Axevalla, Samstag, 15. April 2023. Die Aussicht, an Schwedens erstem Millionenrennen der aktuellen Saison teilhaben zu können, lockte illustre Gäste zum 3. Vorlauf des Paralympiatravet auf Schwedens zwischen Väner- und Vättersee gelegene Piste mit der längsten Zielgeraden.
Cicero T.G., Iggy B.R. und Hede Darling kamen mal eben aus Norwegen herüber, um sich vom Vorlauf-Kuchen ein Stück abzusäbeln, und auch ein Hagoort-Schützling ließ sich in Europas Norden blicken.
Was das Einkommen betrifft, war der wie so häufig mit Robin Bakker liierte und auch schon in Vincennes erfolgreiche Hadès de Vandel nach dem vierfachen Gruppe-I-Sieger Aetos Kronos gar die Nummer zwei der Rangliste, doch die aktuellen Formen waren mau und ein 1:12,9-Probelauf in Wolvega vor drei Wochen nur eine befriedigende Visitenkarte.
Andererseits hatten nicht nur die schwedischen Fans im Hinterkopf, dass ein Paul Hagoort eine solch weite Reise nie mit „Kanonenfutter“ antritt, und weil die formstärksten Unico Broline (9) und Aetos Kronos (10) für Startreihe zwei ausgelost waren und auch Cicero T.G., der in Vorlauf 1 zu Åby als Favorit früh ausgefallene Norweger, mit der „7“ nicht unbedingt gut bedient war, war der Franzose aus Holland der vierte Bube im Totalisatorspiel.
Zu Beginn war der Ganymède-Soihn noch nie der Schnellste, nutzte jedoch Startplatz „3“ nach Kräften, und für den siegreichen Rest spielten ihm die Gegner prima in die Karten. Aetos Kronos war gegenüber dem Triumph in Solvallas Ericsson Memorial am 25. März, der nach dem ewigen Krankenlager der heiß ersehnte Durchbruch zu einstigen Großtaten zu sein schien, nicht wiederzuerkennen, sprang im ersten und dritten Bogen und wurde chancenlos angehalten.
Mit Cicero T.G. wollte Norwegens Nachwuchsstar Magnus Teien Gundersen unbedingt in Front. Das gelang auch, doch musste der Kadabra-Sohn dafür extrem hart arbeiten. Die gesamte erste Biege fegte er durch die Spur drei und hatte noch Glück, dass Adrian Kolgjini ihm das Kommando nach 500 Metern kampflos überreichte. Den Part der äußeren Lokomotive übernahm bei gleichmäßiger Fahrt im niedrigen 1:12er Bereich The Real Star, hinter dem Hadès de Vandel vor Unico Broline , Hede Darling und Beartime ideal unterkam.
Vorbei war’s mit dem schönen Windschattenrennen, als Pinto Bob und The Real Star fast gleichzeitig 800 Meter vorm Pfosten schwer aus dem Takt gerieten. Ab sofort musste sich der Franko-Holländer den Weg außen herum selbst bahnen - und tat das mit Hurra. Leider erfolgt in Axevalla keine Zeitmessung für die finalen 500 Meter, auf denen es höllisch zur Sache ging.
Upset Face war bereits 600 Meter vorm Ziel kein Thema mehr und fiel derart weit ab, dass er mit elftägigem Startverbot belegt wurde. Auch Unico Broline hatte für Momente erheblich Probleme, an den beiden Kampfhähnen dran zu bleiben, von denen sich Hadès de Vandel ab eingangs der Zielgeraden als der eindeutig Bessere entpuppte. Von Bakker nur ein wenig mit den Händen bei Laune gehalten, kanzelte der wuchtige Braune Norwegens Derby-Zweiten von 2021 locker um 1½ Längen ab.
Unico Broline überwand die Schwachstelle im Schlussbogen und kam wieder näher, hatte aber mehr zu tun, den in Frankreich geborenen Hede Darling für Platz drei in Schach zu halten, als die Hufe nach Platz eins oder zwei auszustrecken.
„Er fliegt nicht unbedingt hinterm Auto los. Wir bekamen dennoch eine ausgezeichnete Lage. Ein durchgehend flottes Tempo kommt ihm als Dauerläufer entgegen. Er war kraftvoll und setzte sich vorzüglich ein. Nun hoffen wir fürs Finale auf einen annehmbaren Startplatz und werden sehen, was wir tun können. Es wird viel härter zur Sache gehen, aber so schlecht ist Hadès auch nicht“, schmunzelte Bakker nach dem erst sechsten Sieg seines Partners. Den Paralympiatravet wird er mit 3.174.760 Kronen in Angriff nehmen.
Gulddivisionen (int., 3. Vorlauf zum Paralympiatravet)
2140m Autostart, 329.000 SEK
1. Hadès de Vandel 11,6 Robin Bakker 133
6j.br. Hengst von Ganymède a.d. Silène de Vandel von Love You
Be: Stable Why Not, NL; Zü: E.A.R.L. Elevage La Tour de Vandel, FR; Tr: Paul Hagoort
2. Cicero T.G. 11,7 Magnus T. Gundersen 31
3. Unico Broline 11,9 Erik Adielsson 37
4. Hede Darling 11,9 Ulf Ohlsson 179
5. Beartime 12,0 Carl Johan Jepson 241
6. Kuyt F.Boko 12,4 Stefan Persson 478
7. Iggy B.R. 12,5 Örjan Kihlström 339
8. Short in Cash 12,8 Björn Goop 500
9. Upset Face 14,0 Adrian Kolgjini 534
Aetos Kronos agh. Magnus Djuse 33
The Real Star dis.r. Thomas Uhrberg 1388
Pinto Bob dis.r. Robert Bergh 330
Sieg: 133; Richter: leicht 1½ - 1 - Hals - 1 - 3½ - 1 Länge; 12 liefen
Zw-Zeiten: 11,1/500m - 12,1/1000m - 12,0/1500m - Zng/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
Weitere Vorläufe für den in Åby am 6. Mai entschiedenen Paralympiatravet um 2.845.000 SEK, davon 1.500.000 SEK für den Sieger: Jägersro 22. April, Örebro 29. April; startberechtigt sind die jeweiligen Sieger.
Qualifiziert sind Titelverteidiger Who’s Who (automatisch), Rackham (Vorlauf 1 / Åby), Milliondollarrhyme (Vorlauf 2 / Solvalla) sowie Hadès de Vandel. Wildcards wurden bereits an Jimmy Ferro BR, den Deutschen aus Italien, und Bilo Jepson, den von Vitale Ciotola in Frankreich stationierten Italiener, vergeben. Das Starterfeld umfasst maximal zehn Teilnehmer.
Um Silver setzte es für den zum dritten Mal Jorma Kontio anvertrauten Hidalgo Heldia die erste Niederlage in der Hand des Finnen. Das kam nicht ganz unerwartet, denn Startplatz „8“ über 1.640 Meter war eine echte Herkulesaufgabe für den muskelbepackten Raja-Mirchi-Sprössling, der die neue Saison mit einem Volltreffer eröffnet hatte.
Kontio kannte kein Pardon, scheuchte den Sechsjährigen in Spur drei durch den ersten Bogen und hatte, nachdem der Italiener Balboa Lux die Pole Position im Galopp geräumt hatte, nach 500 Metern die Nase endlich vor Golden Guard vorn.1:06,2 für die halbe und 1:09,5 für die komplette Bahnrunde waren dem deutschen Breeders-Crown-Triumphator dann doch ein bisschen zu üppig.
Es war jedoch nicht der in seinem Rücken lauernde und ausgangs der Schlusskurve über die müden Füße stolpernde Golden Guard, der ihn abservierte. Die Hetzjagd passte King of Everything famos ins Kalkül, der mit Magnus Djuse aus dem Mittelfeld immer stärker wurde und Hidalgo Heldia, der den Ehrenplatz mit Ach und Krach um einen „Hals“ gegen Souvenir d’Inverne festhielt, überlegen mit sieben Längen links liegen ließ.
1:10,4 wurde für den King gestoppt, dessen Konto mit dem elften Treffer auf 1.323.400 SEK kletterte. Hidalgo Heldia bekam für seine 1:11,3-Performance die Hälfte gutgeschrieben.
V75-1 (Klass I): El Vego Khalifa / Stefan Persson 54
V75-2 (Klass II): Email / Dwight Pieters 52
V75-3 (Silver): King of Everything / Magnus Djuse 73
V75-4 (Diam-Sto): Waytocashflow / Magnus Djuse 62
V75-5 (Guld): Hadès de Vandel / Robin Bakker 133
V75-6 (-): Albert Zonett / Robert Bergh 48
V75-7 (Brons): Global Concept / Örjan Kihlström 74
Umsatz V75: 83.202.596 SEK
1. Rang: 119,1 Systeme à 181.499 SEK
2. Rang: 1.979 SEK
3. Rang: 192 SEK
Umsatz Top-7 (Guld): 1.236.039 SEK
Auch Önas Prince zum Elitloppet
Natürlich wurde auch an diesem Samstag ein rosarotes Einladungs-Ticket für den Elitloppet verteilt. Das Flehen Per Nordströms zeigte bei Elitloppet-General Anders Malmrot Wirkung, der Önas Prince als Nummer sechs präsentierte. Der stichelhaarige Schwarzbraune hat beide Aufgaben in diesem Jahr überzeugend gelöst und kennt das Procedere um die inoffizielle WM der Sprinter bereits aus der letzten Auflage.
2022 belegte er im Vorlauf hinter Don Fanucci Zet und Click Bait Rang drei und sprang im Finale. Sein Mentor und Mitbesitzer hat stets betont, dass der Sechsjährige heuer noch stärker und für ein Zwei-Heat-Match geradezu geschaffen sei. Damit haben ihr Okay gegeben (chronologisch): San Moteur, Horsy Dream, Titelverteidiger Etonnant, Vivid Wise As, Australiens derzeitiger Überflieger Just Believe sowie Önas Prince.