(DI-press) Erinnerungen werden wach, wenn am Samstag, dem einstigen Traditionstermin, am Dinslakener Bärenkamp getrabt wird. Bemerkenswerte zwölf Rennen sind zusammengekommen, der erste Start erfolgt um 14.00 Uhr. Nicht weniger als 132 Pferde bewerben sich um 20.000 Euro an Rennpreisen, zu denen sich noch 2.000 Euro an Züchterprämien gesellen – ein mehr als attraktives Angebot des Veranstalters in harten Corona-Zeiten, denn Zuschauer vor Ort sind erneut nicht zugelassen und auch die vorgesehenen Amateurfahren mussten per Anordnung aus dem Programm gestrichen werden.
Fluchtversuch?
Volle Felder sind Trumpf an diesem Nachmittag. Allein acht Mal treten elf oder zwölf Pferde an, so dass sich schon deshalb manch hohe Dreierwettquote ergeben wird. Hinzu kommt die ausgeglichene Besetzung vieler Prüfungen. Durch die Bank sind die Gäste aus den Niederlanden qualitativ wie quantitativ stark vertreten, denn zuhause gibt es derzeit bekanntlich keine Rennen. Rob de Vlieger, Jaap van Rijn und Co. werden die eine oder andere Siegerrosette mitnehmen, was sich auch Hanna Huygens aus Belgien wünscht, während die „Heimmannschaft“ Verstärkung durch Manfred und Ronja Walter aus Schleswig-Holstein erfährt.
Die Dauerchampionesse ist natürlich im Trabreiten engagiert, doch die tolle Vorjahresform ihres Miles United war in dieser Saison wie weggeblasen, und 50 Meter Zulage sind gerade auf einem 800 Meter-Kurs ohnehin kein Pappenstiel. Das trifft auch für Graf Bismarck (Lea Ahokas) und den größten Teil des übrigen Feldes zu, so dass durchaus die Stunde der vorne weg gehenden Haya Alki (Hannah Huygens) schlagen könnte.
Den Älteren eine Chance
Auch zwei Sulky-Prüfungen werden aus den Bändern gestartet, was die Ausgeglichenheit der Felder in der Regel noch fördert. Fein ausgetüftelte Handicap-Ausschreibungen stellen zudem in letzter Zeit eher erfolglose Pferde oder solche fortgeschrittenen Alters vor vergleichsweise einfache Aufgaben, die sie eben „nur“ noch lösen müssen.
So stehen etwa im St. Martin-Rennen die mit sechsstelliger Gewinnsumme ausgestatteten Oldies Banker Transs R (Robbin Bot), Voliky (Danny den Dubbelden) oder Uranus de Val (Günther Lühring) im ersten, die weitaus „ärmeren“ und jüngeren Formpferde wie Fuggedaboutit (Tom Kooyman) oder Fiobano (Lea Ahokas) dagegen im zweiten Band. Wer gewinnen will, muss aber den scheinbar herausragenden Durk M Boko (Frans v.d. Blonk) schlagen.
Schon zum Auftakt trifft sich auch die 2.000 Euro-Klasse beim Bänderstart, was eher ungewöhnlich und dem Umstand zu verdanken ist, dass „Alterspräsident“ Nexus Prime (Danny den Dubbelden) allein aus diesem Grund 25 Meter Vorgabe gegenüber den zwei oder drei Jahre jüngeren und überwiegend formstärkeren Mitbewerbern genießt.
Dreimal V
Eingerahmt wird der Renntag von zwei V3-Wetten, die in den ersten bzw. letzten drei Rennen zur Austragung gelangen. In der zweiten Programmhälfte ragt dagegen die V6 heraus, die mit dem Trabreiten im 6. Rennen beginnt und einen Schwierigkeitsgrad wie selten besitzt. Wer hier den richtigen Weg findet, wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit über eine vierstellige Auszahlung freuen dürfen.
Der bereits erwähnte Durk M Boko (7. Rennen) könnte sich als mögliches Bankpferd ebenso anbieten wie über den langen Weg der mit dem neuen Trainer zweimal überzeugend siegreiche Always a Pleasure (Tim Schwarma/10. Rennen), da die belgische Stute Lady Butterfly (Nick Vervloet) nun schon viermal in Folge mit dem Ehrenplatz vorliebnehmen musste.
Zweimal Vier
Schwebt über der kniffligen V6-Wette schon das Jackpot-Gespenst, könnte es sich auch eine der beiden Viererwetten einverleiben wollen. Sowohl im 4. wie 8. Rennen muss in 12er-Feldern das richtige Quartett ausfindig gemacht werden. Zunächst könnte nach zwei Ehrenplätzen Cosa Nostra (Tom Kooyman) für einen Volltreffer fällig sein, den aber auch die früher schon am Bärenkamp siegreichen Pokerface PS (Jochen Holzschuh), Inflation (Rosalie Janssen) und Jade Newport (Robbin Bot) anpeilen.
Im zweiten Viererwette-Rennen erneuern die in Gelsenkirchen nur durch das Zielfoto zu trennenden White Phoenix (Jan Thirring) und Junior Kite (Rob de Vlieger) ihr Duell, in das ebenfalls der zuverlässige Erlenkönig (Tim Schwarma) und eine Handvoll schnelle, aber auch fehleranfällige Überraschungskandidaten gerne eingreifen würden.
Der nächste Renntag am Bärenkamp findet am 5. Dezember und damit erneut an einem Samstag statt, bevor es am Silvestertag den krönenden Saisonabschluss gibt.