Nurmos hatte zwei Rennen zuvor dank Mellby Heroauch für Treffer Nummer 10.999 verantwortlich gezeichnet. Ans Aufhören denkt der einzige Europäer außer Heinz Wewering, der mehr als 10.000 Trabrennen gewonnen hat, noch lange nicht - ganz im Gegenteil. Mit bislang 238 Siegen hat er die beste Bilanz der letzten fünf Jahre in den Büchern stehen, mit 31.615.531 Kronen fehlen ihm noch 300.000 SEK, um sein Vorjahrsergebnis zu übertreffen - das sollte für einen der fairsten Fahrer Skandinaviens, der seit 2000 sein Domizil bei Stockholm aufgeschlagen und in Solvalla lizensiert ist, locker zu schaffen sein.
Als herausragende Resultaten jener Spanne nannte er die Triumphe mit Readly Express in Kriterium, Derby, UET-Europaderby, Svenskt Mästerskap und Jämtlands Stora Pris, Villiams Siege in Kriterium und UET-Europaderby sowie Evin Bokos Erfolg in der Derbystoet, die allesamt auf dem „Mist“ von Timo Nurmos gewachsen sind. Ausgerechnet Readly Express bescherte ihm indirekt eine der bittersten Pillen seiner grandiosen Laufbahn: Für die Aufgaben in Frankreich wurde Björn Goop verpflichtet, und so siegte nicht Kontio, sondern der zwölffache Schweden-Champion, in dessen Filiale in Frankreich der „Express“ in den entscheidenden Wochen vorbereitet worden war, 2018 im prestigeträchtigsten Trabrennen der Welt. Damit verpasste Kontio zugleich die wohl letzte Chance, sich in der Siegerliste des Amérique zu verewigen, was er damals äußerlich unbewegt mit „So ist nun mal das Profi-Geschäft“ kommentiert hatte. Der überaus gedeihlichen Zusammenarbeit mit Nurmos hat dies keinen Abbruch getan.
Ob er jetzt die Zahl 12.000 anstrebe? „Zahlen hab ich mir nie als Ziel gesetzt. Ich möchte Rennfahren, solange es mir Spaß macht und ich fit genug bin. Ich liebe die Arbeit mit Pferden - und immer wieder auf andere bedeutende Fahrer und Weggefährten zu treffen, mich mit ihnen zu messen und mich auszutauschen. Das Thema Pferd ist, weil es Individuen sind, unerschöpflich.“ Pro Jahr um die 1.500 Rennen in Schweden und im Ausland zu fahren bedeutet auch, tausende Kilometer per Auto und Flugzeug zurückzulegen.
Der Jubilar sieht es als große Ehre an, dass er wenn auch nur wenige Male Varenne und Järvsöfaks fahren durfte, für ihn die Besten ihrer Sparte. Daneben hebt er in einer kurzen Retrospektive Keystone Patriot, „der für mich der internationale Türöffner war“, und Houston Laukko heraus, „der viele Jahre auf europäischem Spitzenniveau aktiv war, und das fast durchgängig mit mir als Chauffeur.“