Im Gegensatz zu früheren Zeiten wurden die von 80.000 überdurchschnittlich deutlich auf 54.000 Euro reduzierten ersten Gruppe-Rennen der Generation „H“ nicht an getrennten Tagen, sondern auf einen Rutsch ausgetragen. Die geforderten 2200 Meter mit Anlauf auf der großen und anschließend einer Runde rum auf der kleinen Piste wurden mit dem Prix Louis Cauchois zunächst von neun 2017 geborenen „Jungs“ unter die Hufe genommen, von denen drei aus dem Quartier Philippe Allaires, des Meisters der Jungspunde schlechthin, stammten.
Von denen konnte deren vermeintlich schwächstes Glied Holzarte Védaquais nach dem völlig verpatzten Start gleich wieder mit der roten Karte in den Stall zurückfahren, und auch Hijo Moko und Heart of Gold begannen nach Galoppaden mit ausgiebigem Rückstand auf die sofort von Favorit Helgafell übernommene Spitze. Eric Raffin brauchte den von Charly du Noyer abstammenden Braunen mit dem Keilstern nur in Schwung zu halten, um ihn beim nie gefährdteten Zwei-Längen-Sieg zum dritten Volltreffer bei vier Starts - dazu kommt ein Ehrenplatz - zu lancieren und zum Nachfolger von unter anderem Django Riff und Gotland zu machen, die für Allaire diese Prüfung 2015 und 2018 gewinnen konten. Auch der Ehrenplatz ging in sein Trainingscenter: Weil sich Hawk Speed und Hélium unterwegs ein wenig zu weit aus dem Fesntergekehnt hatten und am Ende schwächelten, raufte sich der streng innen pilotierte Bird-Parker-Sprössling Heart of Gold trotz des immensen anfänglichen Rückstands haarscharf am Oiseau-de-Feux-Sohn vorbei.
Prix Louis Cauchois (Gruppe III nat., zweij. Hengste)
2200m Bänderstart o.Z., 54.000 Euro
1. Helgafell 15,5 Eric Raffin 15
2j.br. Hengst von Charly du Noyer a.d. Baaria von Quaker Jet
Be: Ec. Normandy Spirit; Zü: Martial Turbiaux; Tr: Philippe Allaire
2. Heart of Gold 3. Hawk Speed 4. Hélium 5. Haquitin 6. Hamerling du Gîte Hijo Moko Hopportun Holzarte Védaquais |
15,7g David Thomain 15,7 François-Pierre Bossuet 16,1 Guillermo Roig Balaguer 17,4 Franck Nivard 17,7 Franck Ouvrie dis.r. Paul-Philippe Ploquin dis.r. Alexis Prat dis.r. François Lagadeuc |
47 68 500 240 500 840 580 190 |
Sieg: 15; Richter: leicht 2 - Hals - 5 - 14 - 3½ Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 16,5/1200m - 16,3/1700m
Wert: 24.300 - 13.500 - 7.560 - 4.320 - 2.700 - 1.080 (- 540) Euro
Die chronologisch letzte Gruppe-Prüfung des Meetings war mit dem Prix Marcel Dejean den „jeunes filles“ vorbehalten, bei denen Allaire mit Holly d’Amour lediglich eine Teilnehmerin ins 2200 Meter weite Gefecht um die Nachfolge seiner Girls Talk schickte. Die durchweg unauffällig im Mittelfeld postierte Brillantissime-Tochter schaffte weit hinter der vorderen Musike, die mit dem ersten Schritt von Havana d’Aurcy angestimmt wurde, lediglich Platz sechs. Umso überzeugender hielt die Leaderin, eine Tochter der mehrfachen Gruppe-Sieger Royal Dream und Avila, ihr Pensum durch und verschaffte Romain Congard, sonst lediglich zweite oder gar dritte fahrerische Wahl im „Entraînement Jean-Michel Bazire“, den 41. Sieg seiner Laufbahn. Der 25-jährige teilte die Kräfte der Braunen perfekt ein, ließ die Gegnerinnen, von denen sich die mit einer nach drei Starts noch blütenweißen Weste angetretene Ho la Destinée in der vorletzten Kurve mit einem unmotivierten Fehler zum Sünderturm verabschiedet hatte, aufmarschieren und hielt eine knappe Länge Vorsprung gegen die brav durch die Todesspur ackernde Havanaise und die aus der Deckung der dritten Gefechtsreihe andampfende Hope on Victory eisern fest.
Für Havana d’Aurcy war’s nach dem Treffer im Enghien am 26. September der zweite Erfolg der vier Auftritte umfassenden Laufbahn, der ihr Konto von 17.400 auf 41.700 Euro ausbaute. Ebenso gutes Geld konnten die „turfistes“ mit dem richtigen Näschen einstecken, denn bei 264:10 hatten die wenigsten sie auf der Rechnung.
Prix Marcel Dejean (Gruppe III nat., zweij. Stuten)
2200m Bänderstart o.Z., 54.000 Euro
1. Havana d’Aurcy 15,9 Romain Congard 264
2j.schwbr. Stute von Brillantissime a.d. Be My Girl von Love You
Zü / Be: Cyril Lelarge; Tr: Jean-Michel Bazire
2. Havanaise 3. Hope on Victory 4. Hermine Girl 5. Hora Béji 6. Holly d’Amour 7. Haloya de Visais 8. Halowie Renadier 9. Hermine Sibey Hune de Condé Ho la Destinée |
15,9 François-Pierre Bossuet 16,1 Jean-Philippe Monclin 16,1 Christophe Lebissonnais 16,1 Dominique Lefaucheux 16,4 François Lagadeuc 16,5 Guillaume Marin 17,2 Alexis Prat 17,2 Louis Baudouin dis.r. Paul-Philippe Ploquin dis.r. Franck Nivard |
64 100 1120 680 59 520 55 90 990 26 |
Sieg: 264; Richter: sicher ¾ - 1½ - Hals - ½ - 3½ - ¾ Länge; 11 liefen (NS Héroïne Secrète)
Zw-Zeiten: 17,0/1200m - 16,3/1700m
Wert: 24.300 - 13.500 - 7.560 - 4.320 - 2.700 - 1.080 - 540 Euro
Die größte Prise des Abends war im Prix Pierre van Troyen vier- und fünfjährigen einheimischen Stuten vorbehalten, die keine 300.000 Euro ihr Eigen nannten. Für 74.000 Euro mussten sie über 2850 Meter antanzen, und was auf dem Papier nach einer ausgemachten Sache für die ebenso wankelmütige wie laufstarke Freyja du Pont roch, wurde dann doch nur der zweite Platz. Sie war es, die nach 1800 Metern den von Fable du Plessis vor Fashion Queen und Favorite Fligny angeführten bummeligen Gänsemarsch aufbrach und sich zügig an die Flanke der Leaderin legte. Kein Problem war es für die Quinoa-du-Gers-Tochter in der fetzigen Endphase, jene locker zu überlaufen, doch gewonnen war damit gar nichts. Aus der Deckung hatte Eric Raffin mit der von Philippe Allaire trainierten Fashion Queen für eine halbe Länge mehr zu bieten, verschaffte der Ready-Cash-Tochter mit dem sechsten Volltreffer zugleich den zweiten der Kategorie III und sich selbst den 230. Saisonsieg, mit dem der erste Sulky d’Or für den 37-jährigen in immer greifbarere Nähe rückt: Sein Vorsprung vor dem zeitgleich in Cabourg aktiven Yoann Lebourgeois beträgt aktuell 64 Punkte. Für Platz drei stach Electra Jet, die einzige Fünfjährige, eine Länge dahinter Co-Favoritin Favorite Fligny um Haupteslänge aus.
Prix Pierre van Troyen (Gruppe III nat., vier- & fünfj. Stuten, keine 300.000 Euro)
2850m Bänderstart o.Z., 74.000 Euro
1. Fashion Queen 14,4 Eric Raffin 69
4j.br. Stute Ready Cash a.d. Usenza von Coktail Jet
Be / Zü: Jean-Michel Tessier; Tr: Philippe Allaire
2. Freyja du Pont 3. Electra Jet 4. Favorite Fligny 5. Fable du Plessis 6. Fairy White 7. Fanina des Racques |
14,4 Jean-Michel Bazire 14,5 Pierre Vercruysse 14,5 Sylvain Dieudonné 14,6 Franck Nivard 14,7 Anthony Barrier 14,8 Alexandre Buisson |
18 56 46 230 580 280 |
Sieg: 69; Richter: sicher ½ - 1¼ - Kopf - 2 - 2 Längen; 7 liefen
Zw-Zeiten: 16,6/1850m - 15,5/2350m
Wert: 33.300 - 18.500 - 10.360 - 5.920 - 3.700 - 1.480 - 740 Euro
Beim dritten Auftritt nach ihrer Verletzungspause wurde die bei 20:10 deutlich favorisierte Darling Berry ihrer hohen Wertschätzung vollauf gerecht. In der Quinté-Prüfung des Tages, dem Prix Orionis für sechs- bis achtjährige Stuten bis 229.999 Euro Gewinnsumme, war sie trotz 25 Meter Zulage und permanenter Todesspur eine Klasse für sich und setzte sich mit Jean-Michel Bazire überlegen von Désirée des Landes und Dascalia ab. Es war mal wieder eine punktgenaue Vorbereitung des französischen Trainer-Champions nach den Nullnummern mit Théo Radoux in Rambouillet und Nicolas Bazire in Vincennes, bei denen sie mit vollem Beschlag unterwegs war: Bazire fuhr die Fuchsstute rundum barfuß zum zehnten Volltreffer aus 33 Versuchen.