Aalborg, Dienstag, 29. Dezember 2020. Erstmals war das an der Nordspitze Jütlands liegende Aalborg Kooperationspartner der schwedischen ATG, was eine V75-Serie betraf.
Den beschwerlichen Weg zu Land oder über Wasser in die Heimat Flemming Jensens, der in seinem Wohnzimmer für die fünfte Runde des seit 2016 von der ATG inszenierten Winter Burst angespannt hatte, was sein Quartier hergab, aber lange einem vollen Erfolg hinterherfahren musste, wollte bei Siegprämien zwischen 30.000 und 60.000 DKR niemand der schwedischen Spitzenfahrer antreten, so dass die dänische Fahrerelite unter sich blieb.
Es ging los mit zwei Toto-Schockern durch Bo Westergaard (mit dem dreijährigen Hengst passenden Namens Jackpot BR) und Altmeister Steen Juul (Champions Peak), die Flemming Jensens Favoriten Cold Cash (27:10) und Aros Line (17:10) gründlich die Siegsuppe versalzten und das Häuflein der 400.239 Systeme zu 3.112 kräftig stutzten. Das roch schwer nach „Jackpot im ersten Rang“, doch fand anschließend der übliche Reigen der Meistgehandelten statt.
So war‘s letztlich ein kleines Wunder, dass auch der nunmehrige Traum vom Jackpot in Rang drei platzte. Zweimal schlug Birger Jörgensen zu, darunter mit dem sechsjährigen, deutsch registrierten Hunter Dragon, der eine beeindruckende Performance in dritter Spur hinlegte. Danach endlich erinnerte sich „Flying Flemming“, wie man das Ziel in seinem Wohnzimmer als Erster erreicht. Dabei sah es selbst für sein Paradepferd Slide so Easy in der obersten Klasse unterwegs gar nicht günstig aus.
Trainingskumpel Tycoon Conway Hall, wegen sechs Treffern aus zwölf Saisonstarts und der besseren Position hinterm Auto knapp auf den Favoritenthron gehoben, schien mit Jörgen Sjunnesson dieser Rolle vollauf gerecht werden zu können. Ruckzuck in Front gedüst, konnte der Tycoon bei einer 1000-Meter-Partiale von 1:16,8 viele Kräfte sparen, wogegen Slide so Easy beim 111. Auftritt die Schlussrunde komplett in dritter Spur absolvierte.
Das tangierte den elfjährigen Wallach für den 46. vollen Erfolg lediglich peripher. Überraschend hatte Tycoon Conway Hall gar nichts mehr in petto, als es um die Wurst ging, und wurde sang- und klangloser Fünfter. Slide so Easy (26:10), der schon ganz andere Schlachten geschlagen hat - unter anderem war er 2019 Zweiter im International Trot auf Yonkers Raceway -, matchte „Todesspurer“ Photo Lavec sicher um 1½ Längen aus, kassierte die höchste Tagesprämie von 60.000 DKR und hat nun 4.865.236 DKR auf dem Kerbholz.
Damit war der Bann bei Jensen gebrochen; der 59-jährige sicherte sich auch die letzte V75-Schleife mit dem an der „1“ die Pole Position problemlos verteidigenden Even Steven und konnte doch noch einen versöhnlichen Strich unter die von ihm mit elf Startern beschickte letzte Veranstaltung in Dänemark ziehen.
Am Mittwoch ab 19.30 Uhr geht der Winter Burst wie in den Jahren zuvor in Bjerke, der Piste der norwegischen Hauptstadt, in die vorletzte Runde. Im Jackpot des ersten Rangs, der auf der „Endstation“ Axevalla an Silvester ausgefahren wird, befinden sich rund 42 Millionen Kronen, die Mehrzahl davon vor dem eigentlichen Beginn des „Winter-Sturms“ akquiriert.
V75-1 (Stayer): Jackpot BR / Bo Westergaard 112
V75-2 ( - ): Champion’s Peak / Steen Juul 559
V75-3 ( - ): Down Town Girl / Jeppe Juel 24
V75-4 ( - ): Hunter Dragon / Birger Jörgensen 20
V75-5 ( - ): Express A P / Birger Jörgensen 70
V75-6 ( - ): Slide so Easy / Flemming Jensen 26
V75-7 ( - ): Even Steven / Flemming Jensen 18
Umsatz V75: 18.518.785 SEK
1. Rang: 153,5 Systeme à 31.367 SEK
2. Rang: 158 SEK
3. Rang: 16 SEK
Umsatz Top-7 ( - ): 552.138 SEK