Bei Trottern wie Pacern floss, nach Geschlechtern getrennt, das große Geld im Finale der Kindergarten Series, einer sich seit Juli hinziehenden Serie, in der sich die Zweijährigen Schritt für Schritt ein gehöriges Sümmchen anlachen können. Wie so oft waren die Skandinavier die Protagonisten, wenn’s bei den Zwei- und Dreijährigen um viel Geld geht, doch diesmal ließen sich die amerikanischen Trainer nicht leicht ins Bockshorn jagen und hielten ordentlich gegen.
Zu verhindern vermochten sie allerdings nicht, dass Andy Miller für Åke Svanstedt bei den trabenden Jungs, die zuerst an der Reihe waren, den größten Scheck abräumte. Der 51-jährige war zunächst chancenlos ums Kommando, denn Beyond Kronos von der „8“ und der im ersten Bogen aus dem Strich geratende Sky Castles (6) kamen deutlich fetziger in die Hufe. Miller blieb nur bis eingangs der Überseite im Windschatten, machte E L Ideal dann scharf und übernahm kurz nach der Viertelmeilenmarke die Regie, die er bis zum Pfosten nicht mehr hergeben sollte. Die Attacke des im Schlussbogen von dritter Stelle in Marsch gesetzten Back of the Neck, an den sich dessen Trainingsgefährte Maesteraemon und Chestnut Hall klammerten, erstickte er ebenso leicht im Keim wie die Hoffnungen Beyond Kronos‘ auf eine späte Wende.
Die Peitsche nicht einmal nach vorn nehmend, chauffierte Miller den für den Finnen Erkki Laakkonen laufenden Muscle-Hill-Sohn ganz leicht zum dritten Erfolg aus neun Aufgaben, der sein Konto auf 276.437 USD streckte. Der in Italien geborene Beyond Kronos musste bis zum letzten Schritt um den Ehrenplatz zittern, denn ganz außen kam Chestnut Hill enorm auf Touren und zwang ihn in ein Foto-Finish, bei dem die Technik zu Rate gezogen werden musste. Gut dabei blieb Maesteraemon, wogegen Back of the Neck für seine Aufmüpfigkeit teuer zahlte und so eben die letzte Prämie rettete.
„Es macht immer Spaß, Åkes Pferde zu steuern, denn sie sind top vorbereitet und echte Profis“, strahlte Miller, „Åke hat die Saison für E L Ideal relativ ruhig angehen lassen. Der Hengst ist langsam, aber sehr gut gereift und momentan besser als je zuvor. Nach dem Fehlstart war er ein wenig aufgepulvert, doch als er in Front war, entspannte er sich und ich merkte früh, dass er schwer zu bezwingen sein würde.“
Gleiche Stelle…
…sehr ähnliche Welle hieß es 52 Minuten bzw. zwei Rennen später für die trabenden „Kindergarten-Mädchen“. Auch Senorita Rita brauchte einige hundert Meter, bis Scott Zeron sie an Hall of Am vorbeigezirkelt hatte. Hinter der in Schweden zur Welt gekommenen Muscle-Hill-Tochter reihten sich Dip me Hanover, Creature of Habit und Scorched Romance ein. Außen tastete sich Word of Honor voran, die in der ausscherenden Creature of Habit eine Vorderfrau bekam, kurz bevor es in den „final turn“ ging. Wie zuvor E L Titan ließ sich Senorita Rita von nichts und niemandem beeindrucken und kam zwei Längen voraus zum fünften Sieg aus sieben Versuchen; der Rest waren Ehrenplätze. Das bescherte der Chapter-Seven-Tochter in ihrer „Rookie Season“ ein Salär von 190.710 Dollar.
Viel Pech hatte Hall of Am, die beim Bemühen, Senorita Rita doch noch ein wenig am Zeug zu flicken, 30 Meter vorm Ziel 1½ Längen zurück aus dem Takt geriet, als Dritte die Linie im Galopp passierte und auf Platz vier verfrachtet wurde; ohne den Lapsus wäre Marcus Melanders Schülerin der Ehrenplatz allemal sicher gewesen. Der wiederum dürfte Linda Toscano gefreut haben, die auch für die nunmehrige Zweite Dip me Hanover als Trainerin verantwortlich ist.
„Ich bin die Sache relativ entspannt angegangen, denn Linda hat Senorita Rita hervorragend gemanagt und auf dieses Finale hingearbeitet. Ein paar Ticks zu Beginn des Einlaufs - und schon legte Rita einen Zacken zu. Ich bin gespannt aufs kommende Jahr. Ich denke nicht, dass sie in dieser Saison zu hart rangenommen wurde. Ihr großes Plus: Sie ist puppenleicht zu fahren und auch verdeckt einzusetzen“, kommentierte Zeron. „Entweder sie haben’s drauf oder nicht, und ich denke, Rita ist definitiv zu Höherem berufen. Kommt sie gesund, munter und voller Tatendrang aus diesem Match, ist es genau das, was ich 2019 von ihr wollte“, ergänzte die Trainerin.
Kindergarten Classic - Final - (zweij. Hengste & Wallache)
1609m Autostart, 251.460 USD
1. E L Ideal 10,4 Andy Miller 20
2j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. Courtney Hall von Garland Lobell
Be: Emp Invest Oy, FI; Zü: Erkki Laakkonen, FI; Tr: Åke Svanstedt
2. Beyond Kronos 3. Chestnut Hill 4. Maesteraemon 5. Back of the Neck 6. Barley 7. King Slayer 8. Sheena Soldier 9. Sky Castles |
10,6 Andrew McCarthy 10,6 Brian Sears 10,6 Tim Tetrick 11,1 Mattias Melander 11,2 David Miller 13,0g Yannick Gingras 15,6g Dexter Dunn 16,2g Scott Zeron |
700 32 68 381 640 158 626 82 |
Sieg: 20; Richter: leicht 1¾ - k.Kopf - ½ - 4 - ¾ Länge; 9 liefen
Wert: 125.730 - 62.865 - 30.175 - 20.117 - 12.573 USD
Trainer: Svanstedt – Campbell – Norman – Melander – Melander
Väter: Muscle Hill – Muscle Hill – Muscle Hill – Andover Hall – Ready Cash
Kindergarten Classic - Final - (zweij. Stuten)
1609m Autostart, 251.020 USD
1. Senorita Rita 10,5 Scott Zeron 15
2j.br. Stute von Chapter Seven a.d. Lindys Head Nurse von Donato Hanover
Be: Kenneth Jacobs; Zü: Our Horse Cents Stables; Tr: Linda Toscano
2. Dip me Hanover 3. Creature of Habit 4. Hall of Am* 5. Jula Beauty Am 6. Word of Honor 7. Molto Bene 8. Heaven 9. Confidante 10. Scorched Romance |
10,7 David Miller 10,9 Dexter Dunn 10,7g Tim Tetrick 11,5 Yannick Gingras 11,6 Andy Miller 11,7 Victor Kirby 11,8 Marcus Miller 12,8 Andrew McCarthy 14,1g Brian Sears |
109 80 38 898 402 1295 807 659 762 |
Sieg: 15; Richter: leicht 2 - ¼ - ¾ - 5¼ - ¾ - 1 Länge; 10 liefen
*als Dritte gdZ und hinter Creature of Habit gesetzt
Wert: 125.510 - 62.755 - 30.122 - 20.082 - 12.551 USD
Trainer: Toscano – Toscano – Norman – Melander – Engblom
Väter: Chapter Seven – Donato Hanover – Donato Hanover – Muscle Hill – Muscle Hill
Die entsprechenden Finals bei den Pacern wurden eine Beute der Captaintreacherous-Tochter Marloe Hanover, die David Miller für Richard Norman zum Kampf-Sieg gegen Hen Party steuerte, bei der Yannick Gngras für Ron Burke im Sulky saß. Rauften sich die „Fillies“ um 192.500 USD, so mussten sich die passgehenden Jungs mit 172.000 bescheiden. Den Löwenanteil schnappte sich der von Tony Alagna vorbereitete Force n Fury mit tollem Speed. Den Captaintreacherous-Sprösslings hatte Victor Kirby ins Gebet genommen.