++ München: Zum zweiten Mal binnen weniger Wochen gewinnt Stefan Hiendlmeier vier Rennen, u.a. mit See the Moon den Daglfinger Weihnachts-Preis - Fünfter Schub-Treffer durch Fan d'Arifant mit Christoph Fischer ++ ++ Freitag: PMU-Abend in Wolvega mit Romanze (Michael Nimczyk), Villeneuf (Robbin Bot), Hirondina Queen (Tom Kooyman), Val de Loire (Nadina Adam) und Gigolo (Jaap van Rijn) sowie im Reiten Nora Transs R (Hannah Schmitz), Tara Mirchi (Carlin Swann), Heavenly Dreamgirl (Marlene Matzky) und Floris van Egmont (Ronja Walter) - Beginn 18:15 Uhr ++ ++ Sonntag: Letzter Renntag der deutschen Saison 2024 auf der Derbybahn mit dem finalen 20.000-Euro-Lauf der Gold-Serie - Zwei Mal Marie Lindinger und Tom Karten im direkten Duell - Beginn 13:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Im Prix de Bourgogne (120.000 Euro/2100 Meter) in Vincennes winken die nächsten vier Eintrittskarten für den Prix d'Amérique ++
PMU-Abschied aus München mit Spitzensport
06. November 2017

Nur das Wetter wollte nicht so recht mitspielen, es regnete heftig in München und machte Fahrern wie Pferden zu schaffen. Auch die "Schuhwahl" war mitunter entscheidend - nachdem zum Beispiel beim TraberParti-Pferd Symphony Diamant zuletzt der Beschlag nicht unbedingt zu den Witterungsverhältnissen gepasst hatte, hatte das Team sich diesmal frühzeitig auf "barfuß" festgelegt, was der Stute trotz schlechtem Rennverlauf den Sprung auf den Bronzerang ebnete und rund 300 Besitzer ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Halva von Haithabu siegt im Daglfinger Criterium

Zuvor hatte es schon das erste sportliche Highlight des Abends gegeben, als Rudi Haller und Halva von Haithabu ihren Überraschungssieg aus der Breeders Crown im "Daglfinger Criterium" bestätigten. Start-Ziel gab es gegen den Pohlmann-Hengst keine Opposition, einzig Stonewashd Diamant in seinem Rücken konnte durchweg den Anschluss halten. Dabei waren die Geschlagenen alles andere als zweite Garnitur, das Rennen hatte zwar eine überschaubare quantitative, aber sehr ansprechende qualitative Besetzung gefunden.

Dem Geläuf war die moderate Siegzeit von 17,7 / 2100 Meter geschuldet, in der Halva von Haithabu das Ziel erreichte. 4.300 Euro Siegprämie nimmt der von Bernd Brodersen gezüchtete Hengst mit in den Traberwesten, wo er inzwischen beheimatet ist. Mit Rudi Haller als Catchdriver scheint er nach Jos Verbeeck einen neuen Partner gefunden zu haben - von diesem Duo wird noch zu hören sein. Über 80.000 Euro hat der Here comes Joey-Sohn nach seinem sechsten Lebens- und zweiten Saisonsieg auf dem Konto.

 

Daglfinger Criterium

Dotierung: 9.400 € | Distanz: 2.100 m | Autostart | Startzeit: 16:38 Uhr

1. Halva von Haithabu Rudolf Haller 2.100 m 1:17,7 19
2. Stonewashd Diamant Gerhard Biendl 2.100 m 1:17,8 47
3. Muscle Boy AS Gerhard Mayr 2.100 m 1:18,0 36
4. Pocahontas Diamant Christoph Schwarz 2.100 m 1:18,0 389
5. Robin Hood Diamant Stefan Hiendlmeier 2.100 m 1:18,1 515
6. Dreamboy As Gregor Krenmayr 2.100 m 1:18,5 83
RitchiRich Diamant Christoph Fischer 2.100 m dis.r. 61
 
Einlauf: 7-3-5 Richterspruch: leicht 1 ½ - 1 ½ - K - 1 Lg.
Sieg: 19:10 --- Platz: 11 - 11 - 12:10 --- ZW: 49:10 --- DW: 151:10

Rennvideo

 

Popeye Diamant gewinnt den Lauf zur Champions-Serie

Auch die älteren Pferde kamen zu ihrem Recht, in der Champions-Serie waren Steherqualitäten aus zwei Bändern gefragt. Gegen starke Pferde von der Grundmarke konnte nur Othello Victory aus dem zweiten Rang bis in die Platzierung vorstoßen. Auch in diesem Rennen gab es einen Start-Ziel-Sieg zu bewundern, wobei sich Popeye Diamant am Ende noch strecken musste, um vor dem attackierenden Rapido Ok das Ziel zu erreichen. Die zweite Biendl-Farbe - Celestial Light TK war deutlich favorisiert - hatte mit schnellem Antritt die Spitze übernommen und fortan das Rennen von vorne kontrolliert. Erst nach anderthalb Runden brach Josef Franzl mit Rapido Ok die Gänsemarsch-Formation auf und eröffnete die zweite Spur, gab damit die Lokomotive für Celestial Light TK. Doch in der Distanz musste die Stute abreißen lassen, sicherte sich den dritten Rang, während ihr Zugpferd nochmal letzte Reserven mobilisierte und fast den enteilten Popeye Diamant mit Christoph Schwarz noch erreicht hätte.

Der letztjährige Seriensieger aus den Zirkelrennen der Vier- und Fünfjährigen errang damit erst seinen zweiten Saisonsieg, hatte sich in hoher Klasse im Sommer stets mit starken Gegnern messen müssen und sackte mit 4.300 Euro den größten Scheck des Jahres ein. Nach 45 Starts und nicht weniger als 23 Siegen stehen knapp 68.000 Euro auf der Habenseite des Love You-Sohns aus der Zucht von Max Schwarz und dem Besitz des Stalles Kaurismäki / Stall MS Diamanten. Mit 16,6 / 2600 Meter Bänderstart ging der Diamant dabei deutlich flotter zu Werke als sein Bezwinger aus der Breeders Crown, Halva von Haithabu, früher am Abend.

 

Champions-Serie

Dotierung: 9.800 € | Distanz: 2.600 m | Bänderstart | Startzeit: 18:25 Uhr

1. Popeye Diamant Christoph Schwarz 2.600 m 1:16,6 74
2. Rapido Ok Josef Franzl 2.600 m 1:16,6 55
3. Celestial Light TK Gerhard Biendl 2.600 m 1:17,0 14
4. Man in Black Herbert Strobl 2.600 m 1:17,2 90
5. Othello Victory Gregor Krenmayr 2.625 m 1:16,6 125
6. Oncoming Diamant Christoph Fischer 2.625 m 1:16,7 230
7. Holmberg Josef Sparber 2.600 m 1:19,4 334
8. Vrai Lord Gerhard Mayr 2.625 m 1:19,2 1139
9. Tenor du Ruel Robert Pletschacher 2.625 m 1:19,6 293
Malandro Mader Rudolf Haller 2.625 m agh. 230
 
Einlauf: 4-3-5 Richterspruch: Kampf K - 5 - 3 - 1 ½ Lg.
Sieg: 74:10 --- Platz: 22 - 13 - 11:10 --- ZW: 220:10 --- DW: 947:10

Rennvideo

 

Für das abschließende "Daglfinger Criterium II", das sich an vier- und fünfjährige Pferde bis 20.000 Euro Gewinnsumme richtete, war Michael Nimczyk extra am Nachmittag von Berlin, wo er in Mariendorf in den Sulky gestiegen war, in die bayerische Landeshauptstadt geflogen. Mit Bright Light BR, seit einigen Monaten in seiner Obhut, steuerte er die klare Favoritin - doch Klasse von Pferd und Fahrer allein reicht nicht, wenn die Gegner einem das Leben so schwer wie möglich machen. Auf weiten Wegen musste sich Nimczyk den Weg an die Spitze erkämpfen, landete schließlich in der Todesspur und konnte am Ende nicht mehr zulegen, als es um die prämierten Ränge ging. Auf dem Rückzug fiel die Stute dann auch noch in Galopp und wurde disqualifiziert.

Magic Happens siegt im Daglfinger Criterium

Damit war der Weg frei für Co-Favoritin Magic Happens mit Matthias Schambeck, der die nachlassende Bright Light BR im Schlussbogen umkurvte und die lange führende Gri Joan sowie den nachsetzenden Put on a show attackierte. Die Fünfjährige aus dem Stall Absolut hatte die besten Reserven, kämpfte sich am Ende knapp an den Gegnern vorbei und siegte in 16,9 / 2100 Meter Autostart vor den zeitgleichen Put on a show und Gri Joan.

Es war nicht einmal der größte Siegerscheck für die Stute, die als PMU-Seriensiegerin an den Start gekommen war - schließlich hatte sie im Frühjahr bereits den Großen Pfingst-Preis in Pfarrkirchen gewonnen. Zehn Siege bei 23 Starts stehen für die von einer Züchtergemeinschaft um Elisabeth Höll gezüchteten Stute, die von Amateurtrainer Georg Kirchisner vorbereitet wird, in der Gesamtbilanz zu Buche, den Großteil ihrer knapp 25.000 Euro Lebensgewinnsumme hat sie in dieser Saison eingetrabt.

 

Daglfinger Criterium

Dotierung: 9.400 € | Distanz: 2.100 m | Autostart | Startzeit: 20:25 Uhr

1. Magic Happens Matthias W. Schambeck 2.100 m 1:16,9 36
2. Put on a show Christoph Schwarz 2.100 m 1:16,9 54
3. Gri Joan Herbert Tuscher 2.100 m 1:16,9 198
4. Querys Alesio Gerhard Biendl 2.100 m 1:17,5 143
5. Sugababe Diamant Christoph Fischer 2.100 m 1:17,9 430
6. Gri Di Caprio Rudolf Haller 2.100 m 1:18,9 82
7. Scullys Princess Gerhard Mayr 2.100 m 1:19,5 802
Aclassicgrandcru Georg Frick 2.100 m dis.r. 430
Bright Light BR Michael Nimczyk 2.100 m dis.r. 17
Nichtstarter: Green Spirit ( Nr. 1 ), Attest
 
Einlauf: 10-7-6 Richterspruch: Kampf ½ - K - 5 ½ - 4 Lg.
Sieg: 36:10 --- Platz: 28 - 23 - 30:10 --- ZW: 224:10 --- DW: 1037:10

Rennvideo

 

Fotos: Karl L. Fabris (www.fotofinish.de)

(06.11.2017)