Wenige Tage nach seinem 90. Geburtstag ist mit Johnny C. Mills der letzte im Trabrennsport aktive Nachkomme der berühmten Mills-Dynastie verstorben. Sein Vater Harry Mills war einer von sechs Söhnen des 1888 von Irland nach Hamburg emigrierten Anthony Mills und damit Bruder der Hall-of-Famer Charlie und Johnny Mills.
Geboren im Februar 1930 und zur Schule gegangen in Hamburg, begann Johnny C. Mills seine Ausbildung zum Berufsfahrer 1946 in Wien, dort, wo Onkel Charlie in den 1920er Jahren vier Mal Österreichischer Champion gewesen war. Ebenso oft errang der junge Neffe das Lehrlings-Championat der Alpenrepublik, bevor er in die Heimat zurückkehrte und die deutsche Trainerlizenz erwarb.
1958 begab sich Johnny C. Mills erneut auf die Spuren seinen berühmten Onkels und ließ sich für drei Jahre in Paris nieder, dort, wo Charlie Mills mit der großen Gelinotte gerade zwei Mal den Prix d’Amérique gewonnen hatte.
Seine kurze, aber erfolgreiche Trainer- und Fahrerlaufbahn mit insgesamt 735 Siegen beendete Johnny C. Mills 1971 in Hamburg. Der damals 41-Jährige blieb dem Sport aber treu und wechselte als Funktionär zur Hamburger Trabrenngesellschaft. Hier war er zunächst in der Rennleitung, als Hauptstarter und als Prüfer der Amateurfahrer tätig. Gesundheitliche Probleme legten auch diese Karriere auf Eis. Nach einer Herzoperation in London widmete sich Johnny C. Mills ganz seiner Farmsener Gastwirtschaft „Traberquelle“, ein beliebter Treff zum Fachsimpeln.
Zurück bei der HTRG war er als Repräsentant aktiv, organisierte Sponsoren-Renntage mit Prominenten-Rennen und betreute Gästefahrer. In einem Gästefahren auf der C-Bahn von Apel schwang sich Johnny C. Mills im August 2002 auch noch einmal selbst in den Sulky. Fortan beobachtete er das Geschehen aufmerksam von seinem Tribünenplatz aus, erfreute sich u.a. der Erfolge seines Wallachs Onore SAS, bis Mitte der Zehnerjahre neunfacher Sieger in Hamburg.
Seinen Lebensabend verbrachte Johnny C. Mills im östlich der Hansestadt gelegenen Köthel im Kreis Stormarn mit seiner langjährigen Partnerin Marianne Krimmel. Ihr gilt das Mitgefühl der Trabergemeinde.