Das ist zum einen Anfang August im Prix de Wallonie der Fall, zum anderen ebenfalls auf der Vorzeigebahn in Mons nahe der Grenze zu Frankreich auf der letzten der fünf Stationen der bereits zum 13. Mal ausgetragenen Promotion-Tour der Franzosen-Traber durch Europa. Auf der fällt fast stets die Entscheidung über den Gesamtsieg in der Pferde-, Fahrer- und Trainerwertung, weil es neben 100.000 Euro (dazu kommen 20.000 Euro Züchterprämie) stets auch um doppelte Punkte geht, so dass die eine oder andere heftige Verschiebung in der Gesamtwertung durchaus möglich ist.
Das war in der aktuellen Auflage des 2300 Meter langen Grand Prix de la Toussaint nicht anders, an der acht der besten Neun des „vierbeinigen“ Gesamtklassements teilnahmen und es einige Korrekturen zur in Gelsenkirchen ausgetragenen vierten Station gab: Tony Le Beller kümmerte sich nicht „um sein Geschwätz von gestern“, das da lautete, Discovry Dry, sein beeindruckender Sieger vom Nienhausen-Busch, sei linksrum nicht mal die Hälfte wert und werde in Mons keinesfalls starten. Die Quittung bekam er prompt: Der „Droiteur“ wurde, nachdem er sich mit viel Aufwand nach 800 Meter in der frischen Luft der dritten Spur endlich zum äußeren Anführer aufgeschwungen hatte, Letzter. Genau konträr lief’s für Blues d’Ourville, der in Gelsenkirchen durch jede Kurve geeiert und lediglich auf Platz acht eingetrudelt war. Der mit der „1“ bestens bediente Fuchs ließ am Start nur die Guarato-Doppelspitze aus Eridan und Billie de Montfort vorbei, fühlte sich dahinter pudelwohl und durfte, weil Hugo Langeweg mit Eridan auf der Zielgeraden bei seinem gar nichts einbringenden Angriff die Innenspur freimachte, auf direktem Weg zum Ehrenplatz durchstoßen. Machte 14.000 Euro mehr für den Password-Sohn, der bereits auf der dritten Station in San Pardo Rang zwei belegt hatte.
Nichts, aber auch gar nichts zu löten war gegen Billie de Montfort, die beim 96. Start ihrer von Anbeginn auf höchstem Niveau stattfindenden Karriere zeigte, dass sie ein Match noch immer gelegentlich von vorn zu entscheiden vermag. Von der „6“ scheuchte Gabriele Gelormini die Jasmin-de-Flore-Tochter, die auf allen Etappen dabei war und mit der er auf Mallorca erst nach hartem Kampf gewonnen hatte, in Front, hielt die Braune durchweg bei Kopf und hatte nie wirklich Mühe, die zarten Avancen erst von Clif du Pommereux, dann von Discovry Dry und für die Schlussrunde von Cicero Noa ins Leere laufen zu lassen. Und weil auch Eridan weit von jener Form entfernt ist, mit der er sich dank des Erfolgs im Critérium Contienntal die Eintrittskarte für den Prix d’Amérique 2019 gesichert hatte, war es der Braunen ein Leichtes, sich zum guten Ende auf zwei Längen aus dem Staub zu machen: Zum 18. Karriere-Erfolg, mit dem sie fast auf den Cent genau zur zweifachen Millionärin wurde (2.000.621 Euro prangen nun auf ihrem Konto) wie zur gelungenen Titelverteidigung bei dieser Tournee; das war zuvor nur Soléa Rivellière (2014 und 2015) gelungen.
Zudem bescherte Billie ihrem Steuermann Gabriele Gelormini Platz eins der Fahrerwertung und 7.500 Euro Bonus, die zwölf Stunden nach dem Triumph Bold Eagles in der nordamerikanischen Breeders Crown auch in der Portokasse Sébastien Guaratos für den besten Übungsleiter klapperten. Ein Fischzug durch Belgien, der sich für den 47-jährigen Erfolgscoach somit in jeder Hinsicht gelohnt hat.
Grand Prix de la Toussaint (Gruppe II, ab Dreij.; für ins franz. Zuchtbuch eingetragene Traber)
2300 Meter Autostart, 120.000 Euro
1. Billie de Montfort 12,3 Gabriele Gelormini 21*
8j.br. Stute von Jasmin de Flore a.d. Quismy de Montfort von And Arifant
Be/Zü: Philippe Dauphin; Tr: Sébastien Guarato
2. Blues d’Ourville 3. Eridan 4. Cyriel Atom 5. Cicero Noa 6. Balando 7. Bon Copain 8. Unero Montaval 9. Ultimate du Rib 10. Valko Jenilat 11. Clif du Pommereux 12. Un Cher Ami 13. Discovry Dry |
12,5 Benjamin Rochard 12,6 Hugo Langeweg jr 12,7 Joseph Verbeeck 12,9 Nico d‘Haenens 13,0 Rick Wester 13,0 Christophe de Groote 13,1 Sven Hoste 13,3 Dries Devolder 13,4 Kristof Depuydt 13,8 Gunther Loix 15,0 Lieven de Groote 15,4 Tony Le Beller |
410 89 330 1020 160 170 1110 850 140 100 1250 43* |
* alle Quoten von der frz. PMU
Sieg: 21; Richter: leicht 2 - 1 - 1 - 1½ - 1½ Längen; 13 liefen
Wert: 48.000 - 24.000 - 10.000 - 8.000 - 5.000 - 3.000 - 2.000 sowie 20.000 Euro Züchterprämie
Endstand / Punkte
(Wolvega, Avenches, Son Pardo, Gelsenkirchen, Mons)
Billie de Montfort Eridan Bon Copain Blues d’Ourville Balando Clif du Pommereux Discours Joyeux Discovry Dry |
77 (2 Siege) 62 (1 Sieg) 43 (1 Sieg) 35 27 25 19 18 (1 Sieg) |