Halmstad, Samstag, 1. März 2025. „Ich hab‘ gehört, Anders Malmrot würde heute das erste rosa Ticket verteilen. Darum hab ich Stens Rubin mächtig Beine gemacht“, flachste Johan Untersteiner nach dem 1.640-Meter-Sprint der von Varberg Energi gesponserten Gulddivisionen.
Der Sportchef von Solvalla war allerdings weder vor Ort auf der Heimatbahn der Untersteiners noch war zu diesem frühen Zeitpunkt aus der Ferne von einer der begehrten Einladungskarten zum Elitloppet, der heuer am 25. Mai ausgetragen wird, die Rede. Dies und die wie zu dieser Jahreszeit übliche schwache Konkurrenz, von der Husse Boko und Randemar R.D. absagen mussten, schmälerten den famosen Eindruck keineswegs, den der fünfjährige Braune bei seinem vierten V75-Treffer in Folge und neunten „lifetime“ hinterließ.
„Natürlich ist der Elitloppet auch schon in diesem Jahr eine Option. Aber der Weg dorthin ist weit, die Weltelite hat sich noch nicht aus der Deckung gewagt, und wir haben mit Pferden dieses höchsten Niveaus noch nie die Klingen gekreuzt. Aber besser laufen als heute kann Stens Rubin nicht. Er hat eine tolle Grundschnelligkeit, ist sehr geschmeidig zu handhaben und hat sich unglaublich leichten Schrittes aus dem Staub gemacht. Er zählt seit langem zu den Besten der Generation 2020, hat sich über Winter wie gewünscht prächtig weiterentwickelt. Nun müssen wir abwarten, wie gut er ist und sein wird“, hielt Untersteiner junior den Ball flach.
Es war fürwahr die bei 14:10 allseits erwartete Demonstration der Macht des Readly-Express-Sprösslings, der an der „2“ ideal aufgestellt war. Es lief wie am Reißbrett vorgezeichnet: Unico Broline (1) ließ ihn sofort vorbei, hinter diesem Duo verkrümelten sich Betting Pacer (5) und Global Bookmaker (4) nach innen, den äußeren Leader gab Jaguar Dream (10) vor Sweetman (6), Natorp Bo (9) und Emoji (7).
Ernst machte Untersteiner junior erst auf der Zielgeraden. Letzte 500 Meter in 1:09,1 - schon war er überlegen um vier Längen weg von Unico Broline, der für seine anfängliche Defensive mit dem Ehrenplatz belohnt wurde. Für Karin Walter-Mommerts Natorp Bo war diese Tempo-Einteilung Gift, denn mehr als Platz fünf und 15.000 SEK blieben dem von Hans Ulrich Bornmann gezüchteten Sohn der Ocean Dream trotz allen Einsatzes nicht.
Gulddivisionen (int.)
1640m Autostart, 329.000 SEK
1. Stens Rubin 10,8 Johan Untersteiner 14
5j.br. Wallach von Readly Express a.d. Barham Hanover von Cantab Hall
Be / Zü: Stens Trot AB; Tr: Johan Untersteiner
Pfleger: Johan Untersteiner
2. Unico Broline 11,3 Carl Johan Jepson 119
3. Betting Pacer 11,5 Victor Rosleff 113
4. Jaguar Dream 11,5 Örjan Kihlström 55
5. Natorp Bo 11,6 Joakim Lövgren 548
6. Sweetman 11,8 Adrian Kolgjini 609
7. Emoji 12,0 Stefan Persson 137
8. Global Bookmaker 12,0 Magnus Djuse 420
Sieg: 14; Richter: überlegen 4 - 1½ - Hals - k.Kopf - 1½ Längen; 8 liefen (NS Husse Boko / Verletzung; Randemar R.D./ schlechte Blutwerte)
Zw-Zeiten: 10,8/500m - 11,7/1000m - 09,1/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
Viel Spaß hatte Deutschlands Besitzerchampionesse in der über 2.640 Meter führenden gemischten Brons- und Silverdivisionen, bei der es wie um „Guld” um 329.000 SEK ging und die Reicheren 20 Meter mehr vor der Brust hatten, an ihrem Lorens Flevo. Deutschlands Derby-Sieger 2021 brachte Joakim Lövgren aus dem zweiten Band im dritten Paar außen hinter den beiden Gemeinten Winner Brodde (13; 27:10) und Kyrie Eleison (1; 32:10) unter.
Auf der Zielgeraden hatte Johan Untersteiner mit dem Raja-Mirchi-Sohn den durchweg das Tempo vorgebenden Amazing Hazel rasch im Griff, stand aber gegen den aus seinem Rücken perfekt eingesetzten Kyrie Eleison genauso glasklar auf verlorenem Posten. Drei Längen voraus hörte Victor Rosleff mit dem sechsjährigen Readly-Express-Wallach früh die Engel singen. Winner Brodde hingegen musste sich selbst für den Ehrenplatz mächtig strecken: Der zu Beginn der Zielgeraden noch vier Längen hinter ihm liegende Lorens Flevo raufte sich bis auf Haupteslänge heran und erhielt für die schneidige Vorstellung 40.000 SEK gutgeschrieben.
V75-1 (Klass I): Opening Night / Gustav Johansson 73
V75-2 (Stayer): Oviedo Base / Micha Brouwer 36
V75-3 (Guld): Stens Rubin / Johan Untersteiner 14
V75-4 (Sto-Div.): Nice Steel / Johan Untersteiner 42
V75-5 (Klass III): Fawaz Mil / Carl Johan Jepson 45
V75-6 (Br. & Silv.): Kyrie Eleison / Victor Rosleff 32
V75-7 (Klass II): Tornado O.C. / Gustav Johansson 345
Umsatz V75: 96.720.634 SEK
1. Rang: 866,5 Systeme à 29.018 SEK
2. Rang: 126 SEK
3. Rang: 15 SEK
Umsatz Top-7 (Klass III): 1.037.836 SEK
Völlig in die Hose ging Adrian Kolgjinis Plan, mit Karin Walter-Mommerts Expelled (120:10) sein Heil vorneweg zu suchen. 600 Meter vorm Ziel der 2.140-Meter-Prüfung war der Walner-Sohn erfasst und wurde bis auf Rang elf durchgereicht.
Besser machte es in der abschließenden Prüfung Langli, der durch die Todesspur Lemon Bar Mearas aufrieb, aber über den gesamten Einlauf auf dem Sprung lag. Adrian Kolgjini musste all sein Können aufbieten, um die 20:10-Chance im Wackel-Trab zu halten, zumal Gustav Johansson mit Chico Lane machtvoll attackierte.
Letztlich rettete sich der Vierjährige um Haaresbreite zum vierten, mit 35.000 SEK belohnten Sieg aus sieben Versuchen. Des Harakiri-Einsatzes bis zur Linie hätte es jedoch gar nicht bedurft: Weil sich Johansson 300 Meter vorm Ziel in die Freiheit gedrängelt hatte (1.500 Kronen + 3 Tage Fahrverbot), wurde Chico Lane im Nachgang disqualifiziert, so dass für den „KWM“-Traber ein Sechs-Längen-Erfolg über Oceanna Boko im Rennbericht erschien.