Vincennes, Mittwoch, 30. November 2024. 13 dreijährigen Satteltrabern oblag die Ehre, sich am zweiten Tag um die ersten Gruppe-Lorbeeren des Winter-Meetings zu streiten.
Der über 2.700 Meter führende Prix Louis Tillaye der Kategorie II wurde zur verblüffend leichten Beute Looping Days, dessen Umfeld aus Besitzer, Züchter, Trainer und Reiter darauf hoffen wird, dass der braune Hengst seinem Namen gemäß die heutige Schleife weiter entwickeln kann. Schließlich war dies sein erster Versuch unterm Sattel, bei dem er auf Anhieb in dieser Disziplin renommierte Namen aus dem Feld schlug.
Wenngleich Ende dreijährig gerade im Monté die Rangliste längst nicht in Eisen gegossen ist, holte er sich mit den Skalps der Lexie de Banville und Little Orélie jene der beiden einzigen Gruppe-I-Siegerinnen der Generation „L“. Zugegeben nach traumhaftem Verlauf, wie ihn sich niemand besser hätte ausmalen können.
Anthony Barrier machte ihm am Start gehörig Beine, installierte ihn kurzfristig in Front und ließ noch vor Erreichen der Tribünengeraden Le Voyou d’Almo vorbei. Dem folgte, als es das erste Mal am Zielpfosten vorbeiging, Lucky Sibey am Regiepult, der als zweifacher halbklassischer Monté-Sieger auch kein unbeschriebenes Blatt war und ein überaus gleichmäßiges Tempo im niedrigen 1:13er Bereich anschlug.
Die äußere Garde führte Lexie de Banville an, an der Little Orélie wie eine Klette klebte. Als die Favoritin am Gipfel in Front stürmte, wehte der „kleinen Orélie“ der äußere Fahrtwind ins Gesicht, und hinter der Mottier-Stute legte sich Barrier auf die Lauer.
500 Meter vorm Pfosten war sein Partner der Einzige, der den beiden Stuten ernsthaft auf den Fersen zu bleiben vermochte: Lucky Sibey musste dem über 800 Meter selbst gewählten Tempo schwer Tribut zollen, und die sich kurz vor der Schlusskurve in dritter Reihe zeigende Lambada du Goutier tanzte Mitte desselben im Galopp schwer aus der Reihe.
Die Entscheidung schienen allein Lexie de Banville und Little Orélie unter sich auszumachen, wobei die Angreiferin für Momente den besseren Zug zu haben schien, dann aber an Lexies Konter abprallte. Der Zickenkrieg war jedoch nur ein Scharmützel gegen das, was Looping Day auf den finalen 200 Metern inszenierte.
„Kopf freigeben und sich wohlfühlen“, lautete Barriers Devise. In einer Mischung aus „leicht“ und „überlegen“ fegte der Face-Time-Bourbon-Nachkomme, der seinem Erzeuger zugleich den ersten Gruppe-II-Titel als Vererber im Monté verschaffte, an den beiden Stuten vorbei zum insgesamt dritten Erfolg aus zehn Versuchen, der sein Konto auf 120.545 Euro fast verdoppelte.
Als Nebenprodukt fiel ein neuer Rennrekord ab: Mit 1:13,2 verbesserte er die alte Marke Ici C’est Paris‘ aus dem Jahr 2021 um 0,2 Sekunden.
„Schaut man sich Looping Days Attelé-Auftritte an, so ist die heutige Performance für mich keine so große Überraschung“, gestand Trainer Sébastien Guarato, „im Frühjahr war er mal Zweiter zu Frank Gio, und der war vor kurzem immerhin Zweiter im Derby Italiano. Laufen kann er also genug. Im Training ist er faul und verrät nicht viel, doch im Rennen mit rundum Plaqué-Beschlag ist er ein ganz anderer, ein außergewöhnlicher Typ. Heute hat er die beiden besten Stuten in dieser Disziplin mit Hurra überrannt und wird seine Karriere im Monté fortsetzen. Momentan dürfen wir etwas träumen…“
Prix Louis Tillaye - Monté - (Gruppe II nat., dreij. Hengste & Stuten)
2700m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro
1. Looping Day 13,2* Anthony Barrier 133
3j.br. Hengst von Face Time Bourbon a.d. Daytona Jet von Goetmals Wood
Be: Ecurie Hunter Valley (Matthieu Millet); Zü: Ecurie de Londel (Martin Démians d’Archambaud & Victor Langlais); Tr: Sébastien Guarato
2. Lexie de Banville 13,3 Adrien Lamy 17
3. Little Orélie 13,4 Mathieu Mottier 43
4. Lisbonne Dry 13,7 Paul-Philippe Ploquin 170
5. Lara du Lerre 14,0 Romain Marty 580
6. Luz Fatale 14,1 Sébastien Pasquier 1350
7. Lucky Sibey 14,1 Eric Raffin 210
8. Le Voyou d’Almo 14,7 Benjamin Rochard 420
9. Libertine Djob 16,8 Alexis Collette 690
10. Lunik du Choquel 20,7 Victor Saussaye 800
11. Let me Shine Gio 25,0 Damien Bonne 1270
Lyzia des Agets dis.r. Alexandre Abrivard 270
Lambada du Goutier dis.r. François Lagadeuc 110
*Rennrekord
Sieg: 133; Richter: leicht 3 - 1¼ - 4½ - 5 - ½ - Kopf - 1 Länge; 13 liefen
Zw-Zeiten: 13,3/1200 - 13,3/1700m - 13,2/2200m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro