Padua, Sonntag, 12. März 2023. Der Fischzug des Alessandro Gocciaodoro, der selbst mit einem Quartett in Cagnes-sur-Mer beim „Vitesse“ weilte und dort fette Beute machte, war auch in Padua nicht von schlechten Eltern.
Wohl dem, der auf einen Mann wie Giampaolo Minnucci zählen kann, der beiden Halbklassikern in der 212.000-Einwohner-Stadt 30 Kilometer westlich von Venedig seinen unverwechselbaren Stempel aufdrückte und Italiens Trainer-Campione im Vergleich zur üppigen französischen Prise noch ein wenig Portogeld in die Kasse fuhr.
Und Jimmy spaziert zu 14.714 Euro
Erster Programmhöhepunkt auf dem 800-Meter-Oval des Ippodromo Breda war derGran Premio Le Padovanelle für ältere Internationale, in dem - bei vier Nichtstartern - von Anfang an der Wurm steckte. Der Parasit ließ auch am Start nicht locker, bei dem Cointreau (3), der in Berlin vom SuperTrot-Cup-Finale bekannte Becoming (4) und Buzz Stecca (5) sich um die Spitze beharkten, dass die Fetzen flogen.
Im ersten Bogen machte „Mittelsmann“ Becoming, im Januar doppelter halbklassischer Sieger, den Abgang durch die Galopp-Tür, ausgangs desselben folgte ihm Cerbero Trebi an den Sünderturm. Da waren’s nur noch Sechs, von denen Cointreau vor Buzz Stecca und Generaal Bianco den 1:13-Takt vorgab, während Giampaolo Minnucci den brav wie ein Lamm zu steuernden Jimmy Ferro BR vor Cathrinelle und Cralgido SM durch die Todesspur strampeln ließ. Das machte dem deutschen Breeders-Crown-Sieger, der früher ein manchmal eigenwilliger und hitziger Bursche gewesen war, nicht das Geringste aus.
Die Tempoverschärfung durch die Schlussbiege quittierte Buzz Stecca im Galopp, und auch Cointreau hatte dem wuchtigen Jimmy Ferro nichts entgegenzusetzen. Der zischte unangefasst auf 2½ Längen davon und strich für seinen sechsten Treffer „lifetime“ und dritten unter Gocciadoros Obhut 14.714 Euro ein - macht insgesamt 101.781 Euro Guthaben für den Love-You-Sohn der Van Dijk GmbH.
Hart umkämpft waren die weiteren Stockerlplätze, für die sich ganz außen Cralgido SM knapp gegen Generaal Bianco und Cointreau durchsetzte. Den hatte allerdings der anfängliche Tanz um die Spitze viele Körner gekostet; er schwankte wie ein Rohr im Wind, absolvierte die letzten Meter in Gangarten, die in keinem Lehrbuch verzeichnet sind, und wurde als Vierter im Nachgang disqualifiziert.
Gran Premio Padovanelle (Gruppe III int., Ausländer ab vier-, Einheimische ab fünfjährig)
1640m Autostart, 35.200 Euro
1. Jimmy Ferro BR 12,5 Giampaolo Minnucci 51
5j.br Hengst von Love You a.d. Avalon Transs R von Super Arnie
Be: Van Dijk GmbH, DE; Zü: Bernhard Rosengarten & Van Dijk GmbH, DE; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Cralgido SM 12,8 Andrea Farolfi 39
3. Generaal Bianco 12,9 Massimiliano Castaldo 369
4. Cathrinelle 13,5 Filippo Rocca 83
Cerbero Trebì dis.r. Roberto Vecchione 49
Becoming dis.r. Marco Stefani 42
Buzz Stecca dis.r. Marco Volpato 61
Cointreau 4.d.bl. Vincenzo Luongo 71
Sieg: 51; Richter: leicht 2½ - ½ - (k.Kopf) - 4 Längen; 8 liefen (NS Brooklyn Lux, Balboa Lux, Vesna, Christofer Jet)
Zw-Zeit: 13,0/1000m
Wert: 14.714 - 7.040 - 3.837 - 1.936 - 1.267 sowie 6.406 Euro Züchterprämie
Video: http://webtv.awsteleippica.com/videos/6322434723112
Volle Karte, nämlich alle elf Gespanne hieß es zwei Stunden später im für europäische Vierjährige offenen Gran Premio Citta’ di Padova, zu dem für popelige 37.400 Euro kein Auswärtiger den Weg über die Alpen wagte. Diesmal hatte Minnucci in Denver Gio den glasklaren Favoriten zur Hand und machte in dem sehr viel ansehnlicheren Rennen, in dem zunächst nur Duchessa Grif den Dienst nach wenigen hundert Metern im Galopp quittierte, von Beginn an Tabula rasa.
Ruckzuck schnappte er sich von der „4“ vor Dakar (1), Dukez (2) und Diana Jet die Spitze, verbannte mit diesem Blitzschachzug den vermeintlich härtesten Rivalen Diamond Francis (5) auf den Todessitz und zog fortan seine souveränen Kreise.
Während auch der Southwind-Frank-Sohn, dessen Mutter Swan Wise As einst knapp 120.000 Euro verdient hat, auf 2½ Längen zum achten Sieg (Nummer vier der Kategorie II oder III) davon schmetterte, mit dem er bei 108.760 Euro Mutters Einkommen fast erreicht hat, kam’s für Diamond Francis knüppeldick. Der Orsi-Mangelli-Triumphator musste sich sowohl seinem Hintermann Dylan Dog Font (von Ringostarr Treb) wie dem innen jeden Meter sparenden Dakar (von Varenne) beugen.
Gran Premio Citta’ di Padova (Gruppe III int., Vierjährige)
1640m Autostart, 37.400 Euro
1. Denver Gio 11,5 Giampaolo Minnucci 17
4j.br. Hengst von Southwind Frank a.d. Swan Wise As von Varenne
Be: Francesco Licciardi; Zü: Pietro de Mitri & Antonio Somma; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Dylan Dog Font 11,8 Andrea Farolfi 75
3. Dakar 11,8 Antonio di Nardo 64
4. Diamond Francis 11,9 Vincenzo-P. dell’Annunziata 57
5. Daniele Jet 12,1 Gaetano di Nardo 284
6. Dukez 12,3 Marco Stefani 137*
7. Dilva Jet 12,6 Ferdinando Pisacane 148
8. Diana Jet 12,6 Roberto Vecchione 198
9. Demidoff Cla 12,7 Manuele Matteini 137*
Duchessa Grif dis.r. Michele Raimo 109
Doge As dis.r. Vincenzo Luongo 165
*Stallwette
Sieg: 17; Richter: leicht 2½ - Hals - 1 - 1½ - 1½ Längen; 11 liefen
Zw-Zeit: 13,2/1000m
Wert: 15.633 - 7.480 - 4.077 - 2.057 - 1.346 sowie 6.807 Euro Züchterprämie