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Au revoir a Gelsenkirchen
18. Oktober 2016

Es war der Renntag mit den höchsten Dotationen des Jahres am Nienhausen Busch. Die Mehrheit entfiel auf den Grand Prix de Gelsenkirchen, die vorletzte Etappe der Tour Européenn du Trotteur Francais. In Wolvega (Niederlande), Avenches (Schweiz) und Son Pardo (Mallorca/Spanien) wurden die ersten drei Etappen absolviert, abschließend reist der Tross nun nach Mons (Belgien), wo es im Finale um satte 100.000 Euro und den Gesamtsieg geht.

Der dürfte aller Voraussicht nach an Swedishman gehen. Der zehnjährige Wallach war bereits Dritter in Wolvega und gewann in Avenches sowie in Son Pardo, kam in Gelsenkirchen als Favorit an den Start und löste dieses Vertrauen mit einer rasanten Schlussattacke und einem souveränen Sieg ein. Allein aufgrund der Tatsache, dass es in Mons um doppelte Punkte gibt, lässt die theoretische Möglichkeit offen, dass Swedishman der Gesamtsieg noch zu nehmen ist.

Swedishman gewinnt den Grand Prix de Gelsenkirchen

Jos Verbeeck übernahm über die 2600 Meter frühzeitig das Kommando und drosselte im Sulky von Athos des Elfes – der das nicht immer mochte – deutlich das Tempo. Für anderthalb Runden ging es entsprechend gemächlich zu, so dass außen Michael Nimczyk, der zuvor die ersten vier Rennen des Tages en suite gewonnen hatte, mit Titane du Donjon zum Piloten aufschließen. Rasant wurde erst auf der Schlusshalben – „jetzt ist es Männersport“, kommentierte Christian Warnke am Mikrofon.

Swedishman attackierte etwa eine halbe Runde vor dem Ziel, hatte die Führenden eingangs der Geraden erreicht und sofort überlaufen. Dem einem Hattrick entgegenstrebenden Wallach konnten nur Solea Rivelliere, Vorjahressiegerin in Gelsenkirchen und 2014 und 2015 Gesamtsiegerin der Tour, und Sierra Leone folgen, so dass der Einlauf aus Son Pardo exakt wiederholt wurde.

Rennvideo

Willi Rode, Clement Duvaldestin, Jos Verbeeck

Clement Dulvadestin musste im Sulky von Swedishman nur das nötigste tun und fuhr einen der wertvolleren seiner bisher rund 60 Siege ein, den zweiten der Kategorie Gruppe 2. Das ist trotz seiner familiären Vorbelastung – Vater Thierry ist ein renommierter Trainer – angesichts seiner erst 18 Jahre bemerkenswert. Später im Abano As-Club ergaben sich so einige Treffen der Generationen – bildlich von uns festgehalten, wie mit Willi Rode und Jos Verbeeck zwei Trabrennsport-Legenden den talentierten Nachwuchsfahrer flankieren.

 

Grand Prix de Gelsenkirchen / Trotteur Francais / PMU / Gruppe II

Dotierung: 50.000 € | Distanz: 2.600 m | Autostart | Startzeit: 18:14 Uhr

1. Swedishman Clement Duvaldestin 2.600 m 1:14,7 17
2. Solea Rivelliere Philippe Daugeard 2.600 m 1:14,8 58
3. Sierra Leone Jean-Claude Hallais 2.600 m o. Z. 48
4. Athos des Elfes Joseph Verbeeck 2.600 m o. Z. 66
5. Un Nuage d'Osmoz Emmanuel Allard 2.600 m o. Z. 148
6. Titane du Donjon Michael Nimczyk 2.600 m o. Z. 82
7. Uhendo Rivelliere Sebastien Olivier 2.600 m o. Z. 943
8. Rebel de Joux Christophe de Groote 2.600 m o. Z. 707
9. Tacticien Jiel Henk A.J. Grift 2.600 m o. Z. 578
10. Soleil du Verger Jean-Michel Maillard 2.600 m o. Z. 848
 
Einlauf: 6-3-1 Richterspruch: Sicher, 2 - xx - xx - xx - xx
Sieg: 17:10 --- Platz: 12 - 14 - 14:10 --- ZW: 63:10 --- DW: 228:10

 

On Vogue gewinnt den Trial 2 zum Winterfavoriten

Ein anderer talentierter Fahrer mit dem Potenzial zur Legende ist Michael Nimczyk, der wie bereits beschrieben das Kunststück fertig brachte, die ersten vier Rennen des Spätnachmittages zu gewinnen – leider ausgerechnet die drei, die nicht als PMU-Prüfung klassifiziert waren. Aber Sieg ist Sieg und zählt für das Championat, das dem amtierenden Goldhelm auch in diesem Jahr nicht mehr zu nehmen sein wird. Der vierte Sieg war dann doch auch ein wertvoller, denn mit Stall Habos On Vogue gewann Nimczyk als Catchdriver Start-Ziel den Trial 2 zum Preis des Winterfavoriten. An gleicher Stelle hatte On Vogue bereits einen Trial zum Jugend-Preis gewonnen, ebenso wie den Hauptlauf für Stuten derselben Serie einige Wochen später in Berlin-Mariendorf. Sie ist wahrscheinlich die aktuell beste zweijährige Stute aus deutschen Ställen – allerdings schwedisch gezogen, was ihr sowohl die Teilnahme an der Breeders Crown ihrer Wahlheimat als auch an praktisch allen Rennen des Dreijährigen-Zirkels 2017 verwehrt.

Besitzer Hans-Ulrich Bornmann verglich die zweijährige Olly Lane-Tochter dennoch mit Indira Bo, die im Vorjahr für ihn das Stutenderby gewonnen hatte, und gab zu Protokoll, dass On Vogue zum gleichen Zeitpunkt das bessere Pferd sei. Von der Stute, die nach drei Starts und drei Siegen satte 22.000 Euro auf dem Konto hat, dürfte man also noch einiges hören. Zum Monatsende im Hauptlauf des Winterfavoriten, im kommenden Jahr in den lukrativen Dreijährigenrennen ihrer schwedischen Heimat.

Rennvideo

 

Preis des Winterfavoriten - Trial 2

Dotierung: 8.000 € | Distanz: 2.000 m | Autostart | Startzeit: 17:43 Uhr

1. On Vogue Michael Nimczyk 2.000 m 1:18,5 16
2. Ganyboy Robbin Bot 2.000 m 1:18,7 25
3. Only You Thomas Kornau 2.000 m 1:18,9 300
4. Napster Victor Gentz 2.000 m 1:19,7 307
5. Big Boss As Michael Schmid 2.000 m 1:19,7 169
6. Georgies Fee Tim Schwarma 2.000 m 1:20,6 347
Lagrain Joseph Verbeeck 2.000 m dis.r. 52
Komet Bo Andre Bakker 2.000 m dis.r. 660
 
Einlauf: 8-7-4 Richterspruch: Leicht, 2 - 1½ - 8 - ½ - 9
Sieg: 16:10 --- Platz: 11 - 12 - 14:10 --- ZW: 22:10 --- DW: 168:10

 

Abano H siegt im Lauf 1 zur Winter-Champions-Serie

Die ältere Fraktion war im ersten Lauf zur Winter-Champions-Serie angesprochen. Zwölf Pferde gingen aus einem Band auf die Reise, was gleich im ersten Versuch klappte. Abano H sicherte sich sofort das Kommando, ließ zunächst die Attacke von Lotus Star ins Leere laufen und ließ sich dann im zweiten Bogen auf eine Rochade ein, hatte eingangs der Gegenseite wieder die Führung inne und verabschiedete sich auf der Zielgeraden zu einem souveränen Sieg. Der Vollbruder von Lobell Countess gewann damit nach den Läufen 1 und 2 der Sommer-Serie auch den Lauf 1 zur Winter-Champions-Serie und bewies damit eindrucksvoll seine Vorliebe für diese Rennen – schon im Vorjahr, noch unter der Regie von Jochen Haide, konnte er einen Lauf für sich entscheiden und war im Finale Dritter. 36 Siege (!) bei 65 Starts stehen für den Abano As-Sohn zu Buche, Über 66.000 Euro hat der Wallach auf dem Konto. Er soll nun mit einigen weiteren Pferden aus dem Stall von Thorsten Tietz nach Schweden gehen, auch um die stallinterne Konkurrenz zu entzerren. Zum Jahreswechsel wird Abano H aber bereits wieder nach Deutschland zurückkehren, so der Plan seines Trainers.

Rennvideo

 

Prix Moët & Chandon / Winter-Champions-Serie (1.Lauf) / PMU

Dotierung: 10.000 € | Distanz: 2.025 m | Bänderstart | Startzeit: 20:13 Uhr

1. Abano H Thorsten Tietz 2.025 m 1:15,6 17
2. Iron Steel Victor Gentz 2.025 m 1:15,9 33
3. Clap Your Hands Andre Bakker 2.025 m 1:16,3 255
4. Lotus Star Tim Schwarma 2.025 m 1:16,4 80
5. Helios Mario Krismann 2.025 m 1:16,4 60
6. Bronsvlinder Arnold J. Mollema 2.025 m 1:16,7 637
7. Rex O'Malley Robbin Bot 2.025 m 1:16,7 1020
8. Automatic Frisia Eddy van der Galien 2.025 m 1:17,0 425
9. Zatopek Boshoeve Simon Woudstra 2.025 m 1:17,7 463
Dubai World Cup Michael Nimczyk 2.025 m dis.r. 231
I will fight for U Jens Bergmann 2.025 m dis.r. 510
CC Rider Lea Ahokas 2.025 m dis.bl. 1020
Ricmic de Val Günther Lühring 2.050 m dis.bl. 1275
 
Einlauf: 7-9-2 Richterspruch: Überlegen, 3½ - 5 - ½ - K - 3
Sieg: 17:10 --- Platz: 11 - 15 - 26:10 --- ZW: 49:10 --- DW: 465:10

 

Fotos: Sabine Sexauer, www.traberfoto-sx.de

 

(18.10.2016)