Vincennes, Mittwoch 11. Dezember 2024. Er war vor vier Wochen im Prix de l’Île d’Oleron der erste Ritt, den Camille Levesque wegen ihrer „glücklichen Umstände“ abgegeben hatte. Trotz 25 Meter Zulage hatte Filwell in jener bei 849.999 Euro geschlossenen 2.850-Meter-Aufgabe die Konkurrenz sicher in Schach gehalten und Adrien Lamy bewiesen, dass er Mademoiselle Camille ein würdiger und exzellenter Vertreter ist.
Im Prix Auguste François für die maximal 749.999 Euro reiche Kavallerie durfte er, erneut mit dem 35-jährigen im Sattel, beim 2.175-Meter-Sprint mit seinen sieben Konkurrenten von einer Marke los. Kein Wunder, dass ihn die „turfists“ zum klaren 17:10-Favoriten erkoren. Gerade der Sprint hat allerdings manchmal seine Tücken, wenn es zu Beginn hastig zu Werke geht.
Nicht allerdings mit Filwell und Lamy, die hellwach waren, als Dritte hinter der zweiten Chance des Wettmarkts Gold Voice sowie Inès des Rioults absprangen und Mitte des Joinvillers Bogens ins Kommando vorarbeiteten. Damit passte der Schlüssel bestens ins Schloss für den 21. Erfolg. Bei konstantem Tempo im mittleren 1:11er Bereich war es für den braunen Wallach aus Zucht, Besitz und Training Pierre Levesques ein Leichtes, durch einen kernigen Spurt ab 300 Meter vorm Ziel alle Umsturzversuche resolut im Keim zu ersticken.
Obwohl wie üblich um drei, vier Spuren nach außen weichend, hatten weder Gold Voice noch der vom Ende des Feldes fein sprintende Hidalgo des Noés auch nur den Hauch einer Chance, den Spieß umzudrehen. Vier Längen voraus waren neuerlich 40.500 Euro im Sack, die sein Konto auf 753.160 Euro ausbauten.
Die ausnahmsweise mal fehlerlos um einen Parcours gekommene Inès des Rioults bezahlte den Mut, bergauf aus der sicheren Deckung nach außen hinter Filou d’Anjou zu wechseln, mit dem Total-Rückzug auf Platz sechs - den letzten in der Wertung, weil sich die beiden Fakire „de l’Ecluse“ und „Mérité“ in der Schlussphase im Galopp verabschiedeten und an der Sündertafel angepinnt wurden.
„Großartig“, strahlte Pierre Levesque, „seit einem Jahr ist er so gut wie Granvillaise Bleue. Filwell altert gut, ist ein einsatzfreudiger und fleißiger Typ, ein echter französischer Traber eben. Schade, dass ihm als Wallach der ‚Calvados‘ und der ‚Cornulier‘ verwehrt sind, aber das ist nun mal so. Wir können es nicht ändern. Ein paar lukrative Aufgaben hat er noch in diesem Meeting, und wenn er auf diesem Nievau gesund bleibt, haben wir noch zwei verheißungsvolle Jahre vor uns.“
Ins gleiche Horn stieß Adrien Lamy: „Er ist in Top-Form und bester Stimmung. Die kürzere Distanz war kein Problem. Ich hab ihn am Start vorsichtshalber nicht übermäßig gefordert. Dennoch kam er ausgezeichnet weg und früh ins Kommando. Wenn er vorne ist, ist er glücklich. Als ich in der letzten Kurve die Hände ein wenig öffnete, schnellte er richtig los - perfekt!“
Prix Auguste François - Monté - (Gruppe III int., 6- bis 10jähr., keine 750.000 Euro)
2175m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro
1. Filwell 11,0 Adrien Lamy 17
9j.br. Wallach von Qwerty a.d. Régence von Insert Gédé
Be / Zü / Tr: Pierre Levesque
2. Gold Voice 11,3 Clément Frecelle 43
3. Hidalgo des Noés 11,5 Anthony Barrier 170
4. Filou d‘Anjou 11,5 Marine Beudard 100
5. Fougue du Dollar 12,0 Mathieu Mottier 230
6. Inès des Rioults 12,2 Florian Desmigneux 100
Fakir Mérité dis.r. Eric Raffin 190
Fakir de l‘Ecluse dis.r. Paul-Philippe Ploquin 230
Sieg: 17; Richter: überlegen 4 - 2 - k.Kopf - 6 - 3 Längen; 8 liefen
Zw-Zeiten: 11,5/675m - 11,7/1175m - 11,9/1675m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 (- 900) Euro