Schwedens Piste mit der längsten Zielgerade schien bei guten Bedingungen so gut wie sämtliche Unwägbarkeiten verloren zu haben, und so durften sich letztlich 3.741 Systeme aus dem mit rund 62 Millionen Kronen gefüllten ersten Topf bedienen.
„Tödlicher“ Mamba-Biss
Gingen viele Tipp-Gemeinschaften, darunter auch einige aus Deutschland, ob des schmalen Ertrags mit bedröppelten Mienen ins neue Jahr, so machten andererseits zwei deutschstämmige Traber ihren guten Schnitt. Los ging‘s mit dem einstigen Gentz-Schützling Green Mamba, die seit Ende Oktober für schwedische Interessen antritt und im V75-Opener, einem Stuten-Lauf über 2160 Meter, ihren dicksten Fisch „lifetime“ an Land zog. Mit einem Blitzstart von Platz „6“ im zweiten Band, der sogenannten „Springspår“, gelangte Rikard Skoglund nach wenigen hundert Metern mit der Algiers-Hall-Tochter in Front und ließ Mitte der ersten Überseite Favoritin Vikens Fingerprint vorbei, die aus Band drei nicht minder rasant abgekommen war. Offensichtlich war sich deren Chauffeur Oskar Andersson seiner Sache sehr sicher, fuhr an der letzten Ecke ohne Not ab und öffnete damit Green Mamba die Tür. Die ließ sich nicht zweimal bitten, biss dank der Umsicht von Schwedens Aufsteiger des Jahres herzhaft zu und schmetterte grußlos auf sechs Längen davon. 100.000 Kronen (wie für alle V75-Sieger) gab’s aufs Konto der im westschwedischen Vänersborg ansässigen Philip konsulting HB, 34:10 für die Fans der von Heinrich Gentz gezüchteten Tochter der Gravität, für die dieser erste Sieg für neue Farben zugleich der neunte der Laufbahn war.
Sybille Tinters erste V75-Schleife
Dem wollte Hans Ulrich Bornmanns Payet nicht nachstehen, wenngleich dessen insgesamt elfter Volltreffer am seidenen Faden hing. Beim zweiten Startversuch warf sich der Wallach beim Eindrehen im zweiten Band nach rechts und hätte Johan Untersteiner fast aus dem Sulky Jimpeto Joys katapultiert. Zum Glück konnte sich der 35-jährige mit einer akrobatischen Leistung, die eines Engagements bei den Artisten in der Zirkuskuppel würdig gewesen wäre, im Sulky halten, so dass Schaden verhindert wurde. Durchaus im Raum stand ein Startverweis des „Übeltäters“, der dann doch dabei bleiben durfte und das Vertrauen der Stewards belohnte.
Als hätte er nie ein Wässerchen getrübt, benahm er sich beim folgenden „Ab“ lammfromm, wurde von Kim Eriksson, der in die Rolle seines Stammfahrers wächst, im vierten Paar außen untergebracht und rückte allmählich um zwei Positionen voran. Mit einer kleinen Slalom-Einlage kam der vierjährige Wallach im Einlauf auf freie Bahn und setzte sich ohne Mühe auf 1½ Längen zum fünften Erfolg unter Sybille Tinters Regie ab. Klaus Kerns Tochter zeichnet seit Mitte August für den Wallach mit der markanten Gesichtszeichnung verantwortlich; für die 37-jährige, die seit August 2018 eine eigene Trainieranstalt mit derzeit sieben Trabern betreibt, war es der heiß ersehnte erste V75-Treffer. „Er wird von Mal zu Mal besser, aber hin und wieder ist er etwas unkonzentriert. Glückerweise sind wir nach dem Malheur beim zweiten Startversuch nicht ausgeschlossen worden“, wusste Eriksson genau, wie schmal der Grat zum Sieg war.
V75-1 (Sto): V75-2 (-): V75-3 (3- / 4j.Sto): V75-4 (-): V75-5 (-): V75-6 (-): V75-7 (-): |
Green Mamba / Rikard Skoglund Tabasco C.D. / Kaj Widell Alhambra Mail / Carl Johan Jepson Grainfield Aiden / Hannu Korpi The Gambler / André Eklundh Payet / Kim Eriksson Linus Boy / Rikard Skoglund |
34 26 48 57 43 57 35 |
Umsatz V75: 125.030.995 SEK
1. Rang: 3.741 Systeme à 16.579 SEK
2. Rang: 148 SEK
3. Rang: 24 SEK
Umsatz Top-7 (-): 1.073.414 SEK