Aus einem Tombola-Erlös hatten die drei norddeutschen Besitzer-, Züchter und Trainervereine ein Sponsoring für einen Nachwuchswettbewerb ausgelobt. Die Idee wurde vom Hamburger Trab-Zentrum nicht nur aufgegriffen, sondern auch besonders unterstützt – durch Übernahme der Rennpreise, Startgeld und Verzicht auf Einsätze. Die Vereine übernahmen die Anreise, Übernachtung und das vorabendliche Rahmenprogramm der eingeladenen Nachwuchsfahrer und -fahrerinnen.
Maren Hoever und Stephan Ulrich, die Vorsitzenden der beiden norddeutsche Züchter- und Besitzervereine, hatten die Organisation übernommen. Tatkräftig unterstützt wurden sie dabei von ihren Vorstandskollegen und Vereinsmitgliedern. Trabertrainer Timo Bolln übernahm die Rolle des Teambetreuers und begleitete den Nachwuchs am Vorabend sowie am Renntag selbst. Maren Hoever äußerte sich dazu im Rahmen der Siegerehrung: „Es war ein hartes Stück Arbeit und lief teilweise sehr zäh. Gern hätten wir auch den zweiten Lauf durchgeführt, leider gab es dafür nicht genügend Pferde. Die Nachwuchsfahrer und –fahrerinnen haben sich sehr gut verkauft, im Rennen und in den Interviews. Das hat Spaß gemacht! Wir würden uns freuen, Nachahmer zu finden und es auch hier wiederholen zu können.“
Interview vor dem Rennen (Kevin Grüll)
Es entspricht dabei dem Selbstverständnis „wenn schon, dann richtig“, es bei Veranstaltung eines solchen Wettbewerbs nicht unter einer „Deutschen Nachwuchs-Meisterschaft“ zu machen. Dem Stellenwert des Rennens tat dies sicherlich gut, auch wenn nicht vergessen werden darf, dass ähnliche Rennen auch in anderen Regionen stattfinden – als Beispiele seien das „Elisabeth Mann-Nachwuchs-Championat“ in Bayern (und zum Breeders Crown 2015 in Berlin) oder die „Deutsche Nachwuchsmeisterschaft“ während der Derbywoche in Berlin genannt.
Ursprünglich waren zwei Rennen ausgeschrieben, doch nur ein Lauf kam zustande. Da Chakaka dem Rennen mit Attest fernblieb, konnte Philipp Caternberg nicht am Rennen teilnehmen. Der Nachwuchs-Champion 2014 nahm es sportlich und konnte es als erfahrenster Teilnehmer sicher am ehesten verschmerzen – obgleich er mit Chakaka erste Chancen gehabt hätte.
Die sieben verbliebenen Nachwuchsfahrer und -fahrerinnen Christina Meyer, Lea Ahokas, Aylin Müller, Sarah Wiehe, Jordan Haarig, Kevin Grüll und Meiko Bockmann lieferten sich ein sehenswertes und spannendes Rennen. Der lange führende Kubi Kievitshof (Jordan Haarig) musste sich erst auf den letzten Metern der Attacke von Dithmarscherin (Christina Meyer) geschlagen geben, die mit einem Kopfvorteil gewann. Dritter wurde der im Speed eingesetzte Raffaello HP (Lea Ahokas).
Im Winner Circle gab es dann eine Premiere in doppelter Hinsicht, denn sowohl Christina Meyer als auch die von ihr pilotierte Dithmarscherin hatten ihren ersten Sieg überhaupt erzielt. Die Freude bei der Auszubildenden war groß: „Heiner Christiansen hatte mir vorher gesagt, dass sie einen guten Speed gehen kann, aber dass sie dann so super durchgezogen hat, hat mich auch überrascht. Als auf der Gegenseite die Pferde von hinten kamen, habe ich es einfach riskiert und bin losgefahren.“
Die frischgebackene „Deutsche Nachwuchsmeisterin“ bedankte sich bei den Organisatoren: „Wir hatten ein wunderbares Abendessen, alles war toll organisiert. Danach sind einige von uns noch auf eine kleine Kneipentour gegangen, das war ein super Abend! Und uns wurden wirklich gute Pferde zur Verfügung gestellt, damit hatten wir gar nicht gerechnet.“
Die Organisatoren und Teilnehmer würden sich freuen, wenn Veranstaltungen dieser Art auch in Zukunft in allen Regionen Traber-Deutschlands stattfinden und dem Nachwuchs eine solch exponierte Plattform geben würden.
Foto: Uwe Stelling (www.foto-stelling.de)
(21.03.2016)