabei war.
In der Heimat des am 21. Dezember 1997 im Alter von 59 Jahren verstorbenen Kjell Dahlström, der ganz in der Nähe unter anderem Ina Scot zur Europa-Championesse und Prix-d’Amérique-Siegerin geformt hat, erinnerte ein mit Prämien, die sonst in einer gewöhnlichen Gulddivisionen ausbezahlt werden, dotierter Minne-Lopp für Fünfjährige an ihn.
150.000 Kronen wurden eine bombensichere Beute des Erfolgsteams Daniel Redén und Örjan Kihlström, obwohl deren Missle Hill mehr als eine halbe Runde durch die dritte Spur geistern musste. In der zweiten Kurve übernahm er das Kommando von Lewis Ale und fand nach einem ersten Kilometer von 1:11,8 endlich eine solide Basis. Langsamer sollte es fortan kaum werden, was die Aufgabe für Zarenne Fas nicht leichter machte, der ihn nach einer Runde begleitete.
Hamburgs Sieger des Großen Preis von Deutschland offenbarte im Schlussbogen einige Probleme. Der Italiener in Jerry Riordans Diensten überstand den Schwächemoment jedoch, nahm das Gebiss noch mal an und durfte bis auf eine halbe Länge zu Missle Hill auflaufen, dessen siebter Erfolg auf europäischem Boden jedoch keinen Augenblick in Gefahr geriet.
Es war zugleich sein erster über die Mittelstrecke, nach dem er nun auf einer Ehrentafel mit Cracks wie Opal Viking, Joke Face, Oasis Bi, Papagayo E. und Cyber Lane steht. „Bronze“ ging an den durch die „10“ gehandicapten Inti Boko, der 600 Meter vorm Ziel aus dem hinteren Mittelfeld sein Heil in dritter Spur versuchte.
Kjell P Dahlströms Minne (int., Fünfjährige)
2140m Autostart, 306.500 SEK
1. Missle Hill 11,5 Örjan Kihlström 17
5j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. India Hall von Garland Lobell
Be: Stall Zet (Daniel Redén); Zü: Silver Linden Farms, US; Tr: Daniel Redén
2. Zarenne Fas 11,6 Magnus Djuse 37
3. Inti Boko 12,0 Mika Forss 91
4. Ad Hoc 12,1 Carl-Johan Jepson 1185
5. Evaluate 12,4 Björn Goop 198
6. Global Welcome 12,6 Erik Adielsson 368
7. Evens Cool Boy 12,7 Robert Dunder 259
8. Lewis Ale 13,1 Peter Untersteiner 473
9. Zio Tom Jet 13,1g Johan Untersteiner 230
10. Max Brady 13,6 Magnus Teien Gundersen 1079
Cab Lane dis.r. Jorma Kontio 312
Sieg: 17; Richter: leicht ½ - 4 - 1 - 2½ Längen; 11 liefen
Zw-Zeiten: 08,4/500m - 11,8/1000m - 11,6/1500m - 12,2/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 37.500 - 19.000 - 12.000 - 8.000 - 5.000 SEK
Mit Bo William Takter hat sich noch ein weiterer Großer der nordeuropäischen Traberszenerie in dem knapp 4.000 Einwohner zählenden Städtchen an der Malmö und Stockholm verbindenden Europastraße 4 einen legendären Namen gemacht.
Der mit 100.000 Kronen belohnte Sieg der Takter-Trofén für die „Internationalen“ ging nach 2140 Metern durch die Todesspur an den Elitloppet-Vierten Sorbet, mit dem Örjan Kihlström von der „8“ den früh in Front gepreschten Dreammoko in 1:12,0 mit Augenmaß um eine halbe Länge in die Schranken wies. Es war der 18. Sieg des von Daniel Redén gecoachten Rappen, der 7.296.026 Kronen reich ist und „je älter er wird, desto besser mit Rennverläufen außen herum fertig wird.“
Jeweils 110.000 Kronen für Rang eins und entsprechende Prämien für die Plätze zwei bis sechs gab’s in der vierten von sechs Vorrunden der Breeders‘ Crown für Drei- und Vierjährige (weitere folgen am 1. September in Solänget und am 6. Oktober in Örebro), die von den dreijährigen Stuten eröffnet wurde.
Start-Ziel führte Peter Untersteiner mit 152:10-Außenseiterin Global Brilliance ein eisernes Regiment. Die SJ’s-Caviar-Tochter ließ sich von Barbro Kronos (von Trixton, 16:10), die nach einer Runde mit einem energischen Zwischenspurt an ihrer rechten Seite aufgekreuzt war, nicht schrecken und die E3-Siegerin von Bergsåker in 1:14,1 locker mit drei Längen abblitzen. Mit lediglich drei Versuchen, von denen sie zwei gewonnen hatte, war die Dunkelbraune die Unerfahrenste des Dutzends.
Einmal mehr eine Kostprobe seines unerschöpflichen Kampfgeists gab im Lauf der vierjährigen Herren der von Jerry Riordan vorbereitete Aetos Kronos, der in einem letzten Test vor dem Gang in die Derby-Vorläufe Timo Nurmos‘ Brother Bill bis zum letzten Zentimeter alles abverlangte. Nur kurz duldete Jorma Kontio mit dem From-Above-Sohn den wie der Blitz losflitzenden Bravo Santana in Front, übernahm den Taktstock nach 500 Metern und drückte damit Aetos Kronos den Gang durch die Todesspur auf.
Die schien im Schlussbogen ihrem Namen für den kleinen Schwarzen alle Ehre zu machen, denn dort konnte sich Brother Bill auf zwei Längen absetzen. Der Bold-Eagle-Sohn zeigte jedoch, aus welchem Holz er geschnitzt ist. Der Sieger des ersten Breeders’-Course-Finales 2019 in Solvalla fightete wie ein Löwe und hätte Brother Bill fast noch erwischt, der sich wackelnd und schwankend in 1:13,0 um eine Nasenspitze an den imaginären Zielstrich rettete und fürs Blaue Band noch ein deftiges Schippchen draufsatteln muss.
Ungemein imponierend löste Ganga Bae, nicht weniger eisenhart wie Aetos Kronos, die Aufgabe bei den 2016 geborenen Stuten und unterstrich nachdrücklich ihre Anwartschaft auf die Derby-Stoet. Mit der „11“ konnte Jorma Kontio, diesmal für Stefan Melander, ihre Antrittsschnelligkeit überhaupt nicht ausspielen und landete im vierten Paar außen, während Tonique nach einer harschen Anfangsphase, die ihr nach 500 Metern die Spitze bescherte, den Takt vorgab.
Für Ganga Bae besserte sich die Lage nach 1300 Metern nicht wesentlich, obwohl sie sich in dritter Spur an Grande Diva Sisu und La Plus Belle koppeln konnte. Als ihre beiden Lokomotiven vor der Schlusskurve in Spur zwei herunterkamen, bekam sie außen den vollen Kopfwind ab - und meisterte selbst diesen Nachteil mit Bravour. Lang und länger machte sich die Muscle-Hill-/Alexia-Ås-Tochter, die in Axevallas StoChampionatet außen herum lediglich an Diana Zet abgeblitzt war, und übersprang mit ihrem 1½ Längen voraus leicht zustande gekommenen zehnten Sieg eine weitere Millionengrenze: Nach 1:13,5 stehen nun für sie 4.096.500 Kronen zu Buche.
Zum guten Ende gab bei den dreijährigen Hengsten und Wallachen Elegant Ima eine Sondervorstellung, fand auch beim siebeten Auftritt seiner Karriere keinen Bezwinger und präsentierte sich neuerlich als perfektes Rennpferd. Das ging am Start los, wo lediglich Furies Rain von der „5“ mit dem „Sechser“ mithalten konnte. Peter Untersteiner schätzte die Kapazitäten des kleinen Vollbruders von Ganga Bae (von Muscle Hill und Alexia Ås) richtig ein und bot dem 15:10-Tipp des Tages keinen Augenblick die Stirn.
Der durfte noch auf der Startgeraden vorbei und zog fortan stets zwei Längen vor der Konkurrenz seine eigene Umlaufbahn. Ab 700 Meter vorm Ziel baute der Maharajah-Sohn den Vorteil auf vier Längen aus, den er bis ins Ziel überaus leicht festhielt. Nach 1:13,6 war der in Schweden gezüchtete, in Norwegen von Geir Vegard Gundersen trainierte und von dessen Sohn Magnus Teien gefahrene kompakte Braune um 110.000 Kronen sowie die Erkenntnis reicher, dass ihm so leicht niemand das Wasser reichen kann.
Erst das Travkriterium, dann die Breeders‘-Crown-Vorschlussrunde können kommen… Das Windschatten-Rennen hinter dem Sieger zahlte sich für Furies Rain mit dem Ehrenplatz aus, womit das Umfeld des 385er-Longshots hochzufrieden gewesen sein dürfte.