Zum Abschluss des Traberjahres wurde auf der Derbybahn nochmal ein sportlicher Leckerbissen geboten. Das mit 15.000 Euro dotierte Finale der Champions-Serie für die Sechsjährigen und Älteren lockte zahlreiche Cracks nach Berlin, am Ende wurde es zu einem umjubelten Heimsieg für Gastgeber Ulrich Mommert.
Nach dem Start war Rudi Haller mit Wild Viking sofort in Front geprescht und kontrollierte fortan das Geschehen. Im zweiten Bogen nahm Michael Nimczyk Montecore Mo dann nach außen, griff durch die dritte Spur an und legte sich an die Seite des Piloten (Michael Nimczyk: „Ich wollte nichts dem Zufall überlassen und als ich merkte, dass vor den Tribünen das Tempo herausgenommen wurde, dachte ich mir, ich fahre einfach selber los."). Das Tempo zog dann wieder an, und im Schlussbogen sah es schon so aus, als habe Montecore Mo den Widerstand des Gegners gebrochen. Dahinter lauerten schon die Gegner, Cotton Rich und Abano H kamen immer näher.
Wild Viking wehrte sich nach Kräften gegen die Niederlage, Montecore Mo behielt jedoch im Ziel einen Kopf-Vorteil. Beide Wallache trabten mit 12,8 / 1900 Meter eine hervorragende Zeit, nur einen Hals und einen kurzen Kopf zurück belegten Abano H (Jochen Haide) und Cotton Rich (Thorsten Tietz) in einem spannenden und engen Finish die Plätze drei und vier. Oncoming Diamant, Jag Heuvelland und Going As vervollständigten die weitere Platzierung, Favorit Indio Corner scheiterte ebenso wie Charming Oreau an einer Galoppade.
Fahrer Michael Nimczyk war nach dem Rennen natürlich hochzufrieden: „Montecore Mo hat wie immer bewiesen, dass er ein Riesenpferd ist. Michael Larsen hat ihn wieder auf den Punkt genau vorbereitet, das Pferd ging die ganze Saison immer Riesenrennen und heute ist er zum krönenden Abschluss der Saison mit diesem tollen Erfolg belohnt worden. Montecore Mo hat bis zum Ziel toll gekämpft.“ Michael Larsen gab das Lob sofort an den vierbeinigen Star weiter: „Montecore Mo hat eine super Einstellung, arbeitet immer gut, ist einfach ein tolles Pferd. Ich bin sehr stolz auf ihn!“
Mit 44:10 notierte Montecore Mo nach Indio Corner als Co-Favorit am Toto, obwohl er die meisten Siege des Jahres auf dem Hamburger Linkskurs erreicht hatte. „Er ist linksrum nochmal einen Tick besser, mit der Murphy-Klappe geht er aber nun auch rechts herum gut und die Zeit von 12,8 außen herum ist natürlich grandios“, gab Michael Nimczyk zu Protokoll.
Besitzerin Karin Walter-Mommert war sichtlich gerührt: „Ich bin völlig sprachlos. Ein großer Dank an Michael Larsen und das gesamte Team in Brammerau. Michael ist sehr mutig gefahren. Das ist die Krönung einer wunderbaren Saison.“ Zum Abschluss richtete sie noch Worte an das Publikum: „Wir danken Ihnen und wünschen Ihnen morgen einen guten Rutsch in ein gesundes Neues Jahr und wir freuen uns auf die Rennen im kommenden Jahr gemeinsam mit Ihnen!“
Erst am letzten Tag des Jahres wird sich das Besitzer-Championat entscheiden. Ulrich Mommert liegt aktuell zwar deutlich vorn (ca. 21.000 Euro), doch Frank Zickmantels Cash Hanover startet am 31. Dezember noch in Paris-Vincennes und könnte mit einer vorderen Platzierung im mit 95.000 Euro dotierten Prix Chateau Chinon noch auf den letzten Metern am Mariendorfer Bahn-Eigentümer vorbeiziehen.
Fotos: Marius Schwarz, www.traberpixx.de
(30.12.2015)