Obwohl Michael Nimczyk das Los der drei Zweitplatzierten gewann, wählte der Goldhelm für den Endlauf bewusst die zweite Reihe, denn so erhielt er ausgangs der ersten Kurve, die vorne in 8er-Tempo absolviert wurde, die angestrebte Innenlage. Leider flaute die Pace nun spürbar ab, worauf Cash Hanover bei der finalen Tempoverschärfung passen musste. Michael Nimczyk verstand die Signale seines Schützlings und nahm sofort die Hände herunter. Dennoch blieb der Love-You-Sohn, der zum ersten Mal zwei Rennen an einem Tag bestritt, erneut unter 1:11.
Deutschland ging im 110.000-Euro-Finale des Sweden-Cups, das der elfjährige Italiener Arazi Boko mit Alessandro Gocciadoro gewann, dennoch nicht leer aus. Der ebenfalls von Love You abstammende Lasbeker Jairo, der bis heute nur ein einziges Mal in seinem Heimatland lief, trabte im dritten Vorlauf mit 1:09,8 neuen deutschen Rekord für Wallache (bisher Banks und Bagley 1:09,9), wurde aber fatalerweise nur Dritter, erhielt dadurch eine Außennummer in erster Reihe und musste im Endkampf von weit hinten ansetzen. In 1:10,6 sprintete der Siebenjährige mit Joakim Lövgren immerhin noch auf Rang fünf.
Zwischen den Vorläufen und dem Finale waren es zwei vierjährige Stuten, die die zahlreich erschienenen deutschen Fans jubeln ließen.
Erst gewann die im Vorjahr im Stuten-Derby so unglücklich gescheiterte Alegra B. dank einer couragierten Fahrt von Conny Lugauer für die Münchner Farben von Thomas Berchtold und Hannelore Weber-Berchtold, die auch Züchter der Andover-Hall-Tochter sind, ein mit rund 200.000 Kronen dotiertes Stutenrennen. Beim überlegenen Start-Ziel-Erfolg steigerte sich Alegra B. auf 1:12,2 / 2140
Meter. Leider nur moralische Siegerin war im direkten Anschluss Voyage d'Amour. Nach einem kapitalen Startfehler stürmte die Stute von Mike Lenders, die in Hamburg das Schwarzer-Steward-Rennen dominiert hatte, vom Ende des zwölfköpfigen Feldes noch auf Rang drei, holte sich mit 1.13,4 / 2140 Meter aber immerhin eine neue Marke. Die 500.000-Kronen-Prüfung gewann der holländische Champion Rick Ebbinge mit seiner Paradestute Gina Schermer.
Nach der Streichung von Portland, der mit Fieber in seiner Box in Neritz steht, in der Vierjährigen-Elite, ruhen am Sonntag nun alle deutschen Hoffnungen auf Orlando Jet und Rudi Haller. Im zweiten Vorlauf des Solvalla Elitloppets, der inoffiziellen Sprinter-WM, treffen die beiden auf Hochkaräter wie Propulsion und Ringostar Treb. Alle deutschen Daumen sind gedrückt!!!