Los ging es am Karfreitag in Berlin-Mariendorf mit dem den Amateuren vorbehaltenen Fritz Brandt-Rennen. Die amtierende deutsche Amateurmeisterin Dr. Marie Lindinger, die im Vorjahr mit der Derby-Meisterschaft der Amateure einen weiteren Hochkaräter gewinnen konnte, drückte dem Rennen dabei eindrucksvoll ihren Stempel auf.
Die Tierärztin aus Aschheim bei München gewann beide Vorläufe, steuerte sowohl Let's win als auch den als schwierig geltenden Tyrolean Dream zum Sieg. Ersterer war dabei Co-Favorit und wies die am Toto höher eingeschätzte Holly go lightly (Linda Matzky) in die Schranken, Tyrolean Dream war mit 18:10 klar favorisiert und wurde dieser Rolle gegen Co-Favorit Ingmar Flevo (Jörg Hafer) auch mehr als gerecht.
Im Finale entschied sich Dr. Marie Lindinger dann erwartungsgemäß für Tyrolean Dream und überließ die Fahrt mit Let's win ihrer Mutter Renate. Aus dem ersten Band übernahm Lindinger junior dann sofort das Kommando und wischte alle möglichen Sorgen bezüglich des Bänderstarts der bei 24:10 nicht kleinen Anhängerschaft sofort weg. Marlene Matzky manövrierte dahinter Peaches Diamant in den Rücken des Piloten und hatte damit bereits am Start den Grundstein für den Ehrenplatz gelegt. Auf der Tribünengeraden rückte Let's win außen auf und begleitete den Stallgefährten, musste dem Pensum dann auf der Zielgeraden Tribut zollen.
Tyrolean Dream gewann überlegen, Peaches Diamant hielt dahinter den Ehrenplatz fest, den sich der speedige Ingmar Flevo fast noch geschnappt hätte. Als bestes Pferd aus dem Zulagenband wurde General Eck Vierter vor Let's win.
Drei Starts und drei Siege einer Fahrerin im Fritz Brandt-Rennen, das zuletzt eine Männer-Domäne war – Dr. Marie Lindinger und auch die zweitplatzierte Marlene Matzky gaben dem Amateurklassiker eine deutliche weibliche Note!
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Am Ostermontag blickte Traberdeutschland dann vor allem nach Hamburg, wo das Schwarzer Steward-Rennen mit drei Vorläufen und einem 15.000 Euro-Finale wartete. Angesprochen wurden dabei vor allem Pferde aus niedrigen Gewinnsummenklassen, das Schwarzer Steward-Rennen ist bekannt als Sprungbrett für etwas spätberufene Cracks, wie Banks und Paymybills Diamant – Sieger der Vorjahre.
Alle Vorläufe folgten dem gleichen Muster: Michael Nimczyk übernahm auf der Kurzstrecke schnell das Kommando und führte das Feld bis in den Einlauf. Zum Sieg reichte es jedoch „nur“ einmal, denn im ersten Vorlauf wurde Pathos noch von Easypeasy Rhythm (Arnold Mollema) überlaufen, im zweiten Vorlauf wurde Prince of Persia am Ende des Tempolaufs in 13er Zeit zu müde, um die Attacke von Fast and Furious (Kornelius Kluth) abzuwehren. Beim dritten Versuch klappte es dann, Lighten up Today widerstand bis zum Pfosten allen Attacken und schlug Adriano BR (Erwin Bot). Dabei musste im dritten Vorlauf zunächst ein Fehlstart überstanden werden, der die Nerven der Pferde und Fahrer strapazierte.
Im Finale wiederholte sich das Fehlstart-Drama, garniert noch mit einem Geschirrdefekt (bzw. Reifenschaden) bei Adriano BR, was Prince of Persia mit einer Startgaloppade beim gültigen Versuch quittierte. Michael Nimczyk saß hinter dem Co-Favoriten, während Trainer Michael Larsen den von ihm trainierten Lighten up Today steuerte. Vielleicht beflügelt vom Sieg mit Banks nahm Larsen sein Schicksal selbst in die Hand, übernahm zeitig die Führung und wehrte auf der Zielgeraden die Attacke von Tempel LB, der durch die Todesspur ein starkes Rennen lief, souverän ab. Ulrich Mommert konnte als Besitzer also dennoch jubeln, nachdem seine nominelle Nummer 1 am Start ausgefallen war. In 15,8 / 2200 Meter Autostart gewann Lighten up Today sicher mit einer Länge vor Tempel LB (Karel Gerrits) und Easypeasy Rhythm (Arnold Mollema). Top-Favorit Fast and Furious fand nie gut in die Partie und musste sich am Ende mit Rang fünf begnügen.
Für Michael Larsen war es der erste Sieg im Schwarzer Steward-Rennen als Fahrer, als Trainer hatte er es bereits mit Banks gewonnen, musste seinerzeit aber aus gesundheitlichen Gründen Thorsten Tietz als Catchdriver die Fahrt überlassen. Jener Banks absolvierte, wie schon oben erwähnt, im Rahmenprogramm sein Jahresdebüt und gewann in 12,4 / 1680 Meter gegen Tano Bork. Euphorie löste die Leistung beim Trainer zwar nicht aus, aber Michael Larsen sieht Banks auf einem guten Weg in Richtung alter Bestform.
Fotos Berlin: Marius Schwarz (www.traberpixx.de)
Fotos Hamburg: HTZ PR / Uwe Stelling (www.foto-stelling.de)
(29.03.2016)