Die Gäste sollten ihr Kommen nicht bereuen. Das üppige Büffet der jungen Teehaus-Wirtin Marisa Mrachacz fand ungeteiltes Lob. Peter Weihermüller, den man erstmals mit der Moderation betraut hatte, führte galant durch den Abend und sorgte mit knackigen Interviews und zahlreichen Bonmots für viel Kurzweil. Am Mikrofon hatte der Hamburger unter anderem seine Landsfrau Ronja Walter, die 2017 zum vierten Mal in Serie die Szene der Trabreiter beherrschte.
Seinen ersten „Buddy Bär“, die begehrte Figur des Berliner Wahrzeichens, erhielt dagegen Andreas Geineder, der das Championat der Lehrlingsfahrer nach 16 Jahren erstmals wieder nach Bayern holte und überdies als Dritter bei der Europameisterschaft in Norwegen eine glänzende Figur abgab. Ebenfalls Bronze errang Marlene Matzky bei den kontinentalen Titelkämpfen der Amazonen auf Mallorca. Beide, der Azubi und die Berliner Trainer-Tochter, sammelten durch ihr sympathisches Auftreten viele Extrapunkte!
Auf eine überragende Saison blickt das Gestüt Lasbek zurück, dessen Produkte – auch dank des neuen Trainers Christian Lindhardt – beinahe eine halbe Million Euro verdienten und Günter Herz, der sich bei der Zeremonie durch Sohn Christian vertreten ließ, das vierte Züchterchampionat bescherten.
Lange liebäugelte man in Lasbek auch mit dem Besitzer-Titel, den man nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen aber
schließlich Ulrich Mommert überlassen musste. Dessen Hattrick verantwortete in erster Linie das Team Nimczyk. „Head Coach“ Wolfgang Nimczyk nahm den Buddy Bär für sein zweites Trainerchampionat in Empfang, während Sohn Michael auch in der neuen Saison den begehrten Goldhelm des siegreichsten deutschen Berufsfahrers trägt – zum fünften Mal in Folge und schon zum siebten Mal insgesamt. Für einen gerade 31-jährigen eine wahrlich stolze Bilanz.
Im Gespräch mit Peter Weihermüller ließ Michael Nimczyk noch einmal die für ihn sensationell verlaufene Derbywoche Revue passieren. Unter seinen 21 Siegen waren auch die beiden mit Goldy Stardust im Bruno-Cassirer-Rennen. Die überragende
Stute seines Onkels Hans Brocker wurde im Rahmen der Feier als „Traber des Jahres“ ausgezeichnet.
Auch für den emotionalen Höhepunkt des Abends sorgte ein Nimczyk-Schützling. Als ein von Michael Voigt geschnittenes Video mit dem legendären Hamburger Rekordlauf von Banks zu sehen war, konnten viele eine Träne nicht verdrücken. Der sympathische Wallach musste am 8. Dezember nach einer inoperablen Fraktur des rechten Hinterbeins eingeschläfert werden. Da war der „Lifetime Award“, den die Besitzer Erich Rothe und Uwe Schäfer überreicht bekamen, immerhin ein kleiner Trost. Der HVT hatte das letzte Hufeisen von Banks verchromen und geschmackvoll in eine Glasplatte einarbeiten lassen.
Ebenfalls für ihr Lebenswerk in Sachen Trabrennsport geehrt wurden Klaus Eibs und Dieter Massi. Die beiden Berliner wachen seit 1978, also seit 40 Jahren über die Einhaltung der Regeln der Trabrennordnung. HVT-Präsident Heinz Tell und Maren Hoever beglückwünschten neben den Rennleitungs-Urgesteinen
auch die Berliner Züchterin und Besitzerin Hildegard Mittenzwei, die ihren 94. Geburtstag unbedingt auf der Championatsfeier verbringen wollte. Zumal an
diesem Abend ein stolzer Victor Gentz, Trainer und Fahrer ihres - mittlerweile nach Schweden verkauften - Erfolgspferdes Hakon von Haithabu, erstmals den Bronzehelm in Empfang nehmen durfte.
Lediglich Dennis Spangenberg, der neue deutsche Vize-Champion, und Sarah Kube, die den Amateur-Titel von Julia Knoch zurückeroberte, ließen sich entschuldigen. Dies tat der prächtigen Stimmung keinen Abbruch und das Publikum gratulierte den beiden Champions mit einem großen Applaus. Nach dem offiziellen Teil wurde bis weit nach Mitternacht gefeiert und getanzt.
Impressionen:
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(19.02.2018)
Fotos: Marius Schwarz www.traberpixx.de