Der GNT, „le Tour de Cracks“, wie es auf der eigenen Webseite so schön heißt, blieb sich auf dem 1200 Meter langen Linkskurs des Hippodrome La Glacerie treu: Zehnte Etappe, zehnter unterschiedlicher Sieger - nie in ihrer 37jährigen Geschichte war diese Tour ausgeglichener.
Das lag nicht nur an einem geharnischten Aufstand der vermeintliche Underdogs, sondern zum gerüttelt Maß an der Schwäche der Gemeinten, von denen Calou Renardière, der Zweite von Etappe neun in Meslay-du-Maine, auch dank der Steuerung durch „Monsieur Quinté“ als Favorit aufgezogen wurde. Eric Raffin ließ sich nicht lange bitten und Colorado Blue nur 50 Meter den Taktstock schwingen, rasselte dann selbst in Front und saß nach einer kurzen Rochade mit Digne et Droit wieder auf dem Thron, als es wieder an der Startstelle vorbeiging. Zu jenem Zeitpunkt marschierten bereits die mit Zulage bedachten Bachar, der sich im dritten Bogen vor Calou Renardière setzte, Détroit Castelets und Bolide Jénilou auf. Kaum abgelöst, verfiel Raffins Partner in Galopp und war damit heraus.
Als 700 Meter vorm Pfosten Bachar mit seinem Latein derart gründlich am Ende war, dass er kaum in Ordnung gewesen sein kann, sicherte sich Détroit Castelets die Spitze vor Digne et Droit und wurden in zweiter Spur Beau de Grimoult und Baron du Bourg immer prominenter. Überraschend konnte der als zweite Kraft des Totalisators gehandelte Détroit Castelets die Gunst der Stunde und des gar nicht so schlechten Verlaufs nicht nutzen. Der Néoh-Jiel-Sohn, der sonst gegen ganz andere Kaliber in Gruppe-I- und -II-Prüfungen seine Haut teuer verkauft, hatte mit der engeren Entscheidung früh nichts zu tun und musste sich mit Platz fünf bescheiden.
Schien das Pendel zugunsten Beau de Grimoults und Digne et Droits auszuschwingen, so waren plötzlich Baron du Bourg und ganz spät mit immensem Schwung auch Black Jack From da, an dem sich selbst ein Mann wie Jean-Michel Bazire zwei Monate vergeblich versucht hatte. Zu Guillaume Gillot zurückgekehrt, überzeugte der Scipion-du-Goutier-Sohn mit schneidigem Sprint und bekam lediglich den „Herrn Baron“ nicht mehr zu packen. 1½ Längen voraus warf Jérémy-Gaston Van Eeckhaute die Peitsche in hohem Bogen davon, als am vierten und wertvollsten Erfolg seines Braunen nicht mehr zu rütteln war.
Wer die Quinté-Wette bei Quoten von 370, 480, 230, 100 und 35:10 getroffen hatte, „weiß, wie Wolken schmecken.“ Für den „Baron“ war dies der erste volle Erfolg seit dem 3. Februar 2018 bzw. 32 Versuchen. In der Gesamtwertung änderte sich auf den ersten vier Plätzen nur insofern etwas, als Bachar als Einziger in Cherbourg dabei war und dank zweier Fleißpunkte seinen Vorsprung auf Elvis Madrik um zwei auf 36 zu 30 Punkte ausbaute. Baron du Bourg, in La Capelle Vierter, in Laval im Galopp „out“, schob sich mit 24 Zählern auf Rang fünf.
10. Etappe des GNT
Prix Geny Courses (Gruppe III national)
2625 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 295.000, 50 Meter ab 528.000 Euro (unbesetzt); 85.000 Euro
1. Baron du Bourg 2625 15,4 Jérémy-Gaston Van Eeckhaute 370
8j.br. Wallach von Lilium Madrik a.d. Pin Up du Bourg von Espeyrac Sun
Be / Tr: Jérémy Gaston Van Eeckhaute; Zü: Antoine Rousée
2. Black Jack From 3. Beau de Grimoult 4. Digne et Droit 5. Détroit Castelets 6. As Blue 7. Colorado Blue 8. Belle Louise Mabon 9. Cash du Rib 10. Dexter Chatho 11. Bolide Jénilou 12. Deganawidah 13. Bachar Contrée d’Erable Calou Renardière |
2625 15,5 Guillaume Gillot 2650 14,8 Franck Anne 2625 15,7 Yoann Lebourgeois 2650 15,0 Matthieu Abrivard 2625 15,7 Gildas Donio 2625 15,9 Gabriele Gelormini 2625 16,0 Yves Dreux 2625 16,1 Jean-Loïc Claude Dersoir 2625 16,3 Florian Boudet 2650 15,6 Anthony Barrier 2625 o.Z. Julien Travers 2650 o.Z. Emmanuel Allard 2625 dis.r. David Thomain 2625 dis.r. Eric Raffin |
480 230 100 35 280 120 200 430 1120 240 1360 330 110 28 |
Sieg: 370; Richter: leicht 1½ - 1 - 1½ - ¾ - Hals - 2½ Längen; 15 liefen
Wert: 38.250 - 21.250 - 11.900 - 6.800 - 4.250 - 1.700 - 850 Euro
Punkte nach Etappe 10 (Amiens, Marseille-Borély, Lyon-La Soie, Beaumont, La Capelle, Laval, Reims, St. Malo, Meslay-du-Maine, Cherbourg):
Bachar Elvis Madrik Calaska de Guez Dream de Lasserie Baron du Bourg Belle Louise Mabon Beau de Grimoult Bleu Ciel Cross Dairpet Bulle de Lauxmont Colt des Essarts Delfino Dorgos de Guez Christo Calou Renardière Black Jack From Cantin de l‘Eclair Canular Verika Dairpet Allegro Nonantais Cadix Cap de Narmont Ceylan Dairpet Colorado Blue Chablis d’Herfraie Cyriel d‘Atom Candidat d’Ortige Chica de Joudes Clédère de l’Airou Diego du Guelier |
36 (1 Sieg) 30 (1 Sieg) 28 (1 Sieg) 26 (1 Sieg) 24 (1 Sieg) 21 17 17 (1 Sieg) 17 15 (1 Sieg) 15 (1 Sieg) 15 (1 Sieg) 15 (1 Sieg) 15 14 12 12 12 12 10 10 10 10 10 9 9 8 8 8 8 |
Für die elfte Station geht’s am 16. Oktober erstmals überhaupt nach Feurs. Auf dem 1300 Meter weiten Linkskurs des 8.000-Einwohner-Städtchens an der Loire 40 Kilometer westlich von Lyon stehen den Kandidaten 2850 Meter plus eventueller Zulagen ins Haus.