Eckhardt Drees ist dem Trabrennsport bereits sein ganzes Leben eng verbunden. Am 8. Februar 1946 geboren und in Everswinkel aufgewachsen, begleiteten er und seine ältere Schwester Rita den Onkel schon früh bei der Morgenarbeit, die damals in Gelsenkirchen und Hamburg stattfand. Der ehemalige Amateur Erich Speckmann war ins Profilager gewechselt und unterhielt neben dem Gestüt im heimatlichen Everswinkel, zwischen Münster und Warendorf gelegen, Rennställe in Gelsenkirchen und Hamburg.
Während seine Schwester nach einer kaufmännischen Ausbildung in die Verwaltung des Trabrennsports wechselte und die Leinen selbst konsequent nur in Amateurfahren in die Hand nahm – das bekanntermaßen mit großem Erfolg – entschied sich Eckhardt Drees, nach seinem Abitur in Münster eine Ausbildung zum Berufsfahrer zu absolvieren. Erich Speckmann war dabei naturgemäß sein Lehrherr und übertrug seinem Neffen schnell Verantwortung. Nach Eckhardt Drees absolvierte im Übrigen noch ein gewisser Heinz Wewering seine Ausbildung bei Erich Speckmann.
Als Trainer betrieb Eckhardt Drees jahrzehntelang einen Stall auf der Gelsenkirchener Trabrennbahn und gehörte dort auch dem Vorstand an. Als Funktionär war er darüber hinaus im Trainerverband aktiv, noch heute ist er Stellvertreter des Vorsitzenden Willi Rode. In Lüdinghausen engagierte er sich beim dortigen Rennverein, der viele Jahre erfolgreich C-Bahn-Rennen auf dem Westfalenring durchführte, auf dem heute nur noch Motocross-Rennen stattfinden.
Seit über 40 Jahren betreibt das Ehepaar Erika und Eckhardt Drees in Lüdinghausen-Seppenrade einen Trainingsstall. Zunächst parallel zum Rennstall in Gelsenkirchen, inzwischen stellt der Hof im Münsterland das Zentrum der Trainertätigkeit von Eckhardt Drees dar.
In den 70er, 80er und 90er Jahren stehen zahlreiche Zuchtrennsiege für Eckhardt Drees als Trainer und Fahrer zu Buche. Liebelein, Wicky Hazelaar und Match Hanover seien als Beispiele genannt. Das beste Pferd, das er nach eigener Aussage je pilotiert hat, war dabei der unvergessene Brendy. Mit dem einstigen Aushängeschild des deutschen Trabrennsports Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre gewann Drees einen Vorlauf zum renommierten Gold-Pokal.
2.322 Siege als Trainer finden sich in der Statistik, 960 Mal war er selbst als Fahrer erfolgreich. Regelmäßig pilotiert seine Schwester die von ihm trainierten Pferde mit großem Erfolg in Amateurfahren. Seinen Ruf, besonders komplizierte Fälle lösen zu können, unterstreicht zum Beispiel Chouchou. Der Wallach hatte eine schwere Sprunggelenksverletzung und einen hartnäckigen Hornspalt hinter sich, doch die ruhige Wiederaufbauarbeit im Stall Drees zeigte Früchte: Chouchou wurde 2008 (13 Siege) und 2009 (7 Siege) jeweils Pferd des Jahres in Gelsenkirchen. Neben Rita Drees, die mit ihm viele Amateurfahren gewann, trug auch Susanne Koch, seit mehr als einem Jahrzehnt Berufsfahrerin im Stall Drees, entscheidend zum Titel bei – die beiden waren in diesen Jahren in Trabreiten kaum zu schlagen.
In den vergangenen Jahren hat Eckhardt Drees den Fokus auf Frankreich gelegt, mit Ukim du Rouet (Foto links, mit Rita Drees) und Sentimentale, beide in Familienbesitz, gelangen zahlreiche schöne Siege im Nachbarland. Mit Celebre du Biwetz, den Drees 2013 auf einer Jährlingsauktion in Frankreich erwarb, steht der nächste Kandidat in den Startlöchern – im Herbst 2015 gelang beim Debüt sogleich ein voller Erfolg, inzwischen hat sich der Wallach auch für Rennteilnahmen in seinem Heimatland qualifiziert.
Wir gratulieren Eckhardt Drees herzlich zum 70. Geburtstag und wünschen weiterhin „Hals & Bein“!
(08.02.2016)