++ Heute: PMU-Lunch in Straubing - Fünf Prüfungen ab 11:50 Uhr ++ ++ Vincennes: Den Prix de Cornulier, das wertvollste Monté der Welt um 700.000 Euro, gewinnt mit Joumba de Guez (Eric Raffin) in 1:12,3/2700 Meter zum fünften Mal in Folge eine Stute ++ ++ Berlin: Triplette für Michael Nimczyk - Double für Thorsten Tietz ++ ++ Dienstag: Dr. Marie Lindinger mit Teatox in einem 15.000-Euro-Amateurfahren in Vincennes aus dem ersten Band über 4125 Meter - Startzeit 20:31 Uhr ++ ++ Am 3. Februar 2025 ist Nennungsschluss für das 132. Deutsche Traber-Derby 2027 ++
Von Alm das Beste
18. Januar 2025

Nach Berlin und Hamburg gastierte die Championatsfeier des HVT an diesem Freitag erstmals nach 24 Jahren wieder in München. Die im bayerischen Hüttencharme gehaltene Eventalm auf der Galopprennbahn Riem, einen Steinwurf von den Daglfinger Trabern entfernt, bot den 150 Gästen ein stilvolles Ambiente.

Fast alle waren der Einladung in die bayerische Landeshauptstadt gefolgt. Passen mussten ausgerechnet Wolfgang und Michael Nimczyk, die das Geschehen im deutschen Trabrennsport auch 2024 eindrucksvoll beherrscht hatten und mit mehr als 1,1 Mio. Euro an Gewinnen erstmals in den siebenstelligen Bereich vorstießen.

Der mittlerweile neunfache Trainerchampion befindet sich nach einer Hüftoperation derzeit auf Reha und erhielt keinen „Freigang“, wie Gattin Beate Nimczyk berichtete. Sie gab einen interessanten Einblick, wie das Unternehmen in Willich auch dank ihrer Hilfe hinter den Kulissen funktioniert.

Flach läge im Moment auch Michael Nimczyk, den ein heftiger Magen-Darm-Virus derart außer Gefecht gesetzt hätte, dass er sogar seine drei Engagements bei der samstäglichen V75-Veranstaltung in Jägersro canceln musste. Den 14. Goldhelm, den zwölften in Folge, nahm stellvertretend Christoph Pellander in Empfang.

Auch hinter dem deutschen Meister, der nur noch einen Titel hinter Johannes Frömming liegt, hatte die Hierarchie aus dem Jahr 2023 bestand. Christoph Schwarz fährt erneut in Silber, Robbin Bot trägt den Bronzehelm.

Das bei den Profis seit langem bewährte Konzept der Edelmetall-Helme wird für die neue Saison erstmals auch auf die Amateurfahrer übertragen, womit der HVT deren unverzichtbares Engagement würdigt. Echte Spannung kam in der Tat auch nur im Championat der Hobbyfahrer auf. Erst auf den letzten Metern machte Tom Karten die Titelverteidigung perfekt und hielt seine hartnäckigen Widersacherinnen Dr. Marie Lindinger und Julia Holzschuh knapp auf Distanz.

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Einen goldenen Helmüberzug gibt es künftig für den siegreichsten Azubi, worüber sich Titelträger Lukas Strobl besonders freute. Lasse Grundhöfer, mit dem sich Strobl den Titel 2023 noch teilen musste, wurde für seinen gelungenen Auftritt und die Silbermedaille bei der EM der Nachwuchsfahrer auf Sizilien geehrt und mit reichlich Ovationen bedacht.

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Marlene Matzky und Robbin Bot bei der Ehrung für Heavenly Dreamgirl

Weiter in Gold reitet Ronja Walter, deren elfter Titel jedoch vorübergehend in Gefahr schien, als Marlene Matzky mit Heavenly Dreamgirl eine unglaubliche Serie von zehn Monté-Siegen hinlegte. Die Dauer-Championesse konterte jedoch souverän, u.a. mit einem vielumjubelten Triumph auf Teatox über Frankreichs Reiterelite in Enghien.

Noch erfolgreicher als Heavenly Dreamgirl bei den Sattelpferden war mit 15 Siegen der Gentz-Schützling Intinori in der Sulkyfraktion. Für den Titel „Traber des Jahres“ reichte es dennoch nicht. Der ging mit einer klaren Mehrheit der fast 4.000 abgegebenen Stimmen an den ungeschlagenen Aladin.

Besitzer und Züchter Albert Darboven, der in Kürze seinen 89. Geburtstag feiert, ließ sich bei der Ehrung von Sabrina Weyl vertreten, der Leiterin des Gestüts IDEE. Sie hätte früh das Gefühl gehabt, da wachse ein Besonderer heran. Saisonziel sei natürlich das Derby 2025, noch hätte Aladin allerdings Urlaub.

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In neue Sphären stieß mit ihrem vierten Besitzerchampionat Karin Walter-Mommert vor, deren Schützlinge bei 491 Starts 557.000 Euro und damit mehr als die ihrer drei Verfolger Stall Germania, Stall Wieserhof und Gestüt Lasbek verdienten. Nicht nur der Erfolg, auch der Pferdebestand, der sich mittlerweile auf mehrere Länder erstreckt, nimmt stetig zu. Neu im Trainerteam ist seit einigen Wochen Rudi Haller, den KWM zur Ehrung nach München entsandte.

Nicht nehmen ließ sich die persönliche Auszeichnung Max Schwarz, der zum elften Mal (seit 2019 ununterbrochen) das Championat der deutschen Traberzüchter errang und in der ewigen Bestenliste mit dem Gestüt Büntenhof gleichzog. Beide teilen sich nun hinter dem 14-fachen Champion Gestüt Helenenhof Platz zwei.

Spannend verspricht der Titelkampf 2025 zu werden, denn Patrick Maleitzke, der der Schockemöhle-Zucht neues Leben einhauchte und sich in der Vorsaison von Platz drei auf zwei verbesserte, machte für das neue Jahr eine klare Kampfansage.

Abseits der Routine sorgten zwei Auszeichnungen für besondere Emotionen. Robert Pletschacher, der sein überschaubares Lot in Pfarrkirchen vorbereitet, wurde von vielen unbemerkt tschechischer Fahrer- und Trainerchampion und stieß gleichzeitig in die Top-5 der deutschen Profifahrer.

Angefasst war der ansonsten so coole Jörg Hafer, als ihm der gewohnt blendend aufgelegte Moderator Haddi Thöne eine persönliche Videobotschaft von Olaf Thon und ein Schalke-Trikot mit der Nr. 1405 überbrachte. So viele Rennen hatte Hafer in seiner unvergleichlichen Amateurlaufbahn gewonnen, die mit der Saison 2024 zu Ende ging.

Heimlicher Star des gelungenen Abends aber war Simon Gramüller. Dem sechsjährigen Spross von Racingmanager Marcus Gramüller, der gemeinsam mit Haddi Thöne die Alm „rockte“, flogen die Herzen nur so zu.

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Simon Gramüller mit Opa Robert und Haddi Thöne