Padua, Sonntag, 10. März 2024. Etwas mehr als eine Stunde nachdem sein Trio im „Vitesse“ von Cagnes-sur-Mer fette Beute gemacht und die Hälfte der dort ausgelobten 200.000 Euro eingesackt hatte, versuchte das Team Gocciaodoro auch in den beiden zwei Etagen tiefer angesiedelten Halbklassikern von Padua ein deftiges Scherflein abzugreifen, wie ihm das im Vorjahr gelungen war. Heuer klappte es in der 212.000-Einwohner-Stadt 30 Kilometer westlich von Venedig nicht ganz so gut.
Zunächst wurde auf dem 800-Meter-Oval des Ippodromo Breda im Gran Premio Le Padovanelle unter sieben älteren Internationalen der Nachfolger von Jimmy Ferro BR gesucht. Mit Bythebook und Verdon WF stellte Gocciadoro zwei Aspiranten, die sich nur die kleinste Scheibe vom Prämienbrot abschneiden konnten.
Dabei sah es bis zur letzten Ecke danach aus, als solle der vor drei Jahren in südliche Gefilde gewechselte 2018er Sieger des Svensk Uppfödningslöpning den größten Pott fürs Quartier des 48-jährigen einsacken. An der „1“ behauptete Santo Mollo mit dem Googoo-Gaagaa-Sohn vor Vesna (4) und Assia Luis (7) das Kommando und wurde permanent von Cosmo Spritz (5) unter Druck gesetzt, dem Verdon WF (2), Dolce Viky (3) und Dilva Jet (6) auf den Fersen waren.
Die Vorentscheidung schien Mitte des Schlussbogens zugunsten Bythebooks gefallen, der den nächsten Gang einlegte und Cosmo Spritz vor derartige Probleme stellte, dass der Igor-Font-Sohn in seinem Windschatten verschwand. Ohne seinen ständigen Quälgeist verlor der acht Jahre alte Schwede jedoch die Motivation und warf eingangs der Zielgeraden Sieg und höchsten Scheck im Galopp weg.
Das eröffnete Andrea Farolfi urplötzlich eine neue Chance, die er weidlich nutzte. Nach Padua (Juli 2021) und Triest (Juli 2022) klingelte zum dritten Mal der erste Preis eines Halbklassikers in Cosmo Spritz‘ mit nunmehr 134.955 Euro noch nicht gar so üppig gefülltem Beutel. Hart umkämpft im Zickenkrieg waren die weiteren Stockerlplätze, für die die Riesenaußenseiterin Assia Luis mit den letzten Schritten die Nase an Vesna vorbei an die Ziellinie brachte.
Gran Premio Padovanelle (Gruppe III int., Ausländer ab vier-, Einheimische ab fünfjährig)
1640m Autostart, 37.400 Euro
1. Cosmo Spritz 12,1 Andrea Farolfi 14
6j.dklbr. Hengst von Igor Font a.d. Nebraska Jet von Supergill
Be / Zü: Scud. Valle Falconera di Andrea Sarzetto; Tr: Andrea Sarzetto
2. Assia Luis 12,2 Vincenzo-P. dell’Annunziata 838
3. Vesna 12,3 Enrico Bellei 293
4. Dilva Jet 12,4 Ferdinando Pisacane 170
5. Verdon WF 12,4 Giampaolo Minnucci 76
6. Dolce Viky 12,6 Manuel Pistone 99
Bythebook dis.r. Santo Mollo 34
Sieg: 14; Richter: sicher 1¼ - Kopf - 1 - k.Kopf - 1½ Längen; 7 liefen
Zw-Zeit: 13,3/1000m
Wert: 15.633 - 7.480 - 4.077 - 2.057 - 1.346 sowie 6.807 Euro Züchterprämie
Trainer: Sarzetto – Shmidra – Esposito – Romanelli – Gocciadoro
Video: http://webtv.awsteleippica.com/videos/6348627309112
Volle Karte hieß es eine Stunde später im für europäische Vierjährige offenen Gran Premio Citta’ di Padova, der vorab nach einem Privatduell der Trainergrößen Gocciadoro und Baroncini roch.Italiens Campione stellte vier, Baroncini drei der zehn Gespanne, doch hatte das Team Gocciadoro mit den Startplätzen „1“, „2“, „3“ und „5“ die weitaus bessere Ausgangslage und nutzte sie weidlich.
Von der „2“ flog Noah Boko vor Eleonor di Poggio (3), Elettra d’Esi (7) und Edy Girifalco Gio (5) in Front und wurde ab Mitte der ersten Überseite von Trainingskamerad Eolo Jet (1) flankiert, in dessen Windschatten es sich Eminem Font (4) und Express d’Arc gemütlich einrichteten. Etereo Jet hatte das „Ab“ im gestreckten Galopp erlebt.
Bei durchweg kernigem Tempo, bei dem Eminem Font 500 Meter vorm Ziel allmählich den Kontakt verlor und Express d’Arc früh in Spur drei zwang, wo der Wishing-Stone-Sohn im Schlussbogen schwer aus dem Rhythmus geriet, hatte in Anbetracht des anspruchsvolleren Runs Eolo Jet etwas unerwartet die besseren Karten. Ausgangs der „ultima curva“ neigte sich die Waage deutlich zugunsten des Schwarzbraunen, der vor drei Wochen mit dem Gran Premio Firenze eine ähnliche Aufgabe überlegen voraus gelöst hatte.
Als schärfste Verfolgerin kam Eleonor di Poggio nach einem Schwächemoment 250 Meter vorm Ziel bis auf eine Länge heran, ohne je eine Siegchance zu haben. Ganz entspannt konnte Federico Esposito seinem Partner kurz vor Abpfiff den Allerwertesten tätscheln für den zwölften Erfolg aus 20 Engagements, mit dem der Wishing-Stone-Nachkomme bei 202.113 Euro angelangt ist.
2½ Längen zurück rettete Noah Boko mit Ach und Krach Rang drei gegen die im toten Rennen anschlagenden Elettra d’Esi und Enock. Hinter diesem Dreigespann saß Gocciadoros vierte Waffe Edy Girifalco Gio zur Tatenlosigkeit verdammt fest.
Gran Premio Citta’ di Padova (Gruppe III int., Vierjährige)
1640m Autostart, 37.400 Euro
1. Eolo Jet 11,6 Federico Esposito 30
4j.schwbr. Hengst von Wishing Stone a.d. Upupa Jet von Credit Winner
Be: Maria Chiara Pedone; Zü: Az.Agr.Toniatti Giacometti SS Agricola; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Eleonor di Poggio 11,8 Giampaolo Minnucci 68
3. Noah Boko 12,1 Andrea Farolfi 14*
4. Enock 12,1 Enrico Bellei 207
4. Elettra d’Esi 12,1 Edoardo Baldi 290
6. Edy Girifalco Gio 12,2 Antonio Greppi 94
7. Eminem Font 12,9 Marco Stefani 309
8. Ernest Jet 13,0 Davide di Stefano 732
Etereo Jet dis.r. Vincenzo-P. dell’Annunziata 348
Express d’Arc dis.r. Santo Mollo 14*
*Stallwette
Sieg: 30; Richter: leicht 1 - 2½ - k.Kopf - totes Rennen - 1 Längen; 10 liefen
Zw-Zeit: 12,3/1000m
Wert: 15.633 - 7.480 - 4.077 - 1.702 - 1.702 sowie 6.807 Euro Züchterprämie
Trainer: Gocciadoro – Gocciadoro – Gocciadoro – Baroncini – Baroncini