Der Chef selbst, nach der Operation mit dick verpacktem Arm vor Ort, registrierte freudestrahlend, wie sein Sohn Marc Elias, nunmehr wegen Lugauers Ellenbogenverletzung auf längere Zeit erster Fahrer des Blentarper Lots, in der Bundesliga des schwedischen Trabrennsports einen veritablen Doppelschlag landete: „So ist das in unserem Geschäft - ein ständiges Auf und Ab unter den strengen Augen der Öffentlichkeit, die durchweg alles analysiert und kommentiert. Heute gab’s mal wieder eine ordentliche Dividende, und das in der V75-Serie. Das ist das Beste, was du dir vorstellen kannst!“
War der Sieg mit Il Duce Boko in der untersten Klass II, mit dem Elias vom Fleck weg dominierte und sich in starken 1:14,9/2140m letztlich um 2½ Längen aus dem Staub machte - dafür gab’s 110.000 Kronen aufs Konto des fünfjährigen Muscle-Hill-Sohnes, der nun sechs Treffer aus neun Starts und 306.000 SEK schwer ist -, bei 21:10 allseits erwartet worden, so verblüffte jener Gareth Bokos um Gold in der Art und Weise des Zustandekommens maßlos.
Acht Monate hatte der Schwarzbraune nach jenem dritten Platz am 31. Mai 2019 zu Vincennes, der eigentlich der Beginn eines grandiosen Runs hatte sein sollen, neuerlich aussetzen müssen, nachdem es ihn wegen einer Verletzung schon von Oktober 2017 bis März 2019 ans Krankenlager gefesselt hatte. Zum Comeback am 6. Januar gab’s einen lockeren Durchmarsch in Färjestad. Doch reichte das bereits für Schwedens Gulddivisionen, in der der Siebenjährige erstmals sein „présent“ gab? „Er bekommt ein ruhiges Rennen, und dann werden wir sehen, was geht“, war Elias vorab verhalten optimistisch. Es kam völlig anders als geplant. Das erwartete Duell der beiden frischen Gulddivisionen-Sieger Baron Gift, bei dem eine rigorose Trainingsumstellung enormen Erfolg gezeitigt hatte, und Stepping Spaceboy zerplatzte mit dem Startschuss wie eine Seifenblase.
Während der „Spaceboy“ seinen Part brillant erledigte und von der „6“ wie eine Rakete auf seine Lieblingsumlaufbahn, die Spitze, flog, verpatzte der „Herr Baron“ das „Ab“ kolossal und war sofort heraus. Stepping Spaceboy leichtfüßig und ohne Reserven zu verpulvern in Front vor Monark Newmen, VästerboontheNews und Shogun - was sollte nun noch passieren, zumal der diesmal von Rikard Skoglund gesteuerte Dream-Vacation-Sohn lange keinerlei Druck bekam und die zweiten 500 Meter in obskuren 1:19,5 abbummeln durfte. Nichts wurde es hingegen mit dem propagierten verdeckten Run für Gareth Boko: „So war das ganz und gar nicht geplant. Wir blieben außen hängen, und es ließ sich trotz des Schlafwagentempos niemand vorbeilocken“, schilderte sein 25-jähriger Chauffeur die missliche Lage, pflügte vor Olle Rols, Stoletheshow und Mulligan durch die Außenspur und rückte allmählich zum Leader auf.
Prächtig lag Gareth Boko in der Hand, und so zog Elias die Temposchraube harsch an. Richtigen Männersport gab‘s ab 600 Meter vorm Ziel, wo die Pace teilweise deutlich unter 1:10 lag und nicht etwa der Comebacker, sondern Stepping Spaceboy bald massive Probleme offenbarte. Der eine gigantische Vorstellung gebende Gareth Boko, 2015 noch unter Per Lennartssons Regie Sieger des Svenskt Uppfödningslöpning, war bereits um eine halbe Länge vorbei, als der „Spaceboy“ Mitte der Schlussbiege aus dem Takt geriet. 100 Meter später quittierte Stoletheshow das irre Tempo mit Galopp. Bestechend, wie sich Gareth Boko beim ersten Versuch auf diesem Niveau ins Zeug legte und den aus seinem Windschatten attackierenden Olle Rols um eine halbe Länge in Schach hielt. Zwei Längen dahinter hatte Monark Newmen alle Hufe voll zu tun, den dänischen Shogun und VästerboontheNews für Platz drei abzuwimmeln.
Nach dem 14. Erfolg des weiterhin für die Boko Stables aktiven Make-it-Happen-Sohnes heißt es in erster Linie Daumendrücken, er möge von weiteren Verletzungen verschont bleiben. Seine 3.963.040 Kronen sollten dann zügig ausbaufähig sein, zumal er erst 36 Starts auf dem Buckel hat. Locker verschmerzen dürfte Elias an diesem goldenen Tag die zweimal 2.000 Kronen, die ihm die Rennrichter aufbrummten, weil er im Einlauf die gerade Linie nicht gehalten hatte und um rund zwei Spuren nach außen gedriftet war sowie den rechten Fuß nicht im Sulky-Bügel hatte.
Gulddivisionen - (int.)
2140m Autostart, 306.500 SEK
1. Gareth Boko 13,2 Marc Elias 92
7j.schwbr. Hengst von Make it Happen a.d. Vanilla Boko von Pine Chip
Be: Boko Stables Holland BV & Mitbes.; Zü: Boko Stables Holland BV, NL/SE; Tr: Conrad Lugauer
2. Olle Rols 3. Monark Newmen 4. Shogun DK 5. VästerboontheNews 6. Emmett Brown 7. Mulligan 8. Linus Boy 9. Explosive de Vie Stoletheshow Stepping Spaceboy Baron Gift |
13,2 Peter Untersteiner 13,4 Erik Adielsson 13,5 Carl Johan Jepson 13,6 Kim Eriksson 13,7 Johan Untersteiner 14,2 Thomas Uhrberg 14,2 Örjan Kihlström 14,6 Jim Oscarsson dis.r. Christoffer Eriksson dis.r. Rikard Skoglund dis.r. Rickard Svanstedt |
80 326 501 182 926 935 78 1025 210 30 32 |
Sieg: 92; Richter: Kampf ½ - 2 - Kopf - Hals - 1½ Längen; 12 liefen
Zw-Zeiten: 10,5/500m - 15,1/1000m - 11,1/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 37.500 - 19.000 - 12.000 - 8.000 - 5.000 SEK
Die bunte Mischung aus Favoriten und Außenseitern trieb die Quote für die Königswette mächtig in die Höhe. Nach Erik Adielssons abschließendem Doppelschlag, der mit einem „Hals“ (Devs Dragon) bzw. einer halben Länge (Franklin Face) für 198 und 73:10 den jeweiligen Favoriten Atik D.L. (16:10) und Man at Work (18) das Nachsehen gab, waren sechs Systemspieler durch und strichen je knapp 3,4 Millionen Kronen ein. Einer von ihnen saß zur großen Freude von Kalmartravet-Chef Magnus Johansson in einem der dortigen Restaurants und erlebte seine Strähne aus Glück und Können vor Ort.
V75-1 (Diam-Sto): V75-2 (Klass II): V75-3 (Guld): V75-4 (Diam-Sto): V75-5 (Silver): V75-6 (Klass I): V75-7 (Brons): |
Sunday Sonata / Carl Johan Jepson Il Duce Boko / Marc Elias Gareth Boko / Marc Elias Quiz Töll / Thomas Uhrberg Niky Flax / Johan Untersteiner Devs Dragon / Erik Adielsson Franklin Face / Erik Adielsson |
154 21 92 354 34 198 73 |
Umsatz V75: 78.403.171 SEK
1. Rang: 6 Systeme à 3.397.470 SEK
2. Rang: 10.899 SEK
3. Rang: 457 SEK
Umsatz Top-7 (Silver): 2.232.698 SEK