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M&M: Motion Pure und Mc Arthur trotzen der Todesspur
10. September 2017

"Das glücklichste Pferd gewinnt das Derby, das beste das St. Leger" - so lautet eine alte Traberweisheit. Bei den Stuten sollte das in diesem Jahr wohl bedeuten, dass Glück und Können gern einhergehen, denn Motion Pure sicherte sich nach dem Blauen Band auch das Stuten-St. Leger. Dabei hatte sich die Investition von 2.500 Euro für die Nachnennung auch finanziell ausgezahlt, 10.000 Euro Siegprämie gehen an das Gestüt Lasbek.

Bei vermeintlich starken Geschlecht musste Derbysieger Tsunami Diamant am Ende Mc Arthur vor sich anerkennen, der sich überraschend stark präsentierte und die ihm stets geltenden hohen Erwartungen vollauf erfüllte - die seines Umfeldes wohlgemerkt, nicht die der Wetter, bei 257:10 war der Mommert-Traber sträflich am Totalisator vernachlässigt worden. Dem Derbysieger brach dabei allerdings kein Zacken aus der Krone, hatte er doch schon so manchen Zwischensprint hinter sich, als Mc Arthur ihn attackierte. Der Diamant kämpfte bis zur Linie gegen die Niederlage und hielt den Favoriten Portland sicher in Schach.

Siegerehrung für Motion Pure nach dem Stuten-St. Leger

Den Anfang machten an diesem sonnigen Nachmittag im GelsentrabPark die Stuten. Schon dieses Rennen war von Dynamik geprägt, wurde aber freilich später vom Rennen der Hengste und Wallache noch übertroffen. Am Start war Honeyts Newport am schnellsten flott und übernahm vor Tijuana Diamant das Kommando. Mary Ann J attackierte auf der Überseite mit einem überfallartigen Angriff und durfte die Spitze übernehmen. Ihre Gangart fiel dabei bereits erstmals als grenzwertig auf, eine Runde später folgte die unvermeidliche blaue Karte. Nach einer Rochade hatte Honesty Newport schon im zweiten Bogen die Spitze zurückerobert, musste dann aber die Kopf an Kopf angreifenden C'est la Vie C und Himoko Greenwood passieren lassen. Letztere führte das Feld als Favoritin auf die Schlussrunde, was Motion Pure außen daneben die Todesspur bescherte.

Doch Christian Lindhardt, der erstmals seit langem wieder die Stute selbst fuhr und sie nicht Heinz Wewering als Catchdriver überlassen hatte, blieb ruhig sitzen, ließ seine Stute im Einlauf ohne besondere Hilfen laufen und gewann sicher in 15,6 / 2600 Meter gegen die sich innen wehrende Himoko Greenwood, der außen noch Tijuana Diamant den Ehrenplatz wegschnappte. In exakt dieser Reihenfolge - allerdings mit der zweitplatzierten Charlotte Newport dazwischen, hatten sich diese drei Stuten bereits am ersten August-Samstag im Finale zum Stuten-Derby getrennt.

Christian Lindhardt zeigte sich bei der Siegerehrung beeindruckt von seiner vierbeinigen Partnerin. "Sie kämpft wie ein Löwe und hat einen unglaublichen Rennkopf. Nächstes Ziel ist nun natürlich die Breeders Crown, gemeinsam mit Miss Godiva sollten wir da gute Chancen haben", gab der Lasbeker Gestütstrainer zu Protokoll. Die Muscle Hill-Tochter gewann beim elften Start ihr siebtes Rennen, hat nun 74.921 Euro auf dem Konto und steht klar an der Spitze des Stuten-Jahrgangs 2014.

 

Deutsches Stuten-Traber St. Leger

Dotierung: 20.000 € | Distanz: 2.600 m | Autostart | Startzeit: 16:03 Uhr

1. Motion Pure Christian Lindhardt 2.600 m 1:15,6 48
2. Tijuana Diamant Michael Nimczyk 2.600 m 1:15,7 33
3. Himoko Greenwood Robin Bakker 2.600 m 1:15,7 20
4. Hazel Newport Roland Hülskath 2.600 m 1:15,9 124
5. C'est La Vie C Stefan Schoonhoven 2.600 m 1:16,2 87
6. Mayflower Jesse D. ter Borgh 2.600 m 1:16,2 840
7. Pearl Stardust Jaap van Rijn 2.600 m 1:16,4 864
8. Honesty Newport Michael Larsen 2.600 m 1:17,8 217
9. Norah As Thomas H. Kooyman 2.600 m 1:18,0 243
Nelly Pepper Rob T. de Vlieger 2.600 m hdF 796
Mary Ann J Joseph Verbeeck 2.600 m dis.bl. 302
 
Einlauf: 10-4-11 Richterspruch: Sicher, ½ - H - 2 - 5 - H
Sieg: 48:10 --- Platz: 17 - 14 - 15:10 --- ZW: 121:10 --- DW: 313:10

Rennvideo

 

Einen Führungswechsel nach dem anderen gab es im Lauf der Hengste und Wallache zu sehen. Gleich nach dem Start wollte Christian Lindhardt mit Mac Smiley, der ebenfalls für dieses Rennen nachgenannt worden war, die Spitze übernehmen, biss sich jedoch an Ganyboy die Zähne aus. Das Lasbeker Gespann reihte sich also dahinter ein, doch Ganyboy bekam vorne keine Ruhe. Portland war der nächste Angreifer, der auf der ersten Gegenseite erfolgreich die Führung beanspruchte. Schon im Bogen rückte dann Tsunami Diamant auf und löste den Jauß-Traber in der Hand des "Hexers" ab. Auch dieser bekam vorn freilich keine Ruhe, sein Zuchtgefährte TomNJerry Diamant tauchte neben ihm auf, worauf sich Michael Nimczyk und Robin Bakker wohl auf eine Rochade verständigten, denn der soeben passierte Derbysieger ging sofort wieder nach außen und hatte eine Runde vor dem Ziel erneut das Kommando inne.

Nun ergab sich damit eine Parallele zum Stutenlauf, denn Mc Arthur hatte wie auch Motion Pure damit für die Schlussrunde die Nase im Wind, und ebenso wie der Lasbekerin machte es dem Michael Larsen anvertrauten Nimczyk-Schützling nichts aus. Bis Ende der Gegenseite kam etwas Ruhe in die Partie, durch den beherzten Angriff von Glaedar wurde der Endspurt eingeläutet. Mc Arthur löste den kurz müde wirkenden Tsunami Diamant an der Spitze ab, kam mit der Führung in den Einlauf und verteidigte sich souverän gegen den in seinem Rücken neue Kraft tankenden und erneut attackierenden Derbysieger sowie den vom Ende des Feldes nochmals angreifenden Portland. Mc Arthur gewann leicht mit zwei Längen in 15,5 / 2600 Meter den größten Siegerscheck seiner Karriere, nur der fünfte Platz im Derbyfinale war finanziell noch etwas wertvoller.

Mc Arthur gewinnt das St. Leger 2017

Überhaupt war es der erste große Erfolg des Infinitif-Sohns aus der Zucht Jean-Pierre Dubois', den Ulrich Mommert als Zweijährigen nicht zuletzt aufgrund seines Namens erworben hatte: mit dem fast gleichnamigen Mec Arthur hatte er einst die Deutsche Amateurmeisterschaft gewonnen. Mc Arthur schlug sich stets tapfer auf höchstem Niveau, war bereits zweijährig Zweiter im Vorlauf und Dritter im Finale der Breeders Course, war Fünfter im Buddenbrock, Zweiter im Derbyvorlauf zu Portland und im Finale guter Fünfter. Nach dem zweiten Sieg beim erst achten Start hat der Hengst 41.386 Euro auf dem Konto, rund ein Viertel davon verdiente er heute in Gelsenkirchen.

Angesprochen auf die weitere Planung vermutete der heute, wie bereits im Derbyfinale, als Catchdriver engagierte Michael Larsen bereits im Winner Circle, Mc Arthur habe keine Nennung für die Breeders Crown - was sich beim Blick in die Nennungsliste bestätigt. In 14 Tagen wird es also keine Revanche geben - auch, weil Tsunami Diamant dann bereits die Winterpause angetreten haben soll, um sich für die Vierjährigen-Kampagne ausruhen zu können. Die Traberfans dürfen sich dann allerdings wohl auf Broadwell freuen - der einstige Jahrgangsprimus hat sich inzwischen erfolgreich wieder vorgestellt und dürfte die Titelverteidigung anstreben. Auf Duelle mit dem Derbysieger und dem Triumphator aus dem St. Leger werden die Fans bis nächstes Jahr warten müssen.

 

Deutsches Traber St. Leger - Rolf Dautzenberg-Memorial

Dotierung: 20.000 € | Distanz: 2.600 m | Autostart | Startzeit: 18:12 Uhr

1. Mc Arthur Michael Larsen 2.600 m 1:15,5 257
2. Tsunami Diamant Robin Bakker 2.600 m 1:15,7 33
3. Portland Joseph Verbeeck 2.600 m 1:15,7 17
4. Nordmann Rob T. de Vlieger 2.600 m 1:15,8 819
5. TomNJerry Diamant Michael Nimczyk 2.600 m 1:15,9 76
6. Glaedar Kornelius Kluth 2.600 m 1:16,0 320
7. Napster Thomas Kornau 2.600 m 1:18,6 1931
Ganyboy Thorsten Tietz 2.600 m dis.RL 4 105
Mac Smily Christian Lindhardt 2.600 m dis.r. 55
 
Einlauf: 3-8-7 Richterspruch: Leicht, 2 - 1 - ½ - 2½ - 1½
Sieg: 257:10 --- Platz: 23 - 14 - 23:10 --- ZW: 1748:10 --- DW: 5440:10

Rennvideo

 

Ihagua F Boko gewinnt den Trial 1 zum Preis des Winterfavoriten

Zwischen den beiden sportlichen Hauptereignissen der Dreijährigen hatte der Veranstalter einen Trial zum Preis des Winterfavoriten gelegt, der seine Dynamik vor allem aus den Galoppaden der unerfahrenen Teilnehmer, die allesamt debütierten, und weniger aus der sportlichen Qualität zog. Auf Zielhöhe hatte Rob de Vlieger mit Ihagua F Boko das Kommando übernommen und hätte es bis ins Ziel nicht abgegeben, wäre er nicht im Scheitel des Schlussbogens nach außen gelaufen. Der vom Start führende Cesare W schlüfte innen durch, doch als sich Ihagua F Boko wieder auf seinen Job besonnen hatte, setzte sich der Conway Hall-Sohn aus der Zucht der Boko Stables souverän durch und gewann beim Debüt leicht mit anderthalb Längen.

Ihagua F Boko ist Vollbruder von Fortune Boko, der als schwedisch registriertes Pferd zweijährig den Preis des Winterfavoriten in Deutschland gewonnen hatte. Dreijährig gewann er in Schweden gegen Pythagoras Face und In Vain Sund und war Zweiter zum Eurocrack Readly Express in der Breeders Crown. Ihagua F Boko steht im Besitz der Merwestaal Moerdijk BV von Michel de Bruin und hat sich erst vor sieben Tagen in Wolvega für den Rennbetrieb qualifiziert. Die ersten 4.000 Euro hat er nun bereits "im Sack". "Traben kann er", war der trockene Kommentar seines Trainers. "Er hat mich schon in der Qualifikation überrascht und heute nochmal - vor allem im Schlussbogen, als er mir weggebrochen ist. Aber auch wenn er groß ist und aussieht wie ein altes Pferd, ist er doch noch jung und unerfahren."

 

Preis des Winterfavoriten - Trial 1

Dotierung: 7.600 € | Distanz: 2.000 m | Autostart | Startzeit: 17:43 Uhr

1. Ihagua F Boko Rob T. de Vlieger 2.000 m 1:19,6 47
2. Cesare W Kurt Roeges 2.000 m 1:19,8 44
3. Indigo Fashion Jaap van Rijn 2.000 m 1:20,1 261
4. Terpie Burgerheide Alexander Kelm 2.000 m 1:21,3 129
I've got mail Roland Hülskath 2.000 m dis.r. 59
Hastalavista Joseph Verbeeck 2.000 m dis.r. 62
Iron Transs R Dion P. Tesselaar 2.000 m dis.r. 21
 
Einlauf: 3-6-2 Richterspruch: Leicht, 1½ - 2½ - W
Sieg: 47:10 --- Platz: 32 - 31:10 --- ZW: 410:10 --- DW: 2701:10

Rennvideo

 

Fotos: GelsentrabPR / Sabine Sexauer (www.traberfoto-sx.de)

(10.09.2017)