Solvalla, Mittwoch, 19. Februar 2025. Mit für ihre Verhältnisse großer Kapelle - auf ihrer Trainingsliste stehen derzeit 26 Vierbeiner - rückte Sybille Tinter auf Schwedens erster Adresse des Trabrennsports an: Sie brachte ein Quintett aus Eskilstuna mit, und es ging gleich prächtig los.
Steady Countess, die auf der deutschen Derby-Bahn mit den Plätzen drei, eins und zwei mit Bravour in die Rennlaufbahn eingestiegen war, machte der ungewohnte Bänderstart keine Sorgen. Rikard Skoglund brachte die Dreijährige aus dem Besitz von Thorsten Tietz und Jochen Klasens fliegend vor Favorit Egyptian Kronos ab. Fortan hielt die Maharajah-Tochter die Fäden bombenfest in der Hand, machte 500 Meter vorm Ziel richtig Dampf und empfahl sich in 1:15,6/2140m auf vier Längen zum ersten Schweden-Erfolg, der ihr Konto von 23.711 Kronen auf 73.711 SEK verdreifachte. Der Totalisator honorierte dies mit 3,2-fachen Sieg-Odds.
Der dicke Wermutstropfen folgte auf dem Fuße, denn der von Thorsten Tietz gezüchtete Orso Nero TroT bekam in einem Treåringslopp zwar in der Hand von Rikard Skoglund den Bänderstart von der „1“ schwungvoll hin, überging sich jedoch eingangs der ersten Kurve im Bemühen, die Spitze gegen Olle Sting zu verteidigen, und sah nach einer deftigen Galoppade als 25:10-Chance die rote Karte.
In ihrem Element war hingegen Gabriele Pohlmanns Filippa B.J. im Golden Weddings Lopp für ältere Stuten, die mindestens 150.001 SEK auf der hohen Kante hatten. Es konnte gar nicht besser für Schwedens mit ihrem Lieblingsfahrer Jorma Kontio liierte Stuten-Derby-Sechste 2022 laufen, die wie Jennifer Sisu über 1.640 Meter 20 Meter Mehrarbeit wettzumachen hatte und in der 19:10-Favoritin die optimale Lokomotive fand, die sie durch die Todesspur schleppte.
Zum Dank für geleistete Frondienste rang Filippa B.J. sie in 1:12,8/1.660m um einen „halben Kopf“ nieder. Nach 48 Auftritten stehen nun 13 Siege und 1.889.933 SEK, wovon 80 „Mille“ von der heutigen Arbeit stammen, im Bordbuch der Muscle-Mass-Tochter, die für 38:10 zu haben war.
Nicht viel zu ernten vermochten in der letzten Aufgabe Hidalgo Simoni und Dahlia Brodda trotz der guten Startplätze „5“ und „3“. Über 2.640 Meter waren ihnen im dritten (Hidalgo Simoni) und fünften Paar innen in dem taktischen Rennen bis zum bitteren Ende die Hufe gefesselt. „Kein Ausweg - nirgends“ - das reichte nur zu Platz sieben und 5.000 SEK für Gerhard Sporrers Hidalgo Simoni bzw. Rang zehn für Thorsten Tietz‘ Dahlia Brodda, die 2.500 SEK Antrittsprämie gutgeschrieben bekam.
Grämen musste sich Sybille Tinter dennoch nicht: nach den Saisonsiegen elf und zwölf aus 57 Starts hat die 42-jährige mit 961.145 Kronen an „Einfuhren“ ihrer Schützlinge die erste Millon dicht vor Augen.