Vincennes, Sonntag, 21. Januar 2024. Dass im Prix de Cornulier eine vierbeinige Lady die Hosen anhaben würde, schien vorab ausgemachte Sache. Ganz im Gegenteil zum Prix d’Amérique, in dem im vergangenen Vierteljahrhundert lediglich Bélina Josselyn den Herren der Schöpfung eins auszuwischen vermocht hatte, ist das sagenumwobene wertvollste Trabreiten der Welt in den letzten 15 Jahren zu einer Domäne der Stuten geworden.
Malakite 2009, Olga du Biwetz 2011, Roxane Griff 2014 und 2015, Scarlet Turgot 2016, Bellissima France 2017, Bahia Quesnot 2021, Flamme du Goutier 2022 und 2023 sowie Esperanza Idole 2024 haben klipp und klar untermauert, dass sie in diesem Metier keineswegs das so gern apostrophierte schwache Geschlecht sind.
In der 93. Auflage des 700.000-Euro-Klotzes waren sie von Hause aus mit 13 zu 5 klar im Vorteil und hatten nach Meinung der „turfists“ die eindeutig besseren Karten. Die Riege der Hengste führte bei 250:10 Jean Balthazar an, und er sollte als Sechster auch die einzige Prämie für sie retten.
Wer von den „Demoiselles“ jedoch die Nase vorn haben und den 305.000 Euro wertvollen ersten Scheck einstecken würde, war alles andere als einfach zu lesen. Lange blinkte das Sternchen hinter der erst im Mai 2024 in diese Disziplin eingestiegenen und bei sämtlichen sieben Ausritten unbezwingbaren Gazelle du Val knapp vor Idéale du Chêne, die eine ebenso perfekte Vorbereitung durch Julien Le Mer und Paul-Philippe Ploquin genossen hatte.
Oder machte es Ina du Rib, die ärmere der beiden Stuten von Joël Hallais, der sich in der Siegerliste als Trainer von 1981 (Kaiser Trot) bis 2010 (One du Rib) insgesamt achtmal verewigt hat und auf seine alten Tage - im August vollendet er das 78. Lebensjahr - noch mal einen ganz großen Wurf raushauen wollte?
Schwiegersohn Jean-Loïc Dersoir (52), auch schon viermal Triumphator, hatte die Vorjahrs-Vierte in allen Vorbereitungsrennen rigoros versteckt, ihr nur das Allernötigste abverlangt und alles für die Moral getan.
Und dann war da noch Joumba de Guez, die die in sechsfacher Kopfzahl antretende und damit stärkste Fraktion 2019 als Aussichtsreichste vertrat und als Allrounderin auch schon im Fahren zu halbklassischem Ehren gekommen war.
„Ich sehe niemanden, der klar heraussticht. Wenn alles so eng beieinander liegt, wie ich erwarte, gewinnt eine echte Kriegerin. Ob Joumba gut genug ist, weiß ich nicht, aber eine Kämpferin wie ihre Mutter Quoumba de Guez ist sie auf jeden Fall, hat perfekt trainiert und ist bestens gerüstet. Läuft nicht alles gegen uns, erwarte ich sie im Kampf um die besseren Gelder und wäre über einen Sieg nicht maßlos überrascht“, hatte Jean-Michel Bazire in seiner wöchentlichen Vorschau verkündet, die er, obwohl er mit Beginn dieses Winter-Meetings den Staffelstab als „entraîneur“ offiziell an Filius Nicolas weitergereicht hat, weiterhin als Sprachrohr des Stalles bedient.
Erinnerten sich die „turfists“ an diese seine Worte? Kurz vorm „Ab“ begann sich die Totalisator-Waage immer deutlicher in Richtung der Fuchsstute zu neigen.
Auserkoren zum Vollstrecker hatten „Bazire père & fils“ Eric Raffin, der die Meriten bereits 2003 mit Joyau d’Amour sowie 2014 und 2015 mit Roxane Griff eingeheimst und als Zweiter mit Tornade du Digeon 2017 für die beste Platzierung Bazires in diesem Klassiker gesorgt hatte.
Und der 1.375 französische Monté-Siege schwere 43-jährige aus der Vendée lieferte mit dem vor zwei Wochen nach dem Sieg im Prix Léon Tacquet verkündeten Gottvertrauen, dass ihn Joumba in Vielem an die eisenharte Roxane Griff erinnere. In dem Mammutfeld, aus dem sich die 2024er Zweite Hirondelle du Rib mit einem Startfehler ausgeklinkte, war er sofort vorn dabei.
Die Spitze schnappte sich Guide Moi Forgan vor Jewelcandle Fac und Gold Voice und wurde an der Abzweigung der kleinen Bahn von Granvillaise Bleue abgelöst, wodurch Joumba de Guez der Fahrtwind der zweiten Reihe um die rote Nase wehte. Mitte des Joinviller Bogens war die 38:10-Favoritin bei nicht übermäßig rassiger Fahrt vorn, und als Guide Moi Forgan kurz vorm Gipfel das Handtuch im Galopp warf, konnte Ina du Rib dessen Position als innere Dritte einnehmen.
Dadurch fiel die äußere Führungsarbeit Jean Balthazar vor der nach außen lavierten Gold Voice, Gazette du Val, Jézabelle Bie und dann erst der sehr behäbig in Gang gekommenen Idéale du Chêne zu. Erstes Stirnrunzeln bei den Fans von Gazelle du Val und Idéale du Chêne gab‘s 500 Meter vorm Ziel, wo die Stute Paul-Philippe Ploquins in dritter Spur vergeblich versuchte, ihre missliche Lage zu verbessen.
Auch Gazelle du Val sah dort längst nicht so fettig aus wie bei ihren mit Hurra eingerannten Siegen - und dieser Eindruck täuschte über die gesamte Zielgerade nicht, auf der es wie im Vorjahr extrem hoch her ging. Joumba de Guez hatte vielleicht nicht die größte Klasse, doch wie vom „Maître“ prognostiziert war sie die härteste Kämpferin.
Raffin vermochte die Carat-Williams-Tochter nicht auf gerader Linie zu halten. Das ermöglichte Jean-Loïc Dersoir den geraden Dolchstoß innen entlang, bei dem Ina du Rib 70 Meter vorm Ziel für Sekunden gar die Nase vorn hatte. Doch die Füchsin biss mit der zweiten Luft zurück und setzte sich mit einer Länge zum zehnten Erfolg aus 33 Versuchen durch, mit dem ihr Konto auf 732.960 Euro explodierte.
Dahinter kreuzte ein Quartett Kopf an Kopf die Linie, das vom Zielrichter mittels der Technik mühsam auseinanderklamüsert werden musste. Hauchdünn rettete Ina du Rib den Ehrenplatz vor der ganz spät aus dem Nirgendwo heranfliegenden Jasmine de Vau, Jewelcandle Fac, Granvillaise Bleue und dann erst Gazelle du Val, deren erste Niederlage in diesem Gewerbe vergleichsweise deftig ausfiel.
2½ Längen hinter ihr rettete Jean Balthazar als Sechster halbwegs die Ehre der Hengste. Erst dann kreuzte die drucklos bleibende Idéale du Chêne das Ziel.
Waren die Träume ihrer Entourage sowie jener der kometengleich aufgestiegenen Gazelle du Val ziemlich krachend zerplatzt, so hatte das Team um Jasmine de Vau die wohl bitterste Pille zu schlucken. Das Aschenputtel, das mit 171.390 Euro nur dank des dritten Platzes im Prix du Calvados ins erlesene Feld gerutscht war und deren Züchterin Céline Cotrel, die gerade mal zwei Mutterstuten ihr eigen nennt, nie und nimmer mit einem Start im „Cornulier“ gerechnet und als Tierärztin einen Wochenenddienst in der Klinik von Châteaubriant zugesagt hatte, wurde als Sensations-Dritte nach „enquête“ von den Gangartrichtern eliminiert.
So kann Granvillaise Bleue ihr nächstes Engagement als Vierte in Angriff nehmen: Die Jag-de-Bellouet-Tochter wird schon am Freitag wieder in einem Ring stehen - jenem der Amérique-Auktion, wo sie mit 1.467.860 Euro der Hingucker sein dürfte.
Eric Raffin schämte sich seiner Glückstränen nicht: „Je älter man wird, desto mehr erkennt man die Bedeutung solcher Klassiker und genießt sie. Vor acht Tagen hab ich mit meiner Frau und meinen Kindern darüber gesprochen, meine Jockey-Karriere zu beenden, sollte ich diesen ‚Cornulier‘ gewinnen. Sie haben mich beschworen, noch ein bisschen weiterzureiten, also werde ich das befolgen. Doch mein Traum ist‘s, mal mit einem solchen Coup zurückzutreten."
"Schöner könnte es nicht sein. Ich freue mich enorm, Jean-Mi und der Familie Guezille ihren ersten Cornulier-Sieg beschert zu haben. Joumbas großes Plus ist ihre Zähigkeit und Ausdauer. Bergauf war’s ein ziemlich harter Ritt, und auf der Geraden hab’ ich einen Moment gezweifelt, dass wir das Ding nach Hause bringen würden. Aber als ich ihr etwa 100 Meter vorm Ziel die Peitsche auf den Allerwertesten gelegt habe, hat sie noch mal richtig angezogen.“
Nicolas Bazire, der mit diesem Sieg nominell seinen Vater ausgestochen hat, kommentierte: „Natürlich hab ich nicht bei Null angefangen und großes Glück, jedes Jahr etwas mehr Verantwortung übernehmen zu dürfen für einen Stall, der seit Jahren von Erfolg zu Erfolg marschiert. Der offizielle Wechsel von meinem Vater zu mir hat nichts an der Trainingsarbeit geändert, die wir beide gemeinsam schultern - so, wie es in den letzten Jahren immer war."
"Was Joumba betrifft: Sie funktioniert seit einem Monat perfekt. Erstmals seit einiger Zeit haben wir sie rundum barfuß aufgeboten, was vielleicht das entscheidende Plus war - und Erics Mumm, das Rennen offensiv anzugehen. Er war genau der richtige Mann dafür. Ich gebe zu, dass mir zu Beginn der Zielgeraden Zweifel kamen, aber wie grandios sie ist, hat sie auf den letzten 100 Metern mit ihrem zweiten Wind bewiesen.“
Als echter Sportsmann erwies sich „Monsieur le Cornulier“ Joêl Hallais, der Ina du Rib nach einer Sehnenentzündung im Frühjahr gerade rechtzeitig auf Vordermann gebracht hatte: „Ein bisschen ärgerlich ist’s schon, so knapp den Kürzeren zu ziehen, aber so ist nun mal unser Sport. Meine Glückwünsche gehen an die Familie Guezille, die seit so vielen Jahren in unserem Sport aktiv ist und den Sieg allemal verdient hat. Schade, dass Hirondelle den Start verpatzt hat - sie war wirklich gut drauf.“
Züchter und Besitzer René Guezille brach eine große Lanze für die 1,2 Millionen Euro schwere 18-fache Siegerin Quoumba de Guez: „Sie wird bald 21 Jahre und als Zuchtstute mit diesem Erfolg immer wertvoller. Sie hat einen jetzt Zweijährigen von Face Time Bourbon, einen Jährling von Booster Winner, und wenn alles gut geht, wird sie bald ein Fohlen von Idao de Tillard zur Welt bringen.“
93. Prix de Cornulier - Monté - (Gruppe I int., vier- bis elfj. Hengste und Stuten)
2700 Meter Bänderstart o.Z., 700.000 Euro
1. Joumba de Guez 12,3 Eric Raffin 38
6j. Fuchsstute von Carat Williams a.d. Quoumba de Guez von Urfist des Prés
Be / Zü: Ecurie Vautours (René Guezille); Tr: Nicolas Bazire
2. Ina du Rib 12,3 Jean-Loïc Claude Dersoir 96
3. Jewelcandle Fac 12,3 Damien Bonne 500
4. Granvillaise Bleue 12,3 Alexandre Abrivard 170
5. Gazelle de Val 12,4 Mathieu Mottier 43
6. Jean Balthazar 12,6 Benjamin Rochard 250
7. Idéale du Chêne 12,6 Paul-Philippe Ploquin 50
8. Edition Géma 12,7 Guillaume Martin 230
9. J’Aime le Foot 12,7 Alexis Collette 270
10. Jézabelle Bie 12,8 Adrien Lamy 150
11. Intouchable 12,8 François Lagadeuc 950
12. Grâce du Digeon 13,4 Jean-Yann Ricart 1340
13. Hip Hop Haufor 13,6 Pierre-Yves Verva 320
Jasmine de Vau 3.dai Guillaume Lenain 310
Gold Voice dis.r. Clément Frecelle 920
Hirondelle du Rib dis.r. Noé Perron 600
Inès des Rioults dis.r. Florian Desmigneux 1590
Guide Moi Forgan dis.r. Anthony Barrier 1040
Sieg: 38; Richter: Kampf 1 - (k.Kopf) - k.Kopf - k.Kopf - 1½ - 2½ - 1 - 1 - Hals - 1 Länge; 18 liefen
Zw-Zeiten: 13,6/1200 - 12,2/1700m - 12,3/2200m
Wert: 315.000 - 175.000 - 98.000 - 56.000 - 35.000 - 14.000 - 7.000 Euro
Video: https://www.letrot.com/courses/2025-01-19/7500/4
Die Sieger im Prix de Cornulier seit 2006
(Pferd - Reiter - Trainer - Distanz - Zeit - Teilnehmer)
2004 Jag de Bellouet Matthieu Abrivard Christophe Gallier 2700 14,5* 20
2005 Jag de Bellouet Matthieu Abrivard Christophe Gallier 2700 13,9* 19
2006 Jag de Bellouet Matthieu Abrivard Christophe Gallier 2700 13,6* 20
2007 One du Rib Jean-Loïc Claude Dersoir Joël Hallais 2700 14,0 19
2008 Magnificent Rodney Franck Nivard Ulf Nordin 2700 12,7* 20
2009 Malakite Céline Leclercq Guy Verva 2700 13,6 16
2010 One du Rib David Thomain Joël Hallais 2700 13,2 16
2011 Olga du Biwetz Anthony Barrier Fabrice Souloy 2700 12,7* 18
2012 Quif de Villeneuve Yoann Lebourgeois Franck Leblanc 2700 12,0* 18
2013 Singalo David Thomain Louis Baudron 2700 12,4 18
2014 Roxane Griff Eric Raffin Sébastien Guarato 2700 12,3 17
2015 Roxane Griff Eric Raffin Sébastien Guarato 2700 13,3 18
2016 Scarlet Turgot Alexandre Abrivard Yannick-Alain Briand 2700 12,9 18
2017 Bellissima France Matthieu Abrivard Matthieu Abrivard 2700 13,0 16
2018 Traders (IT) Yoann Lebourgeois Philippe Allaire 2700 11,3* 18
2019 Bilibili Alexandre Abrivard Laurent-Cl. Abrivard 2700 11,2* 15
2020 Bilibili Alexandre Abrivard Laurent-Cl. Abrivard 2700 12,1 16
2021 Bahia Quesnot Matthieu Abrivard Junior Guelpa 2700 12,8 18
2022 Flamme du Goutier Antoine Wiels Thierry Duvaldestin 2700 11,9 15
2023 Flamme du Goutier Mathieu Mottier Thierry Duvaldestin 2700 11,5 18
2024 Esperanza Idole Jean-Yann Ricart Noël Langlois 2700 12,3 18
2025 Joumba de Guez Eric Raffin Nicolas Bazire 2700 12,3 18
* jeweils Rennrekord
Quartett komplett…
…hieß es nach dem Prix Michel Marcel Gougeon für französische Sechsjährige, die keine 345.000 Euro verdient hatten, in Bezug auf Jabalpur, der mit seinem neunten Sieg den vierten am Stück und Nummer zwei auf Gruppe-III-Ebene höchst autoritär an seine Fahne heftete.
Gabriele Gelormini brachte den Booster-Winner-Sohn schwungvoll ab, sah zu, wie sich Just a Midi vor Jango Vici und Jason Ginyu die Führung schnappte und zog vor der Tribüne selbst in Front, womit Jason der kalte Fahrtwind der zweiten Spur um die braunen Ohren pfiff. Thomas Levesque machte das Beste daraus, durfte kurz vorm Joinviller Bogen nach vorn und führte das lange im Gänsemarsch geordnete Feld den Berg hinauf.
Am Gipfel orientierte sich Gelormini vor Just a Midi nach außen und bewies damit den richtigen Riecher: 400 Meter vor Ultimo legte Jason krass den Rückwärtsgang ein, und von den blitzschnell herausgeholten drei Längen Vorteil auf den verbliebenen Pulk konnte Jabalpur ganz bequem leben.
Zwei Längen hinter dem nunmehr 314.090 Euro reichen Schützling Alain Chavattes raufte sich der aus dem Mittelfeld eingesetzte Jingle du Pont zu Platz zwei vor Joconde Sibey, die durchweg am Ende des schmalen Pulks herumgeturnt war.
„Genau das waren die vier Rennen, die wir uns für dieses Meeting ausgesucht haben, und alle hat Jabalpur gewonnen. Es ist wie ein Traum. Wir könnten zufriedener nicht sein“, gestand Chavatte, der den Hengst im April von Fabrice Souloy übernommen hatte, und war fürs weitere Programm etwas ratlos.
„Wir müssen schauen, was wir im Februar ausbaldowern können. Ein bisschen Erholung braucht er zwischen den Rennen auch. Als er ausgangs der Schlusskurve beschleunigt hat, machte dies sofort den Unterschied. Das ist nicht unbedingt die einfachste Sache. Aber er geht von vorn, er kommt von hinten - ganz wie‘s die Taktik verlangt. Er ist ein kompletter Typ.“
Prix Michel Marcel Gougeon (Prixde Dinan; Gruppe III nat., Sechsjähr., keine 345.000 Euro)
2700m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro
1. Jabalpur 13,6 Gabriele Gelormini 25
5j.br. Hengst von Booster Winner a.d. Sliema von Infant du Bossis
Be: Scud. Tramontom Srl, IT; Zü: Alain Georges Groult; Tr: Alain Chavatte
2. Jingle du Pont 13,8 Nicolas Bazire 94
3. Joconde Sibey 13,8 Eric Raffin 79
4. Just a Midi 13,9 Franck Nivard 360
5. Jason Ginyu 14,0 Arnaud Desmottes 190
6. Jeegha Pride 14,1 Théo Duvaldestin 150
7. Jango Vici 14,1 Benjamin Rochard 160
8. Jiosco de Phyt‘s 14,8 Louis Baudouin 610
9. Jason 15,1 Thomas Levesque 30
Sieg: 25; Richter: leicht 2 - 1 - ½ - 2 - 1¼ - ½ Länge; 9 liefen
Zw-Zeiten: 16,2/1200m - 14,9/1700m - 14,4/2200m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 700 Euro
Video: https://www.letrot.com/courses/2025-01-19/7500/3
Der falsche Italiener vorn
Der über 2.700 Meter führende Prix de Mirande für fünfjährige, maximal 249.999 Euro reiche Europäer dürfte dem seit Jahrzehnten in Italien ansässigen Dänen Erik Hansen bestens gemundet haben, obwohl seine erste Waffe Edgar Saba als Favorit nur Dritter wurde.
Der Exploit-Caf-Sohn fühlt sich auf der Vincenner Sprintstrecke bedeutend wohler, so dass ihm Gabi Gelormini zunächst einen verdeckten Run hinter der durch die Todesspur ackernden Kelle Beauté verschrieb. Für die Schlagzahl war Kobayashi zuständig, der nach 600 Metern von Stallkamerad Kamehameha abgelöst wurde, womit Jazzman die Riege auf dem zweiten Gleis anführen musste.
Mutig gab Léo Abrivard mit dem ins HVT-Register eingetragenen, in Deutschland noch nie gelaufenen Niky-Sohn Gas und durfte zu Beginn des Bogens von Joinville in Front, nur um im Scheitel desselben die Führung wieder an Kamehameha abzutreten. Für die Bergauf-Passage klemmte sich Kelle Beauté an die Spitze, womit der Bondo-Zug mit Edgar Saba vor Ernesto Roc sich den äußeren Weg vor Kaviarissime selbst bahnen musste.
250 Meter vorm Pfosten war Kelle Beauté in aller Schönheit gefressen, doch kam wenig später auch Edgar Saba unter Druck. Gut, dass Trainingskumpel Ernesto Roc, der bei seinen letzten sieben Auftritten vier rote Karten gesammelt hatte, diesmal alle Allüren im Stall gelassen hatte und sich dank Benjamin Rochards feinem Händchen nach elf Monaten - damals noch in der Obhut von Fabrice Souloy - den zweiten Frankreich-Sieg ans Revers heften konnte.
Nur um eine Dreiviertellänge zu spät kam weit außen Kaviarissime angerauscht, dessen kleine Schwester Lovissime sich tags zuvor in die Ehrenliste des Prix de Pardieu der Gruppe II eingeschrieben hatte. Er stach mit seinem kapitalen Endspurt Edgar Saba aus, der Rang drei mit einem „kurzen Kopf“ gegen Jazzman behauptete. Kamehameha schlug auf seinem schwierigen Weg zurück zu früheren Meriten dicht dahinter als Fünfter an.
Prix de Mirande (Gruppe III int.; Fünfj., keine 250.000 Euro)
2700m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro
1. Ernesto Roc 12,8 Benjamin Rochard 330
5j.br. Hengst von Face Time Bourbon a.d. United Roc von Filipp Roc
Be / Zü: Scud. Sant’Eusebio di Paolo Rocca, IT; Tr: Erik Hansen Bondo
2. Kaviarissime 12,9 Mathieu Mottier 100
3. Edgar Saba 12,9 Gabriele Gelormini 30
4. Jazzman 12,9 Léo Abrivard 190
5. Kamehameha 12,9 Antoine Lhérété 45
6. Kelle Beauté 13,5 Alexandre Abrivard 56
7. Karla de Mai 14,8 François Lagadeuc 1100
Keen Winner dis.r. Anthony Barrier 50
Kobayashi dis.r. Franck Nivard 140
Sieg: 330; Richter: sicher ¾ - ½ - k.Kopf - Hals - 6 Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 12,4/1200m - 12,0/1700m - 12,7/2200m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro