Im sonnigen Hamburg vermochte Jörg Hafer diese Lücke nun endlich zu schließen, auch wenn es danach zunächst nicht aussah. Seine Hoffnungen ruhten auf dem Jauß-Hengst Fast and Furious, der im Vorlauf aber als abgeschlagen Siebter sang- und klanglos ausschied. Da Franz Klein zwei Pferde in das 14.000-Euro-Finale brachte, er dort die von ihm trainierte Opalis fahren musste, verpflichtete er für den im 1. Vorlauf überraschend siegenden Pepper K.L. aus dem Lot seiner Tochter Rabea Schulze Wienker kurzerhand Jörg Hafer.
Hafer erhielt also eine zweite Chance und die nutzte er auf seine unnachahmliche Weise. Der Routinier bekam den vierjährigen Prodigious-Sohn bei dessen Bänderstartpremiere prächtig ins Rennen, installierte ihn sofort an der Spitze des zwölfköpfigen Feldes, teilte die Kräfte von Pepper K.L. optimal ein und konnte sich nach einer finalen Tempoverschärfung im letzten Bogen schon früh für den Fotografen zurechtsetzen. Vier Längen betrug der Vorsprung des von Rabea Schulze Wienker mit der Diamond-Way-Stute Deluxe gezogenen und in Schweden eingetragenen Hengstes. Auf dem Ehrenplatz machte Opalis den totalen Triumph der Familie Klein im Hansi-Stamp-Memorial perfekt, indem sie sich den im Open Stretch bravourös kämpfenden Realist (Marlene Matzky) knapp vom Leib hielt.
Nicht mehr an die starke Leistung im Vorlauf anknüpfen konnte Mephisto PS (Afsoon
Amirfallah), der im Finale mit Rang vier vor dem nach katastrophalem Start überragend laufenden Los Vascos (Katie Beer) vorliebnehmen musste. Bereits am Start beendet war die Partie für Arendelle, im Vorlauf von Pepper K.L. nur knapp bezwungen, und Sansibar Diamant, die beide nicht eintraten.
Eher den Erwartungen entsprach der Ausgang des Walter-Heitmann-Memorial, einem mit 25.000 Euro üppig dotierten Standardrennen für Drei- und Vierjährige. Rudi Haller offenbarte einmal mehr seine exzellenten Catchdriver-Qualitäten, überrumpelte mit dem Mollema-Schützling Hector di Quattro die Gegner nach halber Distanz mit einem schwungvollen Angriff, der ihn bis an die Spitze trug, und vermochte den hübschen Quite-Easy-Sohn bis zur Linie in 1:15,4 / 2200 Meter bei Laune zu halten. Fünf Längen zurück verteidigte der außern herum stark gelaufene Highyield Draviet (Patrick de Haan) Rang zwei gegen den tapferen Cromwell (Michael Larsen), der Early Smiling (Dion Tesselaar) und den dreijährigen Dream of success (Birger Jörgensen) ums dritte Geld knapp in Schach hielt.
(20.05.2018 Fotos: Uwe Stelling und privat)