Christoph Pellander: Wir beginnen mit einem Rückblick: 2015 war die erste Saison nach der Ära Winrace/RSM – es gab zum Glück nicht den Ende 2014 befürchteten Zusammenbruch des deutschen Trabrennsports, aber auch noch keine großen Veränderungen. Was ist das Fazit nach dem Vermarkterwechsel?
Heinz Tell: Winrace bzw. die Rennsportmanagement GmbH hat jahrelang maßgeblich die Geschicke des Trabrennsports in Deutschland beeinflusst und dann im Oktober 2014 erklärt, „wir ziehen mal eben den Stecker“ zum 31.12.2014 – da war es für uns natürlich die wichtigste Aufgabe, dass am 1. Januar 2015 die Lampen wieder angegangen sind. Das ist passiert, nach außen war dabei keine allzu große Veränderung zu spüren. Es ist uns geglückt, gemeinsam mit dem neuen Vermarkter German Tote und den beteiligten Rennveranstaltern, den deutschen Trabrennsport am Leben zu erhalten. Es ist richtig, dass es noch keine großen Schritte nach vorn gab – 2015 war das Jahr der Konsolidierung, die Grundlagen für die weitere Entwicklung wurden gelegt.
Es ist immer wieder von einem Graben zwischen Hamburg und Berlin zu hören. In einer Sitzung des Hamburger Trab-Zentrum war zu hören, dass die Kommunikation mit dem HVT gestört sei. Wie ist da die Sichtweise des HVT? Aus Hamburg hört man, Berlin und Gelsenkirchen würden bevorzugt und die Hamburger hätten keine Chance?
Ich widerspreche dieser Darstellung. Dem war nicht so und dem ist nicht so. Wir haben uns einem Dialog mit Hamburg nie verschlossen. Wir hatten allerdings Schwierigkeiten, die verschiedenen Stimmen, die wir aus Hamburg gehört haben, zuzuordnen und zu gewichten. Wir wussten oftmals nicht, wer für wen und insbesondere mit welcher Handlungsvollmacht gesprochen hat. Zum Beispiel bekamen wir erst eine Zusage zur Teilnahme an den PMU-Rennen sowie am Programm der Gehobenen Rennen, dann kam plötzlich eine Absage. Nach den Neuwahlen wurde der Gesprächsfaden mit dem neuen Vorstand wieder aufgenommen, hier gebührt vor allem Niels Thomsen Dank, der sich dabei sehr stark eingebracht hat. Danach fanden sowohl Gehobene Rennen als auch PMU-Rennen in Hamburg statt. Gegen Ende des Jahres 2015 wurde dann überraschend der PMU-Renntag am 20. Dezember abgesagt, wir mussten hier kurzfristig einen Ersatz finden – der Renntag fand nun in Gelsenkirchen statt. Dann erfuhren wir, dass in Hamburg für 2016 weder Interesse an PMU-Veranstaltungen noch an den Gehobenen Rennen bestehe. Mit der Absage des 20. Dezember wurden Fakten geschaffen. Nun hören wir aus Hamburg Beschwerden, dass die PMU-Renntage 2016 bereits vor der Terminkoordinierungssitzung im November vergeben gewesen seien – auch dies stimmt nicht. Die Rennen im Januar wurden vorab festgelegt, da diese sechs Wochen vor Jahresende fixiert sein mussten, um die Übertragungen nach Frankreich zu sichern. Dass nach der Absage des 20. Dezember Interesse an PMU-Rennen im Januar bestehen würde, war nicht zu erwarten. Deswegen wurden diese Januar-Termine nach Gelsenkirchen, Berlin und München vergeben.
Weil man davon ausgehen kann, mit diesen Partnern zuverlässig zusammenarbeiten zu können?
Erstens das, und zweitens kann man nach Frankreich nicht vermitteln, dass ein Rennverein den 20. Dezember als Termin zurückgibt und dann im Januar veranstalten möchte. Hier benötigen wir verlässliche Vereinbarungen.
Vielen Aktiven ist das Prinzip PMU noch nicht transparent. Was bedeutet es konkret, wenn eine PMU sich mehrheitlich am deutschen Vermarkter German Tote beteiligt, was sind die Ziele der PMU und was hat man mit dem deutschen Wettmarkt vor?
Das Wettgeschäft in Europa stellt sich neu auf. Die PMU ist mit einem Umsatz zwischen 10 und 11 Milliarden Euro einer der größten Wettkonzerne der Welt und ein Global Player in diesem Bereich. Wenn man nun überlegt, dass wir im Trabrennsport im letzten Jahr 20 Millionen Euro Wettumsatz generiert haben, im Galoppbereich 30 Millionen Euro – also insgesamt 50 Millionen Euro im Pferdesport in Deutschland, einem Land mit über 80 Millionen Einwohnern, dann ist das nach Auffassung der PMU verständlicherweise ein Markt, der entwicklungsfähig ist. Die Eigentümer der PMU, Cheval Francais und France Galop, stellen sicher, dass ein festgelegter Teil des Profits der PMU zurückfließt in die Grundlage des eigentlichen Kerngeschäfts, also der Galopper- und Traberzucht bzw. Galopp- und Trabrennen zugutekommt. Darin liegt die Zukunft für uns, denn nur mit einem starken Partner an unserer Seite wird es gelingen, das stationäre Vertriebsnetz zu entwickeln, perspektivisch beispielsweise einen Fernsehkanal zu etablieren und vor allem den Besitzern und Züchtern in Deutschland gesicherte Einnahmen in Aussicht stellen zu können.
Es war geplant, im Jahr 2016 alle Regionen und alle Bahnen von den PMU-Rennen profitieren zu lassen. Auch auf den sogenannten kleinen Bahnen finden im kommenden Jahr Lunch Races statt, also vier PMU-Rennen zur Mittagszeit. Wie sieht die Finanzierung aus – es soll einen Pool geben, aber ist diese Finanzierung gesichert?
Es war schon in der Vergangenheit so, dass in der Regel kein Rennveranstalter erhöhte Aufwendungen bei einem PMU-Rennen gegenüber einem normalen Rennen hatte. Mönchengladbach beispielsweise musste bei seinen PMU-Rennen keinen höheren Beitrag leisten, als bei einem normalen Rennen, das mit 1.000 Euro dotiert ist. Der Rest wird aus dem angesprochenen Pool finanziert. Es hat somit für keinen Veranstalter ein Risiko in Bezug auf die Finanzierung der PMU-Rennen gegeben.
Im Jahr 2016 gehen wir von über 60 PMU-Renntagen aus – kann es da nicht sein, dass der Pool irgendwann nicht mehr ausreicht?
Das ist ein Problem, vor dem wir aktuell stehen. Der Vertrag über die Beteiligung der PMU an German Tote wurde erst im Oktober unterzeichnet. Zu diesem Zeitpunkt waren die PMU-Renntage mit sieben oder acht Rennen für das Jahr 2016 bereits weltweit auf die Partnerländer der PMU verteilt. Trotzdem wollten die Franzosen eine aktive Hilfestellung für Deutschland geben, um die strategische Partnerschaft mit Leben zu füllen. Die Anzahl der PMU-Rennen in Deutschland sollte signifikant erhöht werden, weil durch das Ausloben der erhöhten Rennpreise an die Besitzer, Züchter und Aktiven vor allem Pferde des Alltagssports erreicht werden und damit die Basis der Sportes erhalten bleibt. Dies war nur über die Lunch-Renntage möglich. Diese Lunch-Renntage sind natürlich schwerer zu organisieren als normale Vollrenntage. Bei der Terminkoordinierungssitzung Ende November in Berlin haben wir mit den Rennveranstaltern vereinbart, dass an diesen Tagen auch nur diese vier Rennen zur Austragung kommen sollen, um Kosten zu sparen. Es geht hier primär darum, die durch diese Rennen möglichen Preisgelder – die ja durch die französischen Wetter finanziert werden – an die deutschen Besitzer und Züchter weiterzugeben.
Von dem über die PMU generierten Umsatz werden 3% Provision gezahlt, aus denen der größte Teil der Rennpreise – bei den Lunch-Races sogar zu 100 % - finanziert wird. Über das Jahr gibt es natürlich bessere und schlechtere Renntage. Deswegen ist die Bildung eines Pools für den notwendigen Ausgleich unerlässlich. In diesen Pool fließen Überschüsse von erfolgreichen Renntagen mit guten Umsätzen, andersherum wird Geld aus dem Pool verwendet, wenn der 3%-Provisionsanteil des Umsatzes an einem anderen Renntag nicht zur Deckung der Aufwendungen reicht.
Wie zufrieden bist Du mit den Terminen?
Nicht sehr zufrieden. Wir hätten lieber mehr Vollrenntage gehabt. Die Lunch Races rechnen sich im Sommer kaum, im Winter sieht es da aber besser aus. Aber wir haben nun mal 40 dieser Termine angeboten bekommen. Das sind 160 Rennen mit einer Dotation von mindestens 4.500 Euro plus Züchterprämie, auf die wir uns hier zunächst verständigt haben. Wir sprechen hier also über fast 800.000 Euro an Rennpreisen und Züchterprämien, die den deutschen Aktiven zugutekommen. Wir wollen das nach dem Vorbild der schwedischen Lunch Races mit einem möglichst geringen Kostenblock erreichen: Rennleitung, Startwagen, Treckerfahrer, dazu die Aktiven-Casinos – das sollte reichen, um einen solchen Renntag durchzuführen. Es müssen keine Tribünen geheizt, keine Gastronomie mit vollem Personaleinsatz angeboten und auch nicht der komplette Toto-Bereich geöffnet werden. 2016 geht es uns darum, Strukturen zu erhalten. Wir hatten im letzten Jahr noch 3.000 Startpferde, in diesem Jahr weniger als 2.500 – wir sind dabei, unsere Kampagnenfähigkeit zu verlieren. Wir haben 60 PMU-Veranstaltungen, insgesamt reicht der Pferdebestand für 160 bis 180 Renntage – nicht mehr. Wir kriegen nur dann Provisionen aus Frankreich, wenn wir auch unser Produkt abliefern. Wir müssen diese Rennen veranstalten und dabei gleichzeitig Besitzerstrukturen erhalten. Was uns wirklich weh tut, ist die Abstimmung mit den Füßen: Dass Besitzer ihre Pferde verkaufen, keine neuen mehr anschaffen und mit dem Trabrennsport aufhören. Wir wollen Ihnen zeigen, dass es wieder auskömmliche Rennpreise gibt – so hoch, wie eigentlich nicht mal zu den besten Zeiten des deutschen Trabrennsports. Insgesamt werden wir allein über die PMU-Rennen 2016 mehr als 1,5 Millionen Euro an Rennpreisen und Züchterprämien an Besitzer, Züchter und Aktive auszahlen – über die wir sonst nicht verfügen würden.
Aber die zur Verfügung stehenden Pferde sind begrenzt, gerade im Winter. Da wäre es doch umso wichtiger, dass der Norden integriert wird und es so zu einer gleichmäßigen Verteilung und Lösung des Startpferdemangels kommt.
Bei der schon erwähnten Sitzung Ende November in Berlin hatten wir 54 PMU-Termine zu vergeben – einige gute, einige weniger attraktive. Der Vorschlag war, alle vier Regionen gleichermaßen zu berücksichtigen. Die Regionen hätten jeweils ca. 10 Lunch-Renntage sowie zwei PMU-Renntage am Sonntag erhalten sollen. Die verbleibenden attraktiven Termine sollten dann ebenfalls gleichmäßig verteilt werden. Zunächst gab es Konsens bei den Rennveranstaltern, dass es PMU-Renntage nur paketweise gibt und kein Rosinenpicken möglich ist. Durch den Ausstieg Hamburgs stellt sich das Ergebnis nun natürlich anders dar als geplant. Die Argumente der Hamburger kann ich dabei nicht nachvollziehen. Natürlich muss ein Vertrag geschlossen werden, das war vorab bekannt und der Vertrag liegt nicht nur Hamburg seit langer Zeit vor, sondern wurde auch von allen anderen Veranstaltern unterzeichnet. Dazu muss sich der Veranstalter verpflichten, Bilder der Rennveranstaltung zur Verfügung zu stellen, damit diese über Equidia gesendet werden können. Das war aus Hamburger Sicht ein großes Problem. Im Nachgang wird nun angeführt, es seien PMU-Renntage schon vorab vergeben gewesen. Das ist wie beschrieben korrekt für die Januar-Termine, dazu den Grand Prix de Gelsenkirchen im Oktober, der als Teil der Tour Européenne fix terminiert ist. Darüber hinaus wurde nur der Eröffnungstag der Derby-Woche, an dem die Europameisterschaft der Profi-Trabrennfahrer stattfindet, die neben Equidia idealerweise auch über den schwedischen ATG-TV-Kanal zu sehen und zu bewetten sein und damit ein europaweites Event werden soll, und ein Tag im Zusammenhang mit der Breeders Crown nach Berlin vergeben (Anm. d. Redaktion: Dieser Termin ist inzwichen nicht mehr aktuell).
Gibt es denn noch Gespräche mit dem Hamburger Trab-Zentrum über PMU-Rennen 2016?
Nein, die Erklärung der Hamburger war eindeutig: "Wir haben daran kein Interesse und nehmen daran nicht teil, genauso wie an den Gehobenen Rennen." Wir finden das außerordentlich schade. Mittlerweile sind alle Termine vergeben und den Franzosen mitgeteilt, eine Änderung halte ich für nicht mehr realistisch. Wir werden uns aber für den Norden intelligente Lösungen einfallen lassen, zum Beispiel in Form von Transportkostenzuschüssen für Pferde, die auf einer norddeutschen Trainingsliste stehen und in PMU-Rennen unplatziert sind. Wir wollen in jedem Fall die norddeutschen Besitzer und Aktiven bei der Stange halten und die Strukturen dort erhalten, auch sie sollen an diesen attraktiven Möglichkeiten partizipieren können.
Kommen wir zu den Gehobenen Rennen: Insbesondere die Jahrgänge der vierjährigen und älteren Pferde sind hier problematisch. Wird es im kommenden Jahr Anpassungen geben?
Wir haben ja im abgelaufenen Jahr erleben müssen, dass der Fünf- bis Siebenjährigen-Zirkel nicht zustande gekommen ist. Mit Hilfe der Aktiven haben wir dann einen Vier- und Fünfjährigen-Zirkel konzipiert, der qualitativ sehr überzeugt hat. Die Rennen in diesem Zirkel waren großartig. Dass die Beginners- und Stutenläufe dann zum Teil nicht stattgefunden haben, ist natürlich äußerst schade. Aber ich glaube, dass der Weg an sich richtig war und wir werden diesem Konzept noch eine Chance geben. Bei den Zwei- und Dreijährigen hatten wir genügend Nennungen, trotzdem sind leider einige Rennen mangels ausreichender Starter ausgefallen. Das ist ebenfalls schade – aber mehr als anbieten kann man die Rennen schließlich nicht, Pferde starten müssen die Besitzer schon selber. Wir haben hier aber aktuell auch noch ein anderes Problem: Wir brauchen Veranstalter, die bereit sind, sich an diesem Programm zu beteiligen – damit tun wir uns im Moment schwer. Das Konzept für Gehobene Rennen steht und liegt den Rennvereinen vor. Doch viele haben ganz einfach Probleme damit, ihren Anteil an den Preisgeldern dieser Rennen aufzubringen.
Wir haben bei den Gehobenen Rennen einige Modifikationen vorgenommen – so sollen 2016 die Rennen nach Breeders Crown-Vorbild für die Stuten und die Hengste und Wallache die gleiche Dotation aufweisen. Das sollte einen positiven Effekt haben und sowohl mehr Nennungen für die Zirkel als auch mehr Starter in den Rennen generieren.
Viele Besitzer sind frustriert, dass sie Einsätze gezahlt haben und dann die Rennen ausgefallen sind. Was geschieht mit den Einsatzgeldern für ausgefallene Rennen?
Zunächst mal ist das gesamte Zirkel-System ja ein ausgewogenes Konstrukt von „Checks and Balances“. Mit den ersten beiden Einsätzen wird der gesamte Zirkel finanziert, also alle Serien. Dann hat jede Serie nochmal einen eigenen Einsatztermin. Dazu ist es eine Mischkalkulation – die Zirkel finanzieren sich aus den Einsätzen derer, die die gewinnsummenbeschränkten Trials anpeilen, ebenso wie derer, die in den Hauptläufen starten wollen. Das Ganze funktioniert nur als Verbund, innerhalb dessen Ausgleiche möglich sein müssen. Man nennt hier niemals nur für ein einzelnes Rennen, sondern erstmal für den gesamten Zirkel und ab dem dritten Einsatztermin für eine bestimmte Serie. Wenn man sich dann für eine Serie entschieden hat, so sind hier ja nie alle Rennen einer Serie ausgefallen. Insofern gab es stets Startmöglichkeiten innerhalb der einzelnen Serien. Dass die Stutenabteilungen des Öfteren ausgefallen sind, mangels Startern, ist ärgerlich und soll sich im kommenden Jahr ändern – aber diese Pferde hätten ja in jedem Trial und in jedem Hauptlauf ebenso starten dürfen. Wir sehen die Probleme durchaus und ich verstehe jeden Besitzer, der sauer ist, dass ausgerechnet dieses eine Rennen, auf das er hin trainiert hat, nicht stattfindet. Das Konzept des Zirkels weicht hier jedoch von anderen Zucht- oder Standard-Rennen ab. Während man bei diesen Rennen immer für ein konkretes Rennen eine Nennung abgibt und die Einsätze erstattet werden, wenn dieses Rennen nicht stattfindet, so nennt man beim Zirkel für mehrere Rennen, entsprechend gibt es keine Erstattung beim Ausfall eines Laufs mangels Startern.
Stichwort Trabrennordnung und Rennleitungsentscheidungen: In den letzten Wochen wurde der Ruf nach der „schwedischen Regelung“ laut, die Pferde auch bei unreiner Gangart in der Wertung lässt und keine „dis.blau-Regelung“ kennt. Wieso ist das schwedische Modell kein deutsches Modell?
Auch uns erreichen diese Beschwerden, doch als HVT sind wir vor allem der Zucht verpflichtet. Als Zuchtziel steht in der Trabrennordnung bzw. Zuchtbuchordnung der leistungsfähige Renntraber mit Frühreife und korrektem Exterieur. Für die züchterische Beurteilung des Exterieurs zählt auch die „Korrektheit des Ganges“, also insbesondere die korrekte Trabweise. Korrekter Trab ist nun mal diagonal gleichzeitig und taktrein. Unrein trabende Pferde sind in der Regel sogar schneller. Und nun ist die Frage, ob das schlecht trabende Pferd dem gemäß Zuchtziel angestrebtem gut trabenden Pferd die besseren Gelder abnehmen können soll. Wir sind da rigide und müssen auch sagen, dass die Argumentation der Schweden sehr schwer nachvollziehbar ist. Nach schwedischer Philosophie hat man in Schweden das beste Veterinärsystem der Welt, vor jedem Rennen schaut sich ein Tierarzt die Pferde an und entscheidet, ob diese starten dürfen. Man geht davon aus, dass nur lahme Pferde schlecht traben und solche den Vet-Check nicht überstehen. Das funktioniert aber in der Praxis nicht wirklich. Es gibt viele schlecht oder grenzwertig trabende Pferde, die nur in Schweden Erfolg haben und nirgendwo anders. Insofern werden wir es bei unserer Regelung belassen.
Das Gespräch wurde am 30. Dezember 2015 in Berlin geführt und live auf German Trot TV übertragen. Das Interview wurde für die Veröffentlichung in Textform redaktionell überarbeitet.
(03.01.2016)