Nach dem Ehrenplatz im Derby-Finale - als Sieger wäre er im heutigen Rennen gar nicht startberechtigt gewesen - und dem Sieg in der Breeders Crown hatte der Hengst pausiert und sich im Jahr 2017 mit zwei Probeläufen und zwei Siegen, unter anderem gegen den Stallgefährten Stark Bi, bereits wieder eindrucksvoll im Alltagssport zurückgemeldet. Der Ausflug nach Paris-Vincennes in dieses Course Européenne sollte die Nagelprobe werden.
Am Start hielt sich Rudi Haller mit seinem Schützling, der bereits gestern nach Chamant und heute weiter nach Paris gereist war, noch vornehm zurück und ordnete Orlando Jet am Ende des Feldes ein, als es auf die 2850 Meter lange Reise über Vicennes "Grande Piste" ging. Zunächst innen, dann in der zweiten Spur ging es ganz langsam nach vorne, erst im Schlussbogen machte Haller ernst. Nachdem er stets ein oder mehrere Führpferde hatte, bekam er auch hier nochmal Deckung durch die außen attackierende United Love, nutzte den Rücken, um Schwung zu holen, und fuhr auf der Vincenner Geraden an allen Gegnern vorbei. Grußlos, bis ins Ziel, wo Rudi Haller im Bazire-Stil mit hochgerecktem Bein seinen ersten Sieg auf der Nobelpiste feierte.
Die deutschen Traberfans jubelten mit - und hatten einiges Vertrauen in den Breeders Crown-Sieger, denn Orlando Jet kam als 35:10-Co-Favorit an den Ablauf. Mit knapp 100.000 Euro Gewinnsumme war der von Peter Busch gezüchtete und im Besitz des österreichischen Stall Team Neuhof stehende Orlando Vici-Sohn nach Vincennes gereist, knapp die Hälfte gab es nun "oben drauf".
Eine ganz starke Leistung von Orlando Jet und seinem Team um Trainer Rudi Haller und Pflegerin Sarah Wiehe, die viel Lust auf mehr macht!
(25.06.2017)