++ München: Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen gewinnt Stefan Hiendlmeier vier Rennen, u.a. mit See the Moon den Daglfinger Weihnachts-Preis - Fünfter Schub-Treffer durch Fan d'Arifant mit Christoph Fischer ++ ++ Freitag: PMU-Abend in Wolvega mit Romanze (Michael Nimczyk), Villeneuf (Robbin Bot), Hirondina Queen (Tom Kooyman), Val de Loire (Nadina Adam) und Gigolo (Jaap van Rijn) sowie im Reiten Nora Transs R (Hannah Schmitz), Tara Mirchi (Carlin Swann), Heavenly Dreamgirl (Marlene Matzky) und Floris van Egmont (Ronja Walter) - Beginn 18:15 Uhr ++ ++ Sonntag: Letzter Renntag der deutschen Saison 2024 auf der Derbybahn mit dem finalen 20.000-Euro-Lauf der Gold-Serie - Zwei Mal Marie Lindinger und Tom Karten im direkten Duell - Beginn 13:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Im Prix de Bourgogne (120.000 Euro/2100 Meter) in Vincennes winken die nächsten vier Eintrittskarten für den Prix d'Amérique ++
Der Winter naht
30. Oktober 2017

Hauptrennen des Zweijährigen-Zirkel an dritter und sechster Stelle der Tageskarte am Nienhausen Busch - es war so einiges ungewöhnlich an diesem letzten Oktober-Sonntag im GelsentrabPark. Trotz der Zeitumstellung war so aber Tageslicht für die sportlichen Hauptereignisse sichergestellt, die jedoch nur eine überschaubare Resonanz in den Ställen gefunden hatten.

Bei den Damen, die ihre Winterfavoritin (oder, angelehnt an die Galopper, Winterkönigin) suchten, waren es nur sechs Stuten in der Starterliste, durch die mit Attest gestrichene Georgies Noble gar nur fünf Teilnehmerinnen, die damit alle einen sicheren Geldpreis mitgenommen hätten - da die klare Favoritin Isabella Boshoeve und die längste Außenseiterin Indigo Fashion jedoch am Turm landeten, blieben 2.500 Euro im Zirkel-Pool und wanderten nicht in Besitzerhände bzw. wurden als Trainer- und Züchterprozente ausgeschüttet.

Nagama ist die Winterfavoritin 2017

Dabei war die Gelegenheit günstig: Die bisher ungeschlagene BC-Siegerin Laura Vici war ebenso nicht am Start wie die zweifache BC-Zweite (Breeders Crown und Breeders Course) Nonas Kiss und die schnellste und gewinnreichste Zweijährige des Jahrgangs, Avalon Mists, die vor Wochenfrist das Breeders Course-Finale von Wolvega gewonnen hatte.

Damit sollte eigentlich der Weg frei sein für die Siegerin des Auktionsrennens und des Jugend-Preises, Isabella Boshoeve, doch die Ready Cash-Tochter patzte einmal zu Beginn des Rennens, fand dann Anschluss und konnte sogar die Führung übernehmen, bevor sie im zweiten Bogen ein weiteres Mal ansprang, eingangs des Schlussbogens ein drittes Mal und somit disqualifiziert wurde. Damit war der Weg dann tatsächlich frei für Nagama, mit der Christian Lindhardt unterstrich, dass nach dem gut geratenen M-Jahrgang (Motion Pure, Mac Smiley & Co.) auch der N-Jahrgang (mindestens mit Nonas Kiss, Nagama und Nothern Charm) des Gestütes Lasbek einige Ambitionen auf das große Geld in den Jahrgangsrennen 2018 haben darf.

Der Lasbeker Gestütstrainer hatte sich zunächst hinter Don't forget me an die Innenkante gelegt, nach dem zweiten Fehler von Isabella Boshoeve gegenüber das Kommando übernommen und bis ins Ziel verteidigt. Iris Flevo konnte noch einigermaßen folgen, Don't forget me musste für das dritte Geld in 23,8 nur noch Trab gehen.

Die in für diesen Geldpreis lächerlichen 20,2 / 2000 Meter siegreiche Lasbekerin gewann beim dritten Start ihr erstes Rennen. Beim Debüt war sie Vierte im Auktionsrennen, scheiterte in der Breeders Crown an einer Galoppade und belegte im Breeders Course-Vorlauf in Hamburg den dritten Rang. 12.050 Euro hat die Brioni-Tochter aus der Hermine nun auf dem Konto. Sie ist der Erstling der Hermine, die wiederum eine Halbschwester von Northern Charm ist. Beide stammen damit aus der Mutterline von Timberland, was in Bezug auf Nagama interessant ist - denn dieser ist über Brioni auch ihr Großvater!

 

Stuten-Preis des Winterfavoriten

Dotierung: 17.500 € | Distanz: 2.000 m | Autostart | Startzeit: 14:41 Uhr

1. Nagama Christian Lindhardt 2.000 m 1:20,2 16
2. Iris Flevo Jeffrey H. Mieras 2.000 m 1:20,4 165
3. Don't forget me Robbin Bot 2.000 m 1:23,8 89
Isabella Boshoeve Dion P. Tesselaar 2.000 m dis.r. 18
Indigo Fashion Jaap van Rijn 2.000 m dis.r. 244
Nichtstarter: Nr.4 Georgies Noble (Attest)
 
Einlauf: 6-5-3 Richterspruch: Überlegen, 2½ - W
Sieg: 16:10 --- Platz: 20 - 28:10 --- ZW: 101:10 --- DW: 523:10

 

Mister F Daag ist der Winterfavorit 2017

Einen Doppelsieg von Günter Herz als Besitzer und Züchter vereitelte im Hauptrennen der Hengste und Wallache Mister F Daag, der sich nach seinem Sieg in der Breeders Crown auch den Winterfavoriten holte und damit formal der Jahrgangsprimus ist. Im Orakel der Zweijährigen hatte Northern Charm ihn genau auf der Linie abgefangen und kalt erwischt, heute war Robin Bakker besser auf der Hut.

Der Niederländer übernahm mit dem Favoriten schnell das Kommando, während sich Christian Lindhardt mit Northern Charm an die Innenkante verkrümelte und dort lange eingesperrt war, zunächst als Dritter innen und dann auf der Gegenseite am Ende des kompakten Feldes, als die Gegner aufrückten. Auf der Zielgeraden legte der Lasbeker dann einen veritablen Speedwirbel hin, kam aber nur auf anderthalb Längen an den souverän siegenden Mister F Daag heran.

Der Conway Hall-Sohn aus der Miss Love siegte in 17,4 / 2000 Meter und steigerte seine Jahresgewinnsumme um 10.000 auf 28.323 Euro. Es war der zweite Sieg bei dritten Start (BC-Sieg, Ehreplatz im Orakel) und die gelungene Revanche an Northern Charm, der acht Tage nach seinem Ausflug nach Örebro auch in der Niederlage zu gefallen wusste. Beide Pferde wird man sich auf dem Weg zum Derby 2018 merken müssen!

Mister F Daag könnte die unheimliche Serie des Team Paul Hagoort / Robin Bakker fortsetzen - wie man das Deutsche Traber-Derby gewinnt, weiß aktuell wohl niemand besser als dieses Team. Hinter Mister F Daag stehen Züchter Jean Huls und Besitzer Joseph Vanduffel.

 

Preis des Winterfavoriten

Dotierung: 20.000 € | Distanz: 2.000 m | Autostart | Startzeit: 15:54 Uhr

1. Mister F Daag Robin Bakker 2.000 m 1:17,4 19
2. Northern Charm Christian Lindhardt 2.000 m 1:17,6 27
3. Zarch Wise As Roland Hülskath 2.000 m 1:17,6 47
4. Innovation Love Danny Brouwer 2.000 m 1:17,7 173
5. Very Impressive S Cees F. Kamminga 2.000 m 1:17,9 251
6. Cesare W Kurt Roeges 2.000 m 1:18,6 702
Kjeld von Haithabu Jochen Holzschuh 2.000 m dis.r.agh 72
 
Einlauf: 2-4-3 Richterspruch: Leicht, 1½ - ½ - ½ - 2½ - 7
Sieg: 19:10 --- Platz: 13 - 16:10 --- ZW: 49:10 --- DW: 152:10

 

Mit der ELE-Trophy gab es ein weiteres sportliches Highlight an diesem Sonntagnachmittag: Cees Kammingas Noble Dolly bestätigte ihren Hamburger Sieg aus dem Klass I-Vorlauf, siegte leicht in flotten 15,0 / 2000 Meter und nahm mit 5.000 Euro immerhin den zweithöchsten Scheck ihrer Karriere mit.

 

ELE-Trophy 2017

Dotierung: 10.000 € | Distanz: 2.000 m | Autostart | Startzeit: 17:07 Uhr

1. Noble Dolly Cees F. Kamminga 2.000 m 1:15,0 28
2. Everton Rick Ebbinge 2.000 m 1:15,3 80
3. Dean Bros Dion P. Tesselaar 2.000 m 1:15,4 173
4. Tequila F. Stefan Schoonhoven 2.000 m 1:15,4 55
5. Juan Christian Lindhardt 2.000 m 1:15,4 154
6. Europoort Pride Kurt Roeges 2.000 m 1:15,7 45
7. Major Brown Ruud Pools 2.000 m 1:15,7 49
8. Ginger Heldia Michael Nimczyk 2.000 m 1:16,1 120
9. Gigant Greenwood Roland Hülskath 2.000 m 1:16,3 456
10. Amiral de Retz Jochen Holzschuh 2.000 m 1:16,3 196
 
Einlauf: 3-9-5 Richterspruch: Leicht, 2½ - 1 - K - K - 3
Sieg: 28:10 --- Platz: 20 - 24 - 34:10 --- ZW: 174:10 --- DW: 1527:10

 

Fotos: GelsentrabPR / Sabine Sexauer (www.traberfoto-sx.de)

(30.10.2017)