Solvalla, Samstag, 8. Februar 2025. Am ersten V75-Finaltag der neuen Saison gab’s auch den Startschuss zur ersten von insgesamt vier Runden der von Svensk Travsport und Margareta Wallenius-Kleberg vor einigen Jahren ins Leben gerufenen Margaretas Tidiga Unghästserie für drei- und vierjährige schwedische Inländer um je 620.000 SEK (insgesamt werden 9,92 Millionen SEK verteilt), die wie die Gulddivisionen außerhalb der Königswette ausgetragen wurden.
Los ging der üppige Geldregen mit den dreijährigen Ladys als „Frei für Alle“. Bei denen drückte Peter Untersteiner so lange, bis er mit Precious Steel (31:10), der Reichsten der Elf, von der „7“ nach 700 Metern Loaded T.G. die Führung abgeknöpft hatte.
Das war die Basis für den sicheren zweiten Erfolg der Muscle-Hill-Tochter aus dem Lot von Michel de Bruins Merwestaal Racing Stable, denn 20:10-Favoritin Gifted Kronos, eine Vollschwester zu Aetos Kronos, lief sich in der Todesspur müde, so dass ihr nur Platz drei hinter Millenium U.M. blieb. Nach 1:16,5/2140m wanderten 300.000 SEK in die Niederlande, womit Precious Steel ihr Einkommen auf 629.713 SEK fast verdoppelte.
Die Jungs des Jahrgangs 2022 mussten mit ihrem Auftritt bis nach der Königswette warten und machten so weiter, wie es ihnen die mehr oder weniger gestandenen Recken vorexerziert hatten: mit einem Favoritensieg. Selbst ein energischer Zwischenspurt, der ihn nach einer Runde an die Flanke von Tempomacher Miso Sisu brachte, raubte 22:10-Chance Nightlife In nicht zu viele Körner.
Als Carl Johan Jepson ihm an der letzten Ecke das „Go“ übermittelte, sauste der Day-or-Night-In-Sohn auf zwei Längen davon zum vierten Sieg aus sieben Engagements, mit dem sein Guthaben auf 553.650 Kronen sprang..
Start-Ziel hielt Tactical Lady (17:10) bei den vierjährigen Stuten, die höchstens 250.000 SEK gewonnen haben durften, die Fäden in der Hand. Von der „2“ übernahm Jorma Kontio ratzfatz das Kommando, hielt die Fahrt durchweg im mittleren 1:14er Bereich und schien bis 100 Meter vorm Ziel den fünften Sieg aus sieben Starts bombensicher im Sack zu haben.
Die eine Länge Rückstand wollte Magnus Djuse jedoch partout nicht akzeptieren und machte Mellby Minerva (von Maharajah; 34:10) auf eben diesem letzten Abschnitt enorm schell. Es reichte gerade so für die Tactical-Landing-Tochter aus dem Hause Nurmos, deren Züchter und Besitzer Caho AB sich nach 1:13,9/2140m über ein Gewinnsummen-Upgrade auf 497.500 SEK freuen durften.
Hatten Magnus und Mattias Djuse mit Mellby Minerva nur hauchdünn das Nachsehen, so klappte es im Gegenstück für die 2021 geborenen Hengste und Wallache, was bei 20:10 genauso erwartet worden war. Ogden Boko behielt auch beim sechsten Auftritt seine blütenweiße Weste, wobei dem braunen Wallach mit der langen, breiten Blesse Startplatz „2“ ideal in die Karten spielte.
Zwei kitzlige Situationen hatte der Wishing-Stone-Sohn zu überstehen: Zu Beginn, als ihn Örjan Kihlström mit Checkpont Charlie (3) partout aus den Angeln hebeln wollte, jedoch trotz 300 Metern Vollstoff nicht vorbei kam, und 100 Meter vorm Ziel, als ihm Opening Night an den Kragen kam.
Auch diese zweite kraftvolle Attacke parierte er souverän und siegte schließlich sicher eine Länge vor dem weit außen prächtig spurtenden Slivovitz Lover, der sich vor Opening Night knapp die fette zweite Prämie einverleibte. Nach 1:13,6 in einem Rennen, in dem in äußeren Spuren für viel und fast pausenlose Unterhaltung gesorgt wurde, prangen nun 545.000 SEK auf Ogden Bokos Konto.
Die weiteren Runden der Unghästserie (jeweils in Solvalla über 2.140 Meter):
29. März Dreijährige bis 150.000 SEK; Vierjährige frei für alle
9. Mai Dreijährige bis 300.000 SEK; Vierjährige frei für alle
1. Juli Dreijährige frei für alle; Vierjährige bis 450.000 SEK
Tipp des Tages gekippt
Diesmal kratzte ihn die zum dritten Mal in Folge zugeloste zweite Startreihe gewaltig: Wintermatador High on Pepper kam zwar von der „10“ in der Gulddivisionen, dem Bulwarks Lopp, nicht schlecht ins Match - ein fliegender Beginner ist der Ready-Cash-Sprössling ohnehin nicht - und fand sich bald in der Todeslage wieder, biss sich dort jedoch an Stens Rubin gründlich die Kämpfzähne aus.
Peter Untersteiner brachte den mit der „11“ nicht viel besser bedachten Readly-Express-Sohn prächtig hinter Chapuy (5) und Jerka Sting (6) ab, trat, als Claes Sjöström im Scheitel der ersten Kurve die Spitze ergatterte, noch ein bisschen kräftiger aufs Gaspedal und die Regentschaft nach 600 Metern an. Nun konnte High on Pepper kommen, und das tat der Raufer auch.
Bei gleichmäßig flotter Pace gab’s für ihn jedoch kein Verschnaufen, und schon eingangs der Schlusskurve dürften sich auf den Stirnen seiner bei 12:10 immensen Anhängerschar kräftige Schweißperlen gebildet haben. Während sich Stens Rubin überlegen in 1:11,9 zum dritten Treffer in Folge und achten „lifetime“ bei 24 Ausfahrten aus dem Staub machte, rollte sich ein müder High on Pepper eingangs des Einlaufs in Galopp und war damit völlig out.
Jerka Stings Angriffsversuch ging nicht nur völlig ins Leere, sondern kostete ihn auch den Ehrenplatz. Die freie Innenbahn nutzte Stehaufmännchen Chapuy, für den die Prüfung eigentlich 500 Meter zu lang war, schnurstracks zu Platz zwei und 75.000 SEK.
„Es könnte unser Paralympiatravet-Starter werden“, parlierte Untersteiner senior, „aber zunächst soll er in einer Gulddivisionen bei uns in Halmstad antreten, und dann haben wir Mitte April Finnlands erstes bedeutendstes Rennen der Saison, das Seinäjoki Ajo, im Hinterkopf.“
Ekeby Gård / Bulwarks Lopp -Gulddivisionen - (int.)
1640m Autostart, 329.000 SEK
1. Stens Rubin 11,9 Peter Untersteiner 64
5j.br. Wallach von Readly Express a.d. Barham Hanover von Cantab Hall
Be / Zü: Stens Trot AB; Tr: Johan Untersteiner
Pflegerin: Emily Söbak
2. Chapuy 12,4 Åke Lindblom 751
3. Jerka Sting 12,9 Claes Sjöström 156
4. Hierro Boko 12,9 Mika Forss 475
5. Ferrari Sisu 12,9 Marc Elias 196
6. Letsdoit 13,4 Julia Smedman 2135
7. S.G.Dracarys 13,4 Örjan Kihlström 835
8. Sweetman 13,6 Stefan Persson 619
9. Sourire Frö 13,8 Magnus Djuse 312
High on Pepper dis.r. Jorma Kontio 12
Remarkable Feet dis.r. Mats Djuse 1310
Sieg: 64; Richter: überlegen 5 - 4 - 1 - Kopf - 4 - Hals; 11 liefen
Zw-Zeiten: 10,9/500m - 12,8/1000m - 13,0/1500m - 09,7/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
Immerhin 2.337 Zuschauer lockte der erste V75-Finaltag der Saison im schneefreien, grauen Stockholm bei 1 Grad aus der warmen Wohn- bzw. Computerstube.
Aus deutschem Blickwinkel am interessantesten war die die Königswette beschließende Bronsdivisionen, in der Wim Paal mit Cubalibre Jet beim vierten Saisonstart die erste Niederlage kassierte - auch weil er mit dem Trixton-Sohn von der „6“ in dritter Spur hängenblieb, wohl oder übel die Flucht nach vorn antrat und nach 700 Metern Peter Untersteiner und Boscha Diablo begleitete.
Gegen den sich in 1:11,8/2140m auf drei Längen absetzenden Traders-Sohn, der den mit großer Kapelle von zwölf Startern angereisten Untersteiners die vierte Siegerschleife bescherte - insgesamt schleppten sie 1.333.500 SEK nach Halmstad -, war ohnehin kein Kraut gewachsen, doch den in dessen Windschatten bestens aufgehobenen Competivo hielt er hauchdünn in Schach. 125.000 Kronen für den Ehrenplatz sind kein Schmutz; Cubalibre Jet hat damit heuer bereits 455.000 SEK eingerannt.
Untersteiner senior bekannte: „Für mich ist mein Sohn Johan zum goldrichtigen Zeitpunkt in den Skiurlaub gegangen. Die Pferde waren heute fantastisch. Ich genieße das!“ - und schob eine Warnung an die Konkurrenz hinterher: „Ich hab trotz meiner 64 Jahre noch keine Ambitionen, in Rente zu gehen. Ich hab mir gestern die Videokassetten von 1982 angeschaut, und Rennen fahren macht heute genauso viel Spaß wie damals.“
Mann des Nachmittags war jedoch nicht Peter Untersteiner, sondern Schwedens Vize - ein offizieller Silberhelm wird jenseits der Ostsee nicht vergeben - Magnus Djuse. Der 24-jährige gewann gleichfalls vier Rennen, davon drei für seinen elf Jahre älteren Bruder Mattias, dessen Team mit 14 Startern Schwerstarbeit verrichtete. Zudem wurde Magnus dreimal Zweiter und sackte für die Besitzer 1.555.000 SEK ein.
Der Favoriten-Reigen hatte eklatante Auswirkungen auf die Königswette: 11.405 Systeme dürften sich über die Mini-Quote von 2.150 Kronen eher nicht gefreut haben. Rang 3 wurde mangels Masse nicht bedient und generierte einen Jackpot von 24.526.754 SEK.
V75-1 (Silver): Decision Maker / Magnus Djuse 13
V75-2 (Klass III): Le Roi Mearas / Peter Untersteiner 59
V75-3 (Klass I): Makalu Doc / Ulf Ohlsson 66
V75-4 (Sto): Kaffeåchampagne / Carl Johan Jepson 34
V75-5 (Klass II): Tretiak / Magnus Djuse 21
V75-6 (Diam-Sto): Nephtys Boko / Magnus Djuse 49
V75-7 (Brons): Boscha Diablo / Peter Untersteiner 28
Umsatz V75: 94.333.671 SEK
1. Rang: 11.405 Systeme à 2.150 SEK
2. Rang: 44 SEK
3. Rang: Jackpot 24.526.754 SEK
Umsatz Top-7 (Klass II): 1.294.192 SEK