(GelsentrabPR) – Bei der Parallel-Veranstaltung in Bahrenfeld lief es keinesfalls optimal für das erfolgsverwöhnte Team Nimczyk. Der Goldhelm ging sowohl im Hamburger Winterfavoriten als auch im Halali 2020 leer aus und musste den Heimweg überraschend ohne große Beute antreten, hatte am Abend aber dennoch Grund zur Freude. Robbin Bot erwies sich in Gelsenkirchen einmal mehr als würdiger Vertreter und war mit drei Volltreffern der erfolgreichste Fahrer eines abwechslungsreichen Nachmittags-Programms.
Knapp am Saisonrekord vorbei
Der wichtigste Erfolg gelang dem gebürtigen Niederländer im Wettstar-November-Cup, der mit 4.500 Euro gut dotiert war und das sportliche Hauptereignis der insgesamt zwölf Prüfungen umfassenden Karte bildete. Mit Hans Brockers Mister Ed Heldia (8) steuerte Bot hier einen der beiden Favoriten, der gleich drei seiner letzten vier Engagements auf dem ersten Rang beendet hatte und am Totalisator mit einer Quote von 19:10 noch etwas mehr Vertrauen genoss als sein niederländischer Gegenspieler Durk M Boko (5/Frans van der Blonk), den die Wetter an den Bildschirmen – Bahnpublikum war aufgrund der Corona-Maßnahmen nicht zugelassen – auf 22:10 heruntergewettet hatten.
Das erwartete Duell nahm zunächst einen schiedlich-friedlichen Verlauf, aus dem Durk M Boko nach einer Rochade vor den Tribünen mit der Führung hervorging und seinem Rivalen in der Folge bei durchweg flottem Tempo den Weg zeigte. Der suchte dann mit Erreichen der Zielgeraden die Entscheidung und verschaffte sich schnell eine halbe Länge Vorsprung, die er bis zum Pfosten zwar nicht weiter ausbauen konnte aber auch nicht wieder hergab. Mit einer durchschnittlichen Kilometerzeit von 1:13,2 / 2.000 Meter blieb Mister Ed Heldia dabei nur drei Zehntel über dem Gelsentrab-Mittelstrecken-Saisonrekord von Velten von Flevo vom 13. September und ist damit aktuell der Jahresschnellste seiner Altersklasse auf dieser Distanz.
Zweimal alles unter Kontrolle
Flott unterwegs war Robbin Bot am Sonntag auch mit Hercules Petnic im Patrizier-Rennen. Der zuverlässige Wallach fand von Startposition eins erwartungsgemäß gut in die Partie und hatte ob der kurzen Distanz von 1.609 Metern von Beginn an allerbeste Karten, insbesondere nachdem sich die Top-Herausforderinnen Gian Luca Pasel (2/Marciano Hauber) und Dolly Pop (3/Rob de Vlieger) mit Galoppaden bereits auf den allerersten Metern selbst um alle Chancen gebracht hatten. Entsprechend selbstbewusst spulte Hercules Petnic an der Spitze sein Pensum ab und verabschiedete sich im Zieleinlauf zu einem überlegenen fünften Saisonsieg vor dem stets in seinem Windschatten auszumachenden krassen Außenseiter Goodspeed (4/Markus Bock) und Almeric du Clos (7/Andre Bakker).
Mit derselben Taktik setzte sich Bot in der Anfängerklasse mit Ibi Patria (5) durch. Die dreijährige Tochter der Stutenderby-Siegerin Ini Lou aus dem Besitz von Marion Jauß‘ Erben musste die Karten beim Debüt lange nicht aufdecken und ist nun die erste siegreiche Nachfahrin ihrer hoch veranlagten Mutter, die ihren größten Erfolg vor zwölf Jahren in der Saison 2008 verbuchte und später auch noch die Breeders Crown für sich entschied.
Gelungene Linkskurs-Premiere
Derlei Erfolge auf Jahrgangsebene kann Julnick Shark (8/Jochen Holzschuh) nicht aufweisen. Der Lets-Go-Sohn bestreitet mit fünf Jahren allerdings auch erst seine erste Saison und gilt dennoch als Hoffnungsträger. Immerhin hat der Wallach am Sonntag bereits seinen neunten Volltreffer gelandet, der zudem ein ganz außergewöhnlicher war. Julnick Shark holte sich das erste Linkskurs-Rennen bei Gelsentrab seit dem Bau der geschlossenen Tribüne im Jahre 1965.
Der Veranstalter hat sich entschlossen, den Pferden, die rechtsherum möglicherweise ihre Schwierigkeiten haben, im Westen eine Startmöglichkeit auf der großen Bahn zu geben und feierte eine gelungene Premiere mit drei entsprechenden Rennen, an denen auch der vierfache Prix-d’Amérique-Sieger Jos Verbeeck teilnahm. Dem belgischen »Hexer« gelang allerdings kein voller Erfolg. Er endete mit drei Außenseitern aus dem Trainingsquartier von Fred König auf den Plätzen sieben, zwei und vier.
White Phoenix für Kuhsträter
Mehr Grund zur Freude hatte Oldie Heinz Kuhsträter auf seiner Heimatbahn. Der mit 88 Jahren immer noch als Trainer verantwortlich zeichnende Krefelder schickte seinen White Phoenix (1) gleich zum Auftakt der Veranstaltung mit Jan Thirring in den Ring und durfte nach hartem Kampf gegen den 12:10-Favoriten Junior Kite (7/Rob de Vlieger) überraschend den ersten Jahressieg notieren.
Keinen Einfluss hatte dieser Coup auf den Ausgang der V6-Wette, die in den Rennen sechs bis elf entschieden wurde und dank einer Garantieauszahlung von mindestens 5.000 Euro eine lukrative Quote versprach. Dass diese mit 101.422:10 am Ende gleich sechsstellig ausfiel ist wohl hauptsächlich auf Gaillac de Vandel (8/Andre Bakker) zurückzuführen, der sich als 180:10-Außenseiter mit einem ungefährdeten Sieg gegen Herald Scott (2/Jeffrey Mieras) aus einer kleinen Schwächephase zurückmeldete.