Es hätte ein Gipfeltreffen werden sollen: Zwei Derbysieger (Tiger Woods As, Expo Express) gegen zwei Breeders Crown-Sieger des Vorjahres (Louisdor, Fridericus), dazu mit Paymybills Diamant der Shootingstar des Jahrgangs 2011 sowie Rapido Ok, einst Zweijährigen-Star 2012 und Barnaby, Sieger des Kurt Hörmann-Memorial 2014. Viel Klasse in diesem Siebener-Feld - doch schon nach der Abschlussarbeit cancelte Arnold Mollema den Start des zuletzt oft nicht im Vollbesitz seiner Kräfte scheinenden Expo Express. Nach dem Heat strich Josef Franzl dann auch Rapido Ok, so dass nur noch fünf Pferde im Rennen verblieben. Und dennoch war es auf jedem der 1680 Meter spannend und vom ersten bis zum "Letzten" hatten die Protagonisten ihren Teil der 20.000 Euro Gesamtdotation in diesem Hauptlauf zum Vier- und Fünfjährigenzirkel verdient!
Gleich vom Start übernahm der antrittschnelle Fridericus mit Michael Nimczyk das Kommando. Robin Bakker hatte Tiger Woods As ebenfalls schnell flott bekommen, ließ sich jedoch nicht auf ein Duell um die Spitze ein. Paymybills Diamant konnte (oder sollte) den Rücken von Fridericus nicht halten, so konnte der Derbysieger von 2013 im Scheitel des Bogens zunächst hinter dem Führenden einscheren. Louisdor folgte Paymybills Diamant, dahinter klaffte eine kleine Lücke zu Barnaby - das Fünferfeld hatte es sich an der Innenkante bequem gemacht, als es die Tribünengerade hinunter ging.
Auf Höhe des Ziels nahm Bakker Tiger Woods As dann nach außen und rückte an die Seite des Piloten vor - auf Geheiß von Trainer Paul Hagoort sollte sich Fridericus an der Spitze nicht ausruhen dürfen, sonst werde es am Ende schwer für jeden Angreifer. Enstprechend hoch blieb das Tempo, und an der letzten Ecke kam dann viel Dynamik ins Feld: Robin Bakker machte ernst, Michael Nimczyk musste Fridericus energisch auffordern und auch Thorsten Tietz führte Louisdor zur Attacke.
Tiger Woods As hatte die Fronten gegen den Jahrgangsgefährten schnell geklärt, doch die Gefahr lauerte im Open Stretch vom Stallgefährten: Roland Hülskath hatte Paymybills Diamant innen auf freie Bahn geführt und kam immer näher, hätte Tiger Woods As einige Meter weiter wohl sogar bezwungen. Für Platz eins musste das Zielfoto ausgewertet werden, das einen minimalen Vorteil für Tiger Woods As auswies. Dieser musste dafür seinen Lebensrekord von 12,5 einstellen. Ebenso knapp ging es um Platz drei zu, Louisdor sicherte sich knapp vor dem lange führenden Fridericus Bronze. Das letzte - mit 1.000 Euro nicht geringe - Geld ging an den stets am Ende folgenden Barnaby, der sich auf 12,9 / 1680 Meter steigerte.
Wieder einmal wurde also deutlich, dass das Konzept des gemischten Zirkels funktioniert. Der vierjährige Paymybills Diamant brachte den ein Jahr älteren Derbysieger Tiger Woods As an den Rand einer Niederlage, der vierjährige Louisdour überspurtete noch den älteren Friedricus.
Bei den Beginners konnte man einen Start-Ziel-Sieg von Don di Quattro erleben, der ausgangs des Bogens gegen Johnnys Rockets die Führung erobert hatte und damit bereits den Großteil der Arbeit erledigt hatte. Auf Zielhöhe waren die ersten fünf bereits vorn - neben den beiden genannten Pferden trabte N Cor Star, dahinter Key Largo und Breitling. Don di Quattro brachte das Rennen nach Hause, Johnnys Rockets blieb dahinter als 104:10-Außenseiter für den Ehrenplatz ungefährdet vor Co-Favorit N Cor Star. Key Largo und Breitling teilten sich den vierten Platz.
Haupt- und Stutenlauf des Trial 2 zum Jugend-Preis wurden eine Beute von Maik Esper. Im Hauptlauf führter er Guccio Fortuna zum ersten Lebenssieg in flotten 16,9 / 1680 Meter vor Georgies Matador und Zauni. Bei den Stuten war Laurea LB wie schon im Gelsenkirchener Trial 1 nicht zu schlagen, der Stute reichten 17,9 / 1680 Meter zu einem überlegenen neuneinhalb Längen-Sieg vor Gotye F Boko und Veryfastgirl.
(14.09.2015)
