Im minus 3 Grad kalten, Schnee umsäumten Gävle bewies Milligan’s School, dass er als Amerikaner auch den fast doppelt so langen Weg kann. Im mit dem Auto gestarteten, über 3140 Meter führenden Gävle Stora Pris um die trotz der ausgiebigen Arbeit üblichen 200.000 Kronen für Platz eins war der Sechsjährige mit Standardfahrer Ulf Eriksson zum achten Mal in diesem Jahr der glasklare Chef der „drei Runden rum“, setzte sich nach zwei, drei Aufmunterungen am Ende leicht um drei Längen von der fast gedemütigten Konkurrenz ab und dürfte nun Kurs auf den Prix d’Amérique 2020 nehmen.
Mit 10.984.978 Kronen, umgerechnet rund 1,1 Millionen Euro, muss sich der zwei- und dreijährig zu Nordamerikas Elite gezählte Yankee-Glide-Sohn keine Sorgen um die Eintrittskarte für den 26. Jänner machen. „Das war ein erster bescheidener Test, ob es überhaupt Sinn macht, mit dem Amérique zu liebäugeln, denn über einen derart weiten Weg ist der Hengst vorher noch nie gelaufen. Wir gehen das Abenteuer mit aller Vorsicht an - schließlich träfen wir in Vincennes auf die Allerbesten. Es hängt auch ein bisschen von den hiesigen Wetter- und Trainingsbedingungen ab“, hielt „Cattis“ Lundström, in Personal-Union Trainerin, Melanders langjährige Lebensgefährtin und Pflegerin Milligan’s Schools, den Frankreich-Ball bewusst flach.
Flach halten konnte Eriksson den Ball über weite Strecken der selten mit dem Auto begonnenen Marathon-Distanz, die ohne den an Entzündungen der Fesseln leidenden On Track Piraten auskommen musste. Etwas anspruchsvoller waren zunächst lediglich die ersten 500 Meter. Dann saß er, von Stall-, aber nicht Trainingsgefährte Digital Ink, der seit Jahren von Robert Bergh trainiert wird, bzw. Catchdriver Dwight Pieters widerstandslos passieren gelassen, so stolz wie bequem auf dem Regiestuhl. War nach hinten versetzt erst Zenit Brick der äußere Kopf, so wurde der bald von Vincent As abgelöst. Der in Italien zur Welt gekommene Langstrecken-Aficionado bekam jedoch zur Hälfte der Strecke ganz gegen sonstige Gepflogenheiten bleischwere Beine, kann unmöglich in Ordnung gewesen sein und kassierte wegen des unterirdischen Auftritts neben der roten Laterne eine Startsperre bis zum 10. Dezember.
Also musste Zenit Brick für die finale Runde doch wieder den äußeren Anführer geben, was dem noch längst nicht in der überragenden Form des Vorwinters befindlichen Nurmos-Schützling sehr gründlich den Zahn zog. Als Ulf Eriksson 600 Meter vorm Ziel die Pace enorm anzog, um allen Umsturzgelüsten die Spitze zu brechen, war es um Zenit Brick rasch geschehen, der mit Ach und Weh die kleinste Prämie festhielt. Ließ dort Reckless als „Ersatzmann“ ein wenig die Muskeln spielen, so war ab der Schlusskurve auch Goops einstiger Marathon-Mann überfordert. Zwei, drei letzte Wachrüttler Erikssons genügten: Milligan’s School nahm die Beine noch ein bisschen ernsthafter in die Hand und setzte sich locker-flockig auf drei Längen ab, wobei sein Chauffeur die Peitsche wieder nach hinten nehmen konnte. Als Bester der dahinter um Silber, Bronze und weitere Prämien kämpfenden Meute machte Digital Ink Melanders Doppelschlag perfekt vor Mr Golden Quick, der es als innerer Vierter nicht schonender hätte treffen können.
„Ein ganz leichter Sieg! Schön, dass wir das Tempo lange drosseln konnten. So muss Milligan nicht immer über die gesamte Strecke bis zum Anschlag ran“, kommentierte Eriksson den Run seines Aushängeschildes, an dessen Ende neben dem 22. Sieg aus 83 Ausfahrten (davon 12 unter Melanders Regie) mit 1:14,0 ein neuer Distanz-Bahnrekord stand.
Gävle Stora Pris - Gulddivisionen - (int.)
3140m Autostart, 409.500 SEK
1. Milligan’s School 14,0 Ulf Eriksson 19
6j.br. Hengst von Yankee Glide a.d. Tori Ann von SJ’s Photo
Be / Tr: Stefan Melander; Zü: Joyce & Richard McClelland, US
2. Digital Ink 3. Mr Golden Quick 4. Reckless 5. Doctor Doxey Zen 6. Ragazzo da Sopra 7. Zenit Brick 8. Order to Fly 9. Elian Web 10. Narold Vox 11. Vincent As |
14,2 Dwight Pieters 14,2 Magnus Djuse 14,3 Carl Johan Jepson 14,3 Mathias Andersson 14,4g Erik Adielsson 14,4 Örjan Kihlström 14,5 Per Lennartsson 14,5 Jorma Kontio 14,9 Mats Djuse 15,8 Ulf Ohlsson |
199 138 306 562 174 48 864 58 332 378 |
Sieg: 19; Richter: leicht 3 - Hals - 1 - Hals - ½ Länge; 11 liefen (NS On Track Piraten / Fesselentzündung)
Zw-Zeiten: 11,6/500m - 15,4/1000m - 15,7/1000m - 15,1/2000m - 12,8/letzte 500m
Wert: 200.000 - 100.000 - 50.000 - 26.500 - 17.000 - 10.000 - 6.000 SEK
Die Hoffnungen der ATG-Manager, der am 31. Dezember, dem Ende des V75-Winter-Bursts, ausgespielte Super-Jackpot würde ein wenig gefüttert, blieben unerfüllt. Bereits nach der vierten V75-Prüfung war zwar dank Victor A.U. und Vertigo Knekten, die für 198 bzw. 825:10 viele Systeme vernichteten, die 200.000-Kronen-Grenze für Rang eins überschritten, ab der der V75-Eventual-Wert nicht mehr angezeigt wird, um Manipulationen vorzubeugen. In den drei verbleibenden Prüfungen waren jedoch durchweg Gemeinte vorn, so dass letztlich 54,8 Systeme je 376.105 Kronen „Adventsgeld“ einstrichen.
V75-1 (Silver): V75-2 (Sto) V75-3 (Guld): V75-4 (Kallblod): V75-5 (Klass II): V75-6 (Brons): V75-7 (Klass I): |
Victor A.U. / Erik Adielsson Dusktodawn Sisu / Rikard Skoglund Milligan’s School / Ulf Eriksson Vertigo Knekten / Per Lennartsson Surf’n Turf / Torbjörn Jansson Magic Cash / Jorma Kontio Seismic Wave / Örjan Kihlström |
198 29 19 825 58 37 21 |
Umsatz V75: 79.271.480 SEK
1. Rang: 54,8 Systeme à 376.105 SEK
2. Rang: 716 SEK
3. Rang: 34 SEK
Umsatz Top-7 (Klass II): 1.555.198 SEK