„Ich hatte mich gefreut, dass es keine direkte Kollision mit der Derbywoche Anfang August gab. Doch wir haben uns dann im Stall nochmal den genauen Terminplan vor Augen geführt und nach reiflicher Überlegung entschieden, dass ich die Teilnahme an der WM absage“, teilt der Goldhelm mit. Die offizielle Anmeldung für die WM sollte in den nächsten Tagen erfolgen.
Als Sechster der Europameisterschaft der Berufsfahrer im Sommer 2016 in Berlin hatte sich der 30-jährige Profi für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Diese findet Mitte August 2017 auf verschiedenen Rennbahnen in Kanada statt (wir berichteten).
„Die Derbywoche ist das Highlight des Rennjahres, aber für unseren Stall und mich persönlich auch wahnsinnig anstrengend“, lässt uns Nimczyk an seinen Überlegungen teilhaben. „Normalerweise nutzen wir die ruhigen Wochen danach zur Regeneration und Vorbereitung auf die Breeders Crown.“ Michael Nimczyk sieht die Reisestrapazen der Weltmeisterschaft kritisch: „Die An- und Abreise ist zeitraubend und durch die Zeitumstellung belastend. Auch in Kanada stehen mehrere weite Flüge auf dem Programm. Ich fürchte, dass ich mich nicht voll auf den Wettbewerb einlassen und konzentrieren kann und danach auch wieder Zeit zur Erholung benötige.“
Der Goldhelm sieht auch eine Verpflichtung gegenüber seinem Team und vor allem den Besitzern, die ihm das Vertrauen schenken: „Nach der Derbywoche ist vor der Breeders Crown. Diese Wochen sind wichtig für die Vorbereitung, dazu kommen die Zweijährigen erstmals an den Ablauf. Wir haben zahlreiche vielversprechende Pferde im Stall, deren Besitzer haben hohe Erwartungen an unser gesamtes Team und mich persönlich.“
„Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, eine Weltmeisterschaft ist ein besonderes Erlebnis und es ist eine Ehre, sein Land international vertreten zu dürfen. Doch nach intensiver Abwägung aller Aspekte habe ich mich entschieden, auf die Teilnahme an der WM zu verzichten“, erläutert Nimczyk die Hintergründe seiner Entscheidung.
„Wir bedauern natürlich sehr, dass Michael Nimczyk die Teilnahme absagen muss. Aber wir wissen, dass er sich die Entscheidung nicht leicht gemacht hat und können seine Begründung nachvollziehen. Leider können wir keinen Ersatzfahrer nominieren, da die Qualifikation für die WM persönlich und nicht je Land erreicht wird“, äußerte HVT-Präsident Heinz Tell Verständnis für Nimczyks Entscheidung.
(05.04.2017)