ParisTurf, Freitag, 31. Januar 2025. Das ist weiterhin die große Gretchen-Frage im Geschehen um die vermeintlichen Dopingfälle, die Jean-Michel Bazire am 1. Januar in seiner wöchentlichen Kolumne publik gemacht hatte.
Vier seiner Schützlinge - Jackman, Destiny di Poggio, Love Me Again, Liza Josselyn - waren während des seit Ende Oktober laufenden Winter-Meetings positiv auf Glycopyrrolate getestet worden, was sich der 53-jährige wie berichtet nicht erklären konnte, „zumal ich von Kollegen weiß, die ganz ähnliche Probleme haben; das ist schon bizarr.“
Das Mittel greift ins vegetative Nervensystem ein, wird neben der Inhalation zur Erweiterung der Bronchen bei Asthma- bzw. COPD-Kranken bei der Narkose-Vorbereitung injiziert, um starke Speichel-, Schleim- und Magensaftsekretion zu verhindern.
Der Verdacht, den die Fédération Nationale des Courses Hippiques zehn Tage später in einer dringenden Warnung an alle im Pferdesport Tätigen ausgesprochen hatte, hat sich nun bestätigt, wie Guillaume Maupas, Renndirektor der französischen Aufsichtsorganisation Société d’Encouragement à l’Elevage du Trotteur Francais, in einem mit Radio Balances geführten Interview bestätigte.
„Wir führen eine Untersuchung durch, die weder Anklage noch Entlastung ist. Wir wollen einfach nur verstehen, wieso einige Pferde nicht nur bei Jean-Michel Bazire nach dem Abreiben mit einer alkoholischen Lösung nach dem Abduschen positiv auf Glycopyrrolate und/oder Béclométhasone getestet worden sind. Die laufenden Verfahren will ich nicht kommentieren."
"Fest steht inzwischen nur so viel: Unser für Dopingbelange zuständiger Veterinär Arnaud Duluard führte eine Reihenuntersuchung der verwendeten alkoholischen Lösungen durch, die nicht von der gleichen Marke waren, wohl aber die gleichen Inhaltsstoffe aufwiesen. Demzufolge wurden die Alkoholabfüllstationen und die Lieferanten gebeten, uns versiegelte Proben zu schicken, und auch in diesen Proben konnten in den Laboren die beiden fraglichen Substanzen nachgewiesen werden."
"Es ist weiterhin unklar, wie und an welcher Stelle des Produktionsprozesses sie in den medizinischen Alkohol gelangen konnten.“ Die Spurensuche geht folglich weiter.