Oslo-Bjerke, Mittwoch, 30. Dezember 2020. Zur vorletzten Etappe des von der ATG inszenierten Winter Burst bat Norwegens Hauptstadtbahn, wo ab 13. Januar das in Schweden und Vincennes bestens bewährte elektronische Positionssystem während der Rennen eingeführt wird. Diesmal mussten die Fans noch ohne das die Übersicht enorm fördernde Hilfsmittel ausgekommen, was zumindest für die Norweger kein Beinbruch war.
Wie schon bei den von der ATG im Exil von Momarken und Aalborg begleiteten V75-Serien am 27. und 29. Dezember blieben die einheimischen Fahrer bei Siegprämien zwischen 50.000 und 60.000 NKR (im Bjerkepokalen) so gut wie unter sich - und deren Dresse sind im Land der Trolle und Fjorde wohlbekannt.
Der Bjerkepokalen, das schwach besetzte Hauptereignis für Pferde mit mindestens 500.001 NKR Gewinnsumme, ging an den 13-jährigen Pebbe Simoni, der, von Björn Steine perfekt aus der Deckung des dritten Paares eingesetzt, beim 160. Auftritt zum 35. Mal die braune Nase als Erster am Zielpfosten hatte. Für den ins dänische Gestütbuch eingetragenen, von Peter Simoni gezüchteten Demilo-Crown-Sohn gab’s 60.000 NKR, womit er nun 2.308.960 NKR reich ist. Wer dem Wallach sein Geld mit auf den 2100 Meter weiten Weg gegeben hatte, konnte sich über 17,8-fache Rückzahlung freuen.
Die Klammer um die V75-Wette, bei der die Favoriten wenig zu lachen hatten und nur 19 Systeme durchkamen, die je 350.368 SEK einstrichen, setzten zwei im deutschen Gestütbuch eingetragene Vierbeiner. Zum Auftakt hielt Indiana Fortuna, die in Deutschland im Juli 2018 lediglich die Qualifikation absolviert hat und dann nach Norwegen entschwunden ist, mit Ole Johan Östre der wuchtig attackierenden Favoritin Sofies Case um einen „Hals“ stand und kassierte für ihren fünften Erfolg „lifetime“ mit 50.000 NKR die höchste Gage der Karriere.
Den Schlusspunkt setzte mit Rossini Diamant ein in Deutschland sehr viel besserer bekannter Wallach. Der SJ’s-Photo-Sohn hat bis August 2017 unter den Fittichen erst Josef Franzls, dann Thorsten Tietz‘ für viel Furore gesorgt und 20 Rennen gewonnen. Nach nur einem Auftritt für neue Farben, der mit einer Disqualifikation geendet hatte, musste er eine dreijährige Pause einlegen, aus der er sich im August 2020 mit einem fünften Rang zurückmeldete.
Dass er dennoch nicht verlernt hat, wie man anderen eine lange Nase dreht, zeigte der nunmehr Achtjährige, der mit Hans Christian Holm vorneweg keine Sekunde zu erschüttern war und für den dritten Sieg beim siebenten Comeback-Start eine Länge voraus 50.000 NKR gutgeschrieben bekam.
V75-1 (Sto): Indiana Fortuna / Ole Johan Östre 105
V75-2 (Kallblod): Tako Ö K / Alexander Heisholt 45
V75-3 ( - ): Pebbe Simoni / Björn Steine 178
V75-4 (Kallblod): Frier Birk / Anette Frönes 59
V75-5 ( - ): Call me Fox / Lars Anvar Kolle 39
V75-6 (Sprint): Dream Builder / Eirik Höitomt 118
V75-7 ( - ): Rossini Diamant / Hans Christian Holm 43
Umsatz V75: 25.698.160 SEK
1. Rang: 19,07 Systeme à 350.368 SEK
2. Rang: 2.090 SEK
3. Rang: 175 SEK
Umsatz Top-7 ( - ): 513.348 SEK
Silvester ab 15.00 Uhr geht’s in Axevalla, Schwedens Bahn mit der längsten Zielgeraden, in die letzte Runde des V75-Winter Burst. Im ersten Rang wird ein Jackpot von rund 42 Millionen SEK den „Königs-Wettern“ zum 78. Mal in diesem Jahr die Brieftaschen öffnen - seien sie nun real oder virtuell-elektronisch. Im Finale, dem Sylvesterloppet, entscheidet sich über 2640 Meter aus vier Bändern, wer am Pott teilzuhaben vermag.