Mons / Ghlin, Samstag, 26. Oktober 2024. Traditionell fand das Finale der Tour Européen du Trotteurs Français durch jene Länder, zu denen die französische Wettorganisation PMU besonders enge Geschäftsbeziehungen geknüpft hat, im belgischen Mons statt. Der seit dem Vorjahr auf 50.000 Euro halbierte Grand Prix de la Toussaint lockte 13 Gespanne in die Wallonie, von denen Falco Fun kurzfristig gestrichen wurde.
Das verbleibende Dutzend stellte zwar keine große Klasse dar, sorgte jedoch als Entschädigung für hohen Unterhaltungswert auf praktisch jedem der geforderten 2.300 Meter, zeigte alles, was das Traber-Herz begehrt einschließlich eines dramatischen Finishs, bei dem die 400 Meter vor Ultimo bestehende Rangfolge gründlich auf den Kopf gestellt wurde und die ersten Drei mit dem berühmten Taschentuch zugedeckt werden konnten.
Schon vor dem Endlauf, bei dem die punktbesten Fünf die Startplätze wählen konnten und der Rest zugelost wurde, stand der zweifache Etappen-Sieger Cash du Rib als Gesamtsieger fest. Die Hoffnung, sich wie 2023 die 24 „Mille“ für den neuerlichen Final-Triumph einzuverleiben, erfüllte sich für den Schützling Jean-Loïc Dersoirs jedoch aufgrund seines schwachen Antritts selbst von der „2“ nicht.
Während Cicero Noa von der „5“ wie der Blitz vor Esteban Jiel (1) in Front schoss, nach 300 Metern vom aus der zweiten Startreihe ideal abgesprungenen El Greco Bello (13) abgelöst wurde, der Mitte der ersten Überseite Gigolo Lover die Führung antrug, blieb Cash du Rib etwas nach hinten versetzt auf dem Todessitz hängen. Keine Frage, dass Dersoir den in dritter Spur verhafteten Cyriel d’Atom nach 800 Metern als Windbrecher akzeptierte.
Nach einer Runde waren auch Elite de Jiel, Floréan und Fanatic Flash in dritter Spur bei nicht allzu forscher Fahrt kräftig im Spiel um Ränge und Moneten, so dass die Lage für Cash du Rib immer misslicher wurde. Im dicht gepackten Pulk trug er an der letzten Ecke die rote Laterne. Sein Chauffeur hatte ein wenig zu hoch gepokert, obwohl der Ready-Cash-Sohn, endlich losgelassen, an den Außenrails Flügel zu bekommen schien.
Gegner um Gegner verspeiste er im Sturmschritt - und kam für den Sieg doch um einen Hauch zu spät: Weil El Greco Bello in der Mitte angriff, war innen urplötzlich genügend Platz für Cicero Noa. Sydney van den Brande stieß in die Lücke wie ein Habicht nach Beute und stukte den 846er Outsider bei dessen 121. Auftritt haarscharf um einen „Kopf“ zum 16. Volltreffer.
Das allgemeine Zielfoto wies für den Ehrenplatz ein paar Zentimeter zugunsten Cash du Ribs gegen El Greco Bello aus; eine Länge dahinter ging es zwischen Floréal, Gigolo Lover und Elite du Jiel nicht minder herzschlaggefährdend zur Sache.
Grand Prix de la Toussaint-Finale du Tour Européen du Trotteurs Français- (Gruppe III, 7- bis 15jähr.; für ins franz. Zuchtbuch eingetragene Traber)
2300m Autostart, 60.000 Euro
1. Cicero Noa 12,8 Sydney van den Brande 846*
12j. Fuchswallach von Mandarino Blue a.d. Ma Belle Reine von Fan Quick
Be / Zü / Tr: Jan Vanhoucke
2. Cash du Rib 12,8 Jean-Loïc Claude Dersoir 32
3. El Greco Bello 12,8 Micha Brouwer 310
4. Floréal 12,9 Robin Bouvier 52
5. Gigolo Lover 12,9 Jules van den Putte 43
6. Elite de Jiel 13,0 Franck Ouvrie 88
7. Edy du Pommereux 13,0 Nico d‘Haenens 910
8. Fanatic Flash 13,1 Jean-Charles Piton 320
9. Harlem de Bucy 13,3 Dominik Locqueneux 130
10. Cyriel d'Atom 13,4 Hanna Huygens 88
11. Esteban Jiel 13,5 Joseph Verbeeck 240
Guerrier Castelets dis.r. Barbara Guenet 600*
* alle Quoten von der frz. PMU
Sieg: 846; Richter: Kampf Kopf - k.Kopf - 1 - k.Kopf - ½ - ½ - ¾ Länge; 12 liefen(NS Falco Fun)
Wert: 24.000 - 12.000 - 5.000 - 4.000 - 2.500 - 1.500 - 1.000 sowie 10.000 Euro Züchterprämie
Endstand nach Etappe 5 und Finale (Mons, Wolvega, Avenches, San Pardo, Gelsenkirchen / Mons; mindestens 10 Punkte):
Cash du Rib 51 (2 Siege)
Cicero Noa 26 (1 Sieg)
Elite de Jiel 25
Gigolo Lover 20 (1 Sieg)
El Greco Bello 18
Floréal 16
Fire Cracker 15 (1 Sieg)
Galba Ringeat 15 (1 Sieg)
Esteban Jiel 15
Domino d‘Auvrecy 10
Filarete du Verger 10
Bisherige Gesamtsieger: Pirogue Jénilou (2007), Quido du Goutier (2008), Malakite (2009), Paradis Cordière (2010), Nimrod Boréalis (2011), Punchy (2012), Roxana de Barbray (2013), Soléa Rivellière (2014 und 2015), Swedishman (2016), Bird Parker (2017), Billie de Montfort (2018 und 2019), nicht ausgetragen wegen Corona-Pandemie 2020, Eclat de Gloire (2021 und 2022), Cash du Rib (2023 und 2024)